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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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uns den Eintritt in unser eigenes Schiff zu verwehren?«
    »No pasaran! Die Revolution fordert Opfer von jedem. Ihr Beitrag ist das schöne neue Schiff.«
    »Das ist zwar glatter Diebstahl«, meinte Gargir, als sei er mit dieser Forderung einverstanden, »aber ich bin dennoch gesonnen, Ihnen zuzuhören. Wer hat die Revolte auf dem Gewissen?«
    Der junge Mann sprach nicht ohne Stolz. Seine Waffe richtete er auf Gargir; die Szene war so unwirklich, dass den Händlern noch nicht alle Einzelheiten bewusst wurden.
    »Wir haben seit einem Jahr alles unterwandert. Seit gestern Mitternacht haben wir jeden Polizisten, jeden Soldaten und jeden Staatsmann durch einen von uns ersetzt. Eine glorreiche Revolution der Unterdrückten, mit nur einem Toten.«
    »Wer wurde auf Aikmon unterdrückt?« Gargir lachte grollend.
    »Bauern und Arbeiter. Das gemeine Volk. Wir. Wir haben an den Segnungen des Reichtums nicht teilgenommen. Männer wie Sie haben die Gewinne an sich gerissen – nun gehört euer Geld uns.«
    »Interessante Theorie«, sagte Peet und beobachtete, wie Strongfort am Verschluss seines Koffers hantierte. Anson Nadoor erschien im Raumanzug in der Schleusenluke mittschiffs. »Sie glauben ernsthaft, lange an der Macht bleiben zu können?«
    »Selbstverständlich. Gerade jetzt läuft eine Goodwill-Kampagne an. Alle Gegner werden zu Freunden! Aus Ecum werden Blumen!«
    »Aha.« Pompeo wusste, dass jeder Händler eine Waffe besaß. Aber ob er sie griffbereit hielt oder damit gut umgehen konnte, war fraglich. Inca Didiar funkelte den Revolutionär aus ihren Echsenaugen an. »Und was haben Sie mit den Besitzkonten vor?«
    »Alles konfisziert!«, rief Jason; dieser Name zierte seinen Overall. »Jedes Konto über tausend Ecum wurde automatisch zum Eigentum der Großen Revolution erklärt. El Pueblo unido!«
    »Pueblo? Unido schon gar nicht. Ich kann mich nicht erinnern, gefragt worden zu sein.« Jason kannte deBlois nicht; die heisere, fast tonlose Stimme Conradths verhieß Ärger. Die Revolutionäre bildeten vor der Bodenschleuse eine lockere Gruppe, die meisten weiblichen Angehörigen der Händler hatten die schützenden Stapel der Verpackungen erreicht. Jason rief:
    »Unnötig, Herr. Wer die Waffen hat, besitzt die Macht. Jetzt darf ich bitten, uns Zugang zum Schiff zu ermöglichen. Sie werden dort Ihr Gepäck zurücklassen und einfache, strapazierfähige Kleidung anziehen. Unter Bewachung. Wir brauchen Ihre Kräfte an anderer Stelle.«
    »Was haben Sie mit uns vor?« Auch Tajiri hatte sich den Revolutionären so weit genähert, dass die Männer unruhig wurden. Laut und mit schneidendem Tonfall sagte Jason:
    »Arbeitslager. Moorsoldaten! Zäune! Schuften!«
    Als Jupiter Mars Peets Blick traf, blinzelte er zurück. Jupiter gab seinen Koffer einer Sekretärin und trat vor. Plötzlich schrie er:
    »Lieber komme ich um, als dass ich in ein Arbeitslager ... mein Herz!« Er röchelte, taumelte, griff an seine Brust. Im gleichen Augenblick eröffnete Nadoor aus der Schleusenluke das Feuer mit der schweren Schockwaffe. Actres kreischte: »Sie bringen ihn um!«
    Die Posten fuhren herum. Zusätzlich zur äußeren Schleusentür glitt die innere Pforte der Bodenschleuse auf. Einige Sekretärinnen begannen zur Schleuse zu rennen. Ein Koffer fiel zu Boden, klappte auf, und Strongfort hielt plötzlich seine Waffe in der Hand. Eine zweite Waffe fing rechts von ihm zu feuern an; Peet hatte sie aus dem Stiefelschaft gezogen und schoss gezielt. Zwei Posten sanken zusammen, drei oder vier lagen, von Nadoors Schüssen getroffen, am Boden. Die erste Sekretärin oder Pilotin erreichte unangefochten die Schleuse und verschwand im Schiff. Der hünenhafte Peet rannte einen Mann um und feuerte im Laufen. Zwei Männer hatten Siccine gepackt und zerrten ihn mit sich davon, auf einen Gleiter zu, der sich mit aufgeblendeten Scheinwerfern näherte. Strongfort zielte bedächtig, schoss die Schockladungen den Männern in den Rücken und wechselte den Wirkungsbereich der Waffe; drei, vier schmetternde Energieblitze lösten sich aus dem Lauf und schlugen im Gleiter ein, der zu schwanken begann, tiefer sackte und schwer auf den Boden krachte. Er schlitterte rauchend und funkensprühend in einen Haufen Verpackungsmüll hinein.
    Tajiri hatte sich hinter einem Lastengleiter verschanzt, feuerte ohne Hast und sah zu, wie einer der Revolutionäre nach dem anderen zu Boden ging. Gargir zog Clarity zum Schiff und deckte mit schnellen Schussfolgen Yulsman und Siccine, die

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