Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
Geschäfts, keiner der großen Gelder, keines der Kämpfe ...«
»Einer des Geizes?«
»Ein Plan des listenreichen Vorgehens, des geschickten Verhandelns und einer, der unseren Namen den Ruch des Großen Geldes für alle Zeiten nehmen wird. Die anderen hören alle zu ... lasst ihr alles stehen und liegen? Im fünfzehn Tagen auf Ronrico?«
»Es klingt gut«, sagte Conradth deBlois. Peet Malinowski und Wilyam Siccine stimmten ebenso zu wie Howie Yulsman und Anson Nadoor. Ihre Gesichter in den Hologrammen wirkten gleichermaßen entspannt wie neugierig. Jupiter Mars Strongfort wollte Genaueres wissen, sagte aber zu, so wie Don Spitfire und Fancisco Tajiri. Gargir rief:
»Es geht darum, eine Welt der Genies zu schaffen. Ich beantrage von Ronricos Behörden, den Planeten zu pachten, wenn nicht gar zu übernehmen. Eine Stadt steht bereits, es gibt einen Raumhafen, und – ihr werdet sehen: bald werden wir gutgelaunt Neues schaffen.«
Alver A. Artian hörte fasziniert zu, wie sich die berühmten Freihändler kurz abstimmten und die Verbindung trennten. Karasingh erkundigte sich bei der Zentralen Auskunft und erhielt die Antwort, dass Talvynder ohne Besitzer sei und, wenn zwei Bojen ausgebracht waren, den Händlern frei zugänglich wäre. Für die Registraturarbeiten, die sofort vorgenommen wurde, belastete der Halbrobot Gargirs Konto mit 125 Ecum.
»Vor fünfzehn Jahren«, schäumte Karasingh, »war das noch kostenlos.«
»Damals war alles anders. Da waren Sie jünger und keineswegs berühmt, Sir Karasingh«, gab der Androide schlagfertig zurück. »Wir haben offiziell das Aussetzen zweier Besitzerbojen veranlasst. Vorläufige alleinige Nutzer: Stellare Freihändler, vertreten von Mister Karasingh Gargir vom Planeten Cockaigne.«
»Hiermit besiegelt«, rief Gargir. »Wir erscheinen persönlich in Ihrer Administration. In etwa fünfzehn, zwanzig Tagen.«
Fürst Pompeo verabschiedete sich, und Gargir wandte sich an Artian.
»Es ist nicht das Geld«, erklärte Gargir, während er das Beiboot aus dem Hangar schwenkte und den Rundflug vorbereitete. Aaleh wirkte in einem Safarianzug und mit Gesichtsschleier auf Artian verwirrend, aber er schien sich diesen Eindruck für ein späteres Manuskript aufzuheben. »Nicht das Geld, nicht das Ecum an sich«, wiederholte Gargir, »das uns reizt. Es ist mehr, und etwas anderes. Das Prickeln, mit Hilfe von Verstand und der Fähigkeit, Kontakte auszunutzen, den Weg vom Erzeuger zum Verbraucher neu zu knüpfen und dabei besser zu sein als jeder andere.«
Er ließ von den Robotzofen das nötige Gepäck zur Pinasse bringen, sah nach den Kamelstuten, sicherte das Schiff und bat Aaleh ans Steuer des Beiboots. Ein Rundflug begann, der drei Tage und Nächte dauerte und den drei Menschen die schroffen und einander widerstrebenden Eigenheiten und die schmelzende Schönheit der Welt Talwynder zeigte.
Vor der prächtigen Kulisse des Sternenhimmels rotierte der kleine Mond AlCamarax , fast weiß und mit dem schwarzen Geäder der Spalten und Risse überzogen. Ihm folgte auf der gleichen Bahnebene der gelbe Bellyell , der den Planeten schneller umlief als die schwarzweiß gefleckte, von Kratern zerfurchte Cebrona. Der fernste Mond, Jaggerplink , schien im Licht der Sonne zu blinken wie ein kosmischer Leuchtturm.
Die starke Neigung der planetaren Achse bewirkte jene jähen Wechsel des täglichen Kleinklimas; kalt und heiß, Regen und Schnee, Sonnenschein und Hagel lösten einander in verwirrender Folge überall dort ab, wo die Pinasse landete und sich die Insassen umsahen. Gargir filmte die verfallenden Städtchen und stellte fest, dass man sie seinerzeit an markanten Stellen gegründet hatte. In der Dunkelheit der späten Dämmerung zog Dragquena auf, der vierte Mond, dessen Oberfläche in vielen farbigen Einzelheiten flitterte wie das Gewand eines Narren. Emphalion hingegen, der dunkelblaue Mond, zog unauffällig seine Bahn, ebenso wie der achte, Hellrocket , eine schwarze, von hellroten Adern überzogene kleine Welt, ohne Gashülle, wie jeder andere Trabant. Erst kurz vor der Morgendämmerung hob sich Freecolor über den Horizont; die Bahn dieses Trabanten verlief gegenläufig. Karasingh Gargir begann zu verstehen, dass auch die verwirrenden nächtlichen Schauspiele die Siedler halb verrückt gemacht und zur Flucht getrieben hatten.
Unterwegs lernten Gargir und Aaleh die Namen der Monde auswendig und manche Eigenarten der kompliziert scheinenden Bahnen. Als Gargir glaubte, genug gesehen und
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