Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
vorlauter Robot.«
Die Händler verpflichteten sich einzeln für bestimmte Gebiete oder Kunstarten. Gargir dachte an Literatur in jeder konsumierbaren Form: der KANON von Pour-Carezza oder die Bibliothek der Sand-Zeitlupe. Die Aus-Lese , eine Art Taschen-Louvre ... seine schweifenden Gedanken kehrten zu den gegenwärtigen Problemen zurück. Die Diskussion hielt an, wurde hitziger und beruhigte sich wieder. Am Schluss, nach erschöpfenden Stunden, schien alles klar:
»Unser neuer Plan, von mir entwickelt, wird die Galaxis künstlerisch erbeben lassen. Das Wohlleben unserer Künstler wird alle Kunstrichtungen heben. Wir überschwemmen die Galaxis mit Kunst aller Art – endlich kommen Künstler schon zu ihren Lebzeiten zu einer artgerechten Entlöhnung.«
Ungeachtet der fast rauschhaften Erregung, die alle anderen Teilnehmer erfasst hatte, fragte Pompeo ruhig:
»Bisher hast du von der Herstellung geredet. Wann sprichst du endlich vom Verkauf, Karrie?«
»Dieser Teil meiner Vorschläge ist noch nicht völlig durchdacht«, gab Gargir zu. »Aber gemeinsam schaffen wir’s.«
Siccine lehnte sich zurück, rührte heftig in seinem Becher und sagte:
»Wir werden ein paar Ecum investieren. Ich arbeite mit Howie und unseren alten Freunden ein Typenprogramm für Kunstshops aus. Durchgenormte Teile, die sich zusammensetzen und erweitern lassen. Über Anadanas Transmitter verteilt wie die übrigen Waren. Von reisenden Teams zusammengebaut und ausgestattet. Habe ich deinen Segen, o Falkenäugiger?«
»Selbstverständlich.« Gargir nickte. »Aber mir gefällt der Ausdruck ›Kunstshop‹ nicht. Zu wenig originell. Hat jemand einen besseren Vorschlag?«
»Kunst heißt art «, sagte der Fürst. »Shop bleibt shop . Drehen wir die Bedeutungsfolge um. Dabei wird der Verkaufscharakter für jeden klar.
Etwa: Shopart? Oder: ShopArt? «
»Bravo!«, schrie Siccine. »Wohlgetan, mein Fürst! ShopArt! Wird ein galaxisweiter Hit!«
»Unsere junge Grafikerin soll ein Label entwickeln. Vorlagen an mich. Grünes Licht für die Shops.« Gargir lachte. »Versucht, einen günstigen Preis herauszuschinden.«
»Perzente!«, murmelte Yulsman und begann zu zeichnen. Rohanna hob die Hand und warf ein:
»Eine weitere Idee: Miterleben, wie die Kunstwerke entstehen. Führungen veranstalten! Interesse macht Käufer. Käufer machen Perzente.«
»Umsatz«, brummte Peet. »Nadoor richtet, sobald die Sache läuft, einen Pendelverkehr ein. Zuerst zwischen Terra und Talvynder.«
»Einverstanden. Wir beginnen mit einer Werbeoffensive. Gleichzeitig bauen wir die Siedlung am See aus. Wie viele Künstler werden wir in der frühen Phase der Aktion sammeln können, Alver?«
»Es wird kaum mehr als tausend Künstler aller Sparten pro Planeten geben. Eher weniger.« Alver Artian hatte die Vorgänge wie in leichter Trance miterlebt. Er begann sich mühelos vorzustellen, dass jene zehn Männer die Idee rücksichtslos bis zur zehnten Dezimalstelle durchführen würden. Er sprach weiter: »Durchschnittswert. Rund drei Millionen also insgesamt. Es werden manche das Risiko scheuen, also werden Sie kaum diese Zahl erreichen. Berücksichtigen Sie, dass weibliche Künstler heiraten und Kinde bekommen. Und überdies wäre es eine wenig kluge Idee, beispielsweise Glasbläser, Steinmetze und Schriftsteller zusammen siedeln zu lassen. Die Trennung sollte materialgebunden sein, denn Steinplastiken entstehen nun einmal nicht im ewigen Eis oder im See oder Meer.«
»Kein schlechter Einwand. Wie viele Siedlungen, beziehungsweise Ruinenstädtchen, gibt es schon auf Talvynder?«
»Sieben plus zwei begonnene Bauvorhaben«, sagte Clarity Mestrellet-Aga und schaltete eine Mercatorprojektion des Planeten auf den Schirm. Die Positionen der Städtchen blinkten rot und grün. Gargir zeigte darauf und sagte: »Wir brauchen etliche Baufirmen, müssen die Versorgung sicherstellen – also S+F -Center –, benötigen Hilfskräfte und viel Material. Um das Ganze nicht ausarten zu lassen, beginnen wir mit der Siedlung, aus der Artian den Weg zu mir gefunden hat.«
»Genauso gehen wir vor!«
»Eine dumme Frage zum Schluss.« Peet Malinowski hob die Pranke. »Wir haben unser Transmitternetz und ein riesiges Hauptbüro. Warum rief uns eigentlich Karasingh per Schiff hierher?«
»Weil«, erklärte Gargir allen Ernstes, »wir jetzt mit jedem Ecum sparen müssen. Für unseren Aufenthalt in teuren Hotels hätten wir ein Vermögen ausgegeben. Der Flug ist fast kostenlos, der Raumhafenplatz
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