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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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und Kritiken. Wann werden die TriâViso-Aufnahmen gesendet?«
    »Morgen Abend, achtzehn Uhr«, antwortete eine der jungen Damen und gähnte. Gargir verteilte Umschläge, in denen große Ecum-Scheine knisterten.
    »Sie haben Ihre Aufgabe sehr gut wahrgenommen«, sagte er. »Wenn Sie irgendwann wirklich bei ShopArt arbeiten wollen, wenden Sie sich einfach an einen von uns oder an einen Chef in einem S+F-Geschäft. Gute Bezahlung, verantwortungsvoller Job – wir freuen uns, wieder von Ihnen zu hören.«
    Die Studentinnen bedankten sich und ließen sich von Mietgleitern nach Hause fliegen. Gargir wandte sich an Nadoor.
    »Zuerst siedeln wir also die Schriftsteller um. Wie viele haben sich gemeldet?«
    »Etwa fünfhundert«, antwortete Anson und deutete auf die Bücherwand. »Wie steht es mit dem Bestseller?«
    »In zwei, drei Tagen beginnen sie mit dem Drucken und Konfektionieren.«
    »Gut. Ziehen wir uns zurück? Der Bautrupp stellt unseren Shop morgen bei unserem repräsentativen S+F-Laden auf.«
    In der City Ronricos befand sich das ultramoderne Kaufhaus der Freihändler. Von dieser Position aus, planten die Händler, sollte ShopArt den Siegeszug von einem Planeten zum anderen antreten. Kunst , sagte sich Gargir, kommt von Können , und jeder Freihändler verstand sich als unangefochtener Könner.
     
    Der dunkelgraue Gleiter nahm Kurs auf das Ufer. Die Hügel wurden niedriger, und das Land hinter dem Dschungelstreifen fiel in eine reglose Mischung aus verfallenen Zäunen, Feldern und Steppe. Die drei Insassen der Maschine spürten, wie selbst das Sonnenlicht sich verhielt; die unmittelbar wirkende Natur zerrte an ihren Nerven. Das Licht, nicht mehr länger funkelnd oder durchdringend wie vergüteter Stahl, war hinterlistig kochend und erstickend. Als breiter schwarzer Streifen zogen am Horizont Wolken auf. Der Gleiterpilot sagte gepresst:
    »Wir haben drei jener Zylinder vergraben. Hoffentlich tief und abgelegen genug, wegen der Baumaschinen. Noch sieben Zylinder – gib mir die Karte herüber.«
    Er schaltete auf Autopilot und studierte die Kopie einer Karte, die ein Institut aus Gargirs Aufnahmen erstellt hatte. Nach einigen Minuten änderte er den Kurs der schwer beladenen Maschine und sagte:
    »Dort vorn liegt die Stadt.«
    »Richtig. Wir versenken das Ding am besten in der Kanalisation. Dort sucht niemand danach, und es ist so schwer, dass es nicht ausgeschwemmt wird.«
    »Weiß man schon, wo die anderen Siedlungen entstehen sollen?«
    Millionen schillernder Käfer krochen durch das Gras und fraßen die Halme nie geernteter Felder ab. Millionen Fliegen und Moskitos prallten in der Morgenluft gegen die Frontscheibe des Gleiters, der auf die Siedlung zusteuerte.
    »Nein. Aber einige Positionen bieten sich förmlich an. Wir haben die Stellen gefunden und auf der Karte bezeichnet.«
    Der Gleiter landete. In wenigen Tagen würden die Riesenschiffe der Baufirmen landen und die Stadt am See völlig revitalisieren. Lagerhallen und Geschäfte würden errichtet und jene geheimnisvollen Transmitter aufgestellt werden, die sich selbst zerstörten, wenn man ihre Schaltungen zu enträtseln versuchte. Der Pilot fragte:
    »Hier?«
    »Genau hier.«
    Die Männer wuchteten von der Ladefläche des Gleiters einen Zylinder, hakten eine halbmagnetische Trosse am Ring fest, hoben mit Brechstangen einen Gullydeckel in der kiesübersäten, von Gras und abgebrochenen Ästen übersäten Straße und ließen vorsichtig den Zylinder knapp dreißig Meter in das schwarze Loch hinunter. Ein Windstoß heulte durch die verlassene Stadt, fing sich winselnd in leeren Fensterhöhlen und riss Sand, Blätter und Ästchen mit sich. Er überschüttete die drei Männer mit großen Fliegen, die wie Maschinen brummten und sich schmerzhaft an die Haut der Männer klammerten. Weder Fluchen noch Schlenkern halfen – Minuten später schwirrten die Quälgeister davon. Das dünne Kunststoffseil lief aus, der magnetische Kontakt erlosch, das Tau wurde eingeholt. Nachdem er den Deckel geschlossen hatte, sagte der jüngste der Drei:
    »Mich geht’s zwar nichts an, ich werd’ gut bezahlt – aber was sollen die Bomben bewirken? Sie detonieren nicht, sind nicht atomar bestückt, angeblich sind sie harmlos. Warum verstecken wir eigentlich hier zehn Zylinder?«
    Während sich die Männer in den Gleiter schwangen, sagte der Pilot:
    »Die Zylinder, mein Junge, sind harmlos, aber lästig. Sie bleiben liegen, bis eines Tages jemand die Fernsteuerung auslöst. Dann

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