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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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Schaltfrequenz abgebrochen wird, sollen alle Ihre irregeleiteten Anhänger sehen, welch ein Narr Sie sind.«
    Sein Gesicht wandte sich zu den Aufnahmelinsen. Die Gesichtszüge strahlten unnachgiebige Härte aus, als der Präsident in einem Tonfall, als schleife er eine Machete, hervorstieß:
    »Sperrt sie aus, Jungens! Zeigt es ihnen!«
    Dann lächelte er. Als er zu reden aufhörte, glitten seine Gesichtszüge nach unten. Wie eine Schicht flüssigen Wachses verschob sich die faltige, von Altersflecken gezeichnete Haut des Präsidenten, begann zu tropfen und rutschte herunter. Darunter kam das robothaft starre Gesicht des Präsidenten zum Vorschein; glatt, unversehrt und aus höchstklassig bearbeitetem Kunststoff. Die Lippen bewegten sich nicht völlig wortsynchron, als zu hören war:
    »Ich bin ein vollkommener Anrufbeantworter der Firma AndroPlus. Nicht nur ich, sondern viele andere. Der Präsident der Liga ist in den Untergrund gegangen und bekämpft die Zadek-Revolutionäre. Todesdrohungen gegenüber KI-Robotern dieser Firma sind ebenso lächerlich wie Erschießungsbefehle für alte Nebelpalmen.«
    Die Sendung riss ab. Das TriâViso blieb in flimmernder Helligkeit. Ein Schriftblock pulsierte: Sämtliche offiziellen Nachrichtenanlagen Aikmons haben sich wegen innenpolitischer Schwierigkeiten bis auf weiteres abgeschaltet. Auch der automatische Betrieb mit Justiervorgaben ist eingestellt. Der Zeitpunkt der Wiederinbetriebnahme wird bekannt gegeben. Ende der Mitteilung.
    Pompeo konnte sich nicht mehr länger beherrschen. Er lachte, bis er erschöpft war und Tränen aus seinen Augen rollten. Er keuchte stockend und tastete nach seinem Glas:
    »Ich habe es euch nicht sagen dürfen – aber McWhitemount war der erste so genannte Kunde. Der Wein-Degustateur Viekanth der zweite. Wir erhielten alle nur denkbare Unterstützung. Vermutlich bleibt AndroPlus auch unentdeckt. Der Rat nahm mir in aller Freundschaft die Firma weg, entschädigte mich – uns! – mit einer horrenden Summe, und wer sich daraufhin jetzt und in Zukunft als perfekte Kopie in der Galaxis herumtreibt, Freunde, – ich weiß es nicht. Es könnte jeder von uns sein.«
    »Diesen ganzen Mist hätten wir uns erspart«, knurrte Strongfort und stützte seinen knochigen Schädel in die Hände, »wenn ich zwei Tage länger – das wären ein paar Minuten gewesen! – in der Zukunft geblieben wäre. Dann hätten wir gewusst, dass Aikmon von einer Revolution hinweggerafft wird.«
    »Nichts im Kosmos ist vollkommen«, sagte Yulsman. »Nicht einmal ein Plan der Händler. Wir alle haben dir zur Eile geraten. Kann es sein, dass wir schneller wieder zu unserem Geld kommen, als wir heute befürchten?«
    »Wer weiß? Das Ereignis ist erst wenige Stunden alt«, murmelte Peet. »Lasst uns auf Ronrico unsere Konten überprüfen, bevor wir etwa 10 000 Insolvenzanträge stellen.«
    Wieder meldete sich die Pilotin.
    »Ob wir nach Ronrico kommen, ist fraglich. Wir sollten über einen Notruf nachdenken, solange unsere Maschinen noch genügend Energie haben.«
    Peet musterte ihr TriâVisoholo, tippte sich an die Stirn und schüttelte energisch den Kopf. Die anderen Händler hoben erschreckt die Köpfe.
    »Das ist unmöglich. Wir haben eine geradezu einzigartigen Ecum-Vorrat!«
    »Dann sieh in den Tankräumen selbst nach.«
    Peet, von Gargir und Yulsman gefolgt, nahm den Nongravlift und schwang sich im Tankraum auf die Inspektionsstege. Die Ecum-Tanks bestanden aus drei Finger dickem, transparentem Spezialkunststoff. In einzelnen waagrechten Schächten, die von Gargirs schäumender Suspension+X umflossen wurden, steckten die würfelförmigen Behälter. Der Ladezustand eines jeden Würfels war an mehreren Displays abzulesen. Die Ziffern und die Leuchtbalken zeigten an, dass etwa zwei Drittel des Vorrats aus leeren Behältern bestand. Gargir murmelte niedergeschlagen:
    »Entweder haben uns die Revolutionäre Attrappen geliefert oder volle gegen leere Behälter ausgetauscht. Mein Fehler. Ich hätte mit gezogener Waffe beim Tanken dabei sein sollen.« Er dachte nach. »Nun ... Kursänderung, Pompeo? Zu mir? Nach Cockaigne. Dort haben wir ein Riesenlager und Ecum-Erzeuger.«
    Die Niederlage war also noch größer als befürchtet, dachte Pompeo, als sie gemeinsam berieten. Die erste Berechnung ergab, dass das Schiff mit minimalen Sicherheitsreserven Gargirs Planeten erreichen konnte, aber nur, wenn sie jedes mögliche Ecum sparten, und es keinen Zwischenfall gab. Die moderne Bauweise

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