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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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einige Gepäckstücke aufgehoben hatten und zum Schiff liefen. Pompeo brüllte:
    »Alle ins Schiff! Schnell! Sofort.«
    Er rannte im Zickzack vorwärts. Die Revolutionäre schienen keinerlei militärische Ausbildung zu haben; mehr als die Hälfte lag bewegungslos am Boden. Conradth hastete vorbei und rief:
    »Sie sind fast alle im Schiff. Komm, Fürst.«
    Der Außenlautsprecher von Ansons Raumanzug dröhnte auf.
    »Bringt euch in Sicherheit. Ins Schiff.«
    Auch er wechselte auf Wirkungsfeuer und legte eine breite Spur aus Glutstrahlen und dröhnenden Explosionen zwischen das Schiff und die Revolutionäre, von denen einige entnervt ihre Waffen fallen ließen und davonrannten. Pompeo blieb neben der Schleuse stehen und sah Siba Nuclide und Spitfire an sich vorbeihetzen. Die Letzten?
    Zwischen den brennenden Stapeln, im Tiefstrahlerlicht, erkannte er Yulsman, mit Koffern und Taschen beladen, und zwei Sekretärinnen, die auf ihn zukamen. Howard winkte und schrie:
    »Ich hab uns gezählt. Wir sind die Letzten.«
    Pompeo winkte ihm kurz zu, wechselte blitzschnell die Ecum-Patrone seiner Waffe aus und wartete. Die Maschinen der Chapter liefen an. Nadoor brüllte: »Ich schließe die obere Schleuse. Noch ein paar Schüsse zur Sicherheit ...«
    Er sprengte einige qualmende Haufen Verpackungsmaterial auseinander, zielte hinter die Fersen der Flüchtenden und stellte dann das Schießen ein. Noch immer wartete Pompeo. Seine Blicke durchforschten den Platz zwischen dem brennenden Gleiter und dem Schiff: Leer. Er trat rückwärts in die Schleuse, betätigte einen wuchtigen Schalter und rief:
    »Zählappell im Schiff. Obere Schleuse raumsicher schließen. Ich warte noch dreißig Sekunden ...«
    Das Summen der Nongrav-Triebwerke mischte sich in seine Worte. Selbst ein Notstart brauchte mehr Zeit als eine halbe Minute. Er schaltete die Schleusenbeleuchtung an, und schließlich meldete sich deBlois mit beherrschter Stimme.
    »Ich habe alles gecheckt und jeden gezählt. Du kannst zu zittern aufhören, Pompi.«
    Pompeo schloss nacheinander beide Schleusenschotts, ging zum Nongravlift und schwebte aufwärts. Das Dröhnen der Ecum-Triebwerke nahm zu, das Schiff begann zu vibrieren. Binnen weniger Minuten erloschen die Außenscheinwerfer, die Piloten saßen längst an ihren Plätzen, die hektische Betriebsamkeit innerhalb der Chapter wich der Beschäftigung in geordneten Bahnen. Donnernd, aber weitaus leiser als jedes andere Schiff, hob sich die rötliche Konstruktion von der Piste, schwebte einige Augenblicke lang auf den Polstern von Triebwerksstrahlen und Nongravtriebwerken und schoss senkrecht in den Sternenhimmel. Irgendwo am Boden begann ein Geschütz zu feuern.
     
    Fancisco Phaon Tajiris und Pompeo Davyds Überlegungen setzten ein, als sie ihre Kabinen bezogen und winzige, bedeutungslose Reste der vielen Teams entdeckten, die das Schiff ausgestattet hatten. Es gab keinen charakteristischen Schiffsgeruch; alles roch neu, nach Lack, Politur, Appretur und Adhäsionskleber, blitzte vor Sauberkeit, strahlte und war einfach schön, modern und zweckmäßig. Nicht nur Aikmon war eine Welt der Dienstleister, der Spezialisten und Profis. Das zeigte sich hier, und deswegen hatten es die Händler auch so leicht gehabt, achtundsechzig Milliarden Ecum Gewinn zu machen. Das gigantische Uhrwerk eines Planeten mit Millionen kleiner und großer Räder, die lautlos ineinander griffen, war nicht von unreflektierten Idealen, begradigten Klassenunterschieden und mit nivelliertem Einkommen zu betreiben. Pompeo gab dieser – wie unzähligen anderen zuvor – Revolutionen kein langes Leben.
    »Wie dem auch sei«, sagte er, streckte sich im Sessel aus und nippte an seinem Wein. »Aikmon ist Vergangenheit.«
    Peet fragte aus dem Cockpit: »Schlägt jemand aus gutem Grund eine Kursänderung vor?«
    »Negativ«, antwortete Pompeo. »Ronrico bleibt programmiert.«
    »Verstanden.«
    Als das Schiff auf Kurs lag, nach zwanzig Minuten das dreidimensionale Kontinuum verließ und Siba als Wachhabende sich im Pilotensitz entspannte, kam Peet in die Messe, holte sich einen überaus kräftigen Drink und ließ sich neben Pompeo schwer in den Sessel fallen.
    »So!«, sagte er, als sei wenig geschehen. »Wir sind immerhin mit dem Leben davongekommen und mit unserem neuen Schiff. Verglichen mit dem, womit wir Aikmon betreten haben, ist unser Besitz nicht gerade nachahmenswert gewachsen.«
    »Wir sind harte, wendige Männer, die sich von gelegentlichen Fehl- und

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