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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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    Kopfschüttelnd verabschiedeten sich die Freihändler voneinander. Sie spazierten zu ihren Schiffen und feilten dort an den Plänen, stellten einen Zeitrahmen auf, kalkulierten und schlossen erste Kontakte zu Herstellern und möglichen Lieferanten. Die Fehlerquote ihrer Kalkulationen war stets unglaublich gering; Widerstände kamen immer nur von außen – auch Gargirs Meisterplan würde es nicht anders ergehen.
     
    Die Baufirmen, die für La chasse intrestellaire arbeiteten, setzten ihre Armada in Bewegung, landeten auf Talvynder und renovierten zunächst mit Aufwand und Routine die Stadt am See. Gargir und Alver A. Artian tauften den See und die Siedlung: Metaphern-Lake und Scriptum Desert Corner . Die Derrald Satio Bazoka-Film stellte ein Team zusammen und ging an Bord von Siccines Flash Drake mit Flugziel Talvynder. Alver A. Artian verfasste einen essayhaften Brief an seine Kollegen auf 3157 Planeten und bestimmte mit Siccines Hilfe eine Agentur auf Terra mit der Bearbeitung der Anmeldungen. Gleichzeitig übertrug er sein meist handschriftliches Manuskript auf Datenträger und vervielfältigte es auf weiße Manuskriptfolien. Zusammen mit Gargir, Frau Aaleh, Clarity und Wilyam Siccine bestimmten die Beteiligten den Titel: TALVYNDER, BORN DER EINSAMKEIT.
    Der Hersteller, der Abertausende Containerhäuser für Anson Nadoors Ferienplaneten geliefert hatte, begann nach den Entwürfen die Bauteile für ShopArt zu entwickeln. Wilyam Siccine verhandelte mit Autoritäten der Ägyptischen Altertümer-Verwaltung und terranischen Ägyptologen; er plante, sich seinen – oder wenigstens einen großen – Lebenstraum zu verwirklichen: Ein Gesamtkunstwerk, das in seiner Ausführung fast alle künstlerischen Disziplinen vereinigte. Aus den umfangreichen Händler-Adressen-Verzeichnissen und offiziellen Dateien wurden Innungen, Künstlervereinigungen und Zünfte herausgesucht und kontaktiert: die Freihändler machten deren Mitgliedern entsprechende Vorschläge. Ein Heer von Handwerkern und arbeitswilligen Hilfskräften meldete sich, als die ersten Prospekte von Scriptum Desert Corner fertig gestellt waren. Und, als Artians Manuskript fertig war, bat ihn Karasingh Gargir, die Verhandlungen führen zu dürfen.
     
    Zu dem hochmütig gestylten Androiden, der die Handvermittlung durchführte, sagte Gargir: »Verlag L’Atventuer, bitte.«
    Artian saß außerhalb der Aufnahmeoptik des Holoschirms in der Bürokabine der Golden Desert. Gargir wartete einige Sekunden lang, dann erschien ein anderer Androide.
    »Verlag, Zentrale. Wen wünschen Sie zu sprechen?«
    Gargir nannte seinen Namen; er schien hierorts unbekannt zu sein. Linien und Sterne eines Schaltvorgangs blinkten. Die Chefsekretärin, dem ersten Androiden nicht unähnlich, lächelte verbindlich.
    »Ich möchte Ihren Chef sprechen«, sagte Gargir in verbindlichem Ton. »Und keine Antwortmaschine.«
    »Wir bedauern, Mister Gargir. Mister Ashiba Robenad ist leider in einer wichtigen Besprechung. Für wann darf ich Sie notieren?«
    Gargir warf einen kurzen Blick auf seine Uhr und antwortete:
    »Für den 15. Januar Normzeit, nachmittags Vierzehndreiundzwanzig.«
    »Moment.« Die Sekretärin zog den Terminplaner zu Rate, stutzte, blickte auf eine Uhr außerhalb des Aufnahmebereichs und stotterte:
    »Aber ... das ist ja heute; und jetzt.«
    »So ist es.« Gargir betrachtete sie mit Gelassenheit. »Die Interstellaren Freihändler haben Ihrem Verlag einen interessanten Vorschlag zu machen. Holen Sie Ihren Chef vor die Linsen.«
    Wieder wechselte das Holo: Erkennbar der Verlagschef.
    »Ein weiter Weg führt zu Ihnen«, sagte Gargir. »Einige Berufe dieser Galaxis hängen nicht von langen Zeugnissen ab. Nachtlokalpächter, Verlagsdirektoren oder literarische Agenten. Zum ersten Mal in meinem Leben entschloss ich mich, literarischer Agent zu werden. Ich verhandle also als echter Partner.«
    Im Gesicht Robenads, eines mittelgroßen, gut aussehenden Mannes mit halblangem weißem Haar, stand plötzliche Unsicherheit. Er fragte, lauernd und misstrauisch:
    »Was haben Sie anzubieten?«
    »Das Manuskript des kommenden Bestsellers. Selbst gelesen, von Fachkennern prüfen lassen, in druckfertigem Zustand, jenseits aller Verlagskorrekturen, mit dem faszinierenden Titel ›Born der Einsamkeit‹.«
    »Die Qualität zu

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