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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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Freunde.«
    »Was hast du vor, Irrthay?«
    »Das Schiff meiner Freunde, nicht der Imperiumsbehörde, wird dich in Gefangenschaft führen.«
    Pompeo begann leise zu lachen und ging selbstbewusst auf die offene Schleuse des kleinen, aber hochmodernen Raumschiffs zu. Er fragte:
    »Keine Imperiumsbeamten an Bord?«
    »Nicht einmal deren DNA, Pompi. Warum fragst du?«
    »Wäre ein Beamter an Bord, hättest du mich mit der entsicherten Waffe zur Heirat zwingen können. Manche Beamte stoßen sich nicht an solch modischem Beiwerk.« Er deutete, während er die Luftschleuse betrat, auf die Waffe. »Ich bin beruhigt: Es kann sich nur um normale, brutale Verbrecher handeln. Mit denen komme ich zu Rande.«
    Er nickte ihr freundlich zu. Vor ihr schloss sich das äußere Schleusenschott. Irrthay, die für diesen Überfall eine stattliche Summe erhalten hatte, erfuhr die Flüchtigkeit menschlicher Beziehungen und begann die schlechte Hälfte der galaktischen Lebewesen zu verfluchen – die männliche Hälfte. Sie lief mit der nutzlosen Waffe in den Schutz des Kreuzgangs zurück, als das Schiff startete.
    Als sich die Freunde einige Tage nach dem Überfall auf Estrel trafen, stellten sie fest, dass einer von ihnen fehlte: Don Spitfire, der Muskelmann von Citabria, der Buchhalter der Freihändler. Verletzt, getötet, etwas Schlimmeres? Der Verräter? Die Freunde rätselten lange.

 
     
     
    38. Kapitel
    Notlage, Ausweglosigkeit, Zeitverlust und behutsame Aufklärung
     
    Gerade die nahezu lautlose Perfektion der Überfälle erweckte in den Überlegungen der Neun den Eindruck großer Gefahr. Man hatte sie nicht verletzt – von einigen Schrammen abgesehen –, man hatte sie weder gefoltert noch ihnen Geständnisse abgepresst. Man ließ sie in einem mit mäßigem Komfort ausgestatteten Raum allein und im Ungewissen. Die Männer, die Essen, frische Kleidung und veraltete Lektüre brachten, trugen ausnahmslos jene dunkelroten Anzüge mit dem S-Wappen auf der Brust und hochmodische Sonnenbrillen. Die Gefangenen waren sicher, dass sie sich auf Terra befanden.
    Howard Yulsman sah zu, wie sich die Härchen an seinen Unterarmen aufrichteten, als drohe ein Gewitter. Als er darüber strich, knisterten sie.
    »Ich weiß alles Mögliche«, sagte er knurrend. »Nur nicht, was das hier alles soll. Sicherlich ist der Raum mit Abhöranlagen gespickt – es mehren sich die Fragen zu unserer Entführung.«
    »Wie wahr!« Gargir musterte nachdenklich die Gesichter seiner Freunde. Tajiri schlug vor:
    »Zuerst warten wir, bis wir vollzählig sind. Noch fehlt Don Spitfire. Vielleicht hat er sich gewehrt. Und – wir waren trotz angeblich guter Verstecke verdammt leichtsinnig. Das kommt vom behaglichen, milliardenschweren Leben. Man verliert das Gefühl für Gefahr.«
    In die angespannte Ruhe hinein fragt Conradth deBlois:
    »Wer hat uns entführt? Wem gehorchten diese gut trainierten Kommandoeinheiten mit dem roten S auf den Anzügen?«
    »Sie gehören zu einer sehr einflussreichen Gruppierung, sonst hätten sie sich diese aufwendigen Aktionen nicht leisten können. Ich tippe auf eine Konstellation, der wir noch nicht – jedenfalls nicht wissentlich – begegnet sind.« Gargirs Augen suchten Decke und Wände nach Kameras oder Mikrophonen ab; er wusste, welche Subminiaturisierung die Abhörgeräte erreicht hatten. »Aber in unserer bewegten Vergangenheit finde ich eine solche Verbindung nicht.«
    »Ich hab’s!«, rief Naador. »Eine Firma, die sich während unserer Einsätze auf den 111 Planeten zusammengefunden hat.«
    »Die ihre Verwaltungszentrum auf der Erde hat«, stimmte Gargir zu. »Wie ein Blick aus dem Fenster beweisen würde.«
    »Und sie verfügen über eigene, schnelle Schiffe«, sagte Yulsman finster. »Wir haben es am eigenen Leib erfahren.«
    Seit neun Tagen langweilten sich die Freunde in ihren winzigen Schlafräumen und dem großen Wohnraum. Die Geschichten ihrer Entführungen waren schnell erzählt gewesen. Siccine machte die Bewegung des Halsabschneidens.
    »Die Burschen wollen etwas von uns. Ohne Zweifel. Sonst würden wir nicht mehr leben.«
    »Sie brauchen uns, lebend und bei klarem Verstand. Wir haben also etwas, das sie nicht haben«, fasste Gargir zusammen und begann wie abwesend seine Ringe zu polieren. »Sie können – oder wollen – wahrscheinlich nicht riskieren, uns umzubringen, aber sie werden erheblichen Druck auf uns ausüben. Das ist jedenfalls meine Analyse.«
    »Spitfire fehlt noch immer.« Peet Malinowski nickte

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