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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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ebenso singulär wie Clarity Mestrellet-Aga. Und sie hatte ihn gesehen, gewollt und zielbewusst verführt. Er hob die Hand und strich über die zwölf Millimeter langen silberweißen Härchen ihres Kopfpelzes, über den Pelz des geschwungenen Nackens bis hinunter, wo er schmal in die schwarze Samthaut überging. Teane packte seine Oberarme und wisperte:
    »Ja! Du verstehst es – mach weiter!«
    »Halte dich an mir fest«, sagte er und küsste sie. »Gleich schweben wir zwischen Decke, Boden und Wänden.«
     
    Das Abschalten der meisten Nongrav-Elemente vergrößerte die Wahrscheinlichkeit, dass das Schiff Gargirs Planeten erreichen würde. Die Händler, zusehends in steigender Unruhe, versuchten herauszufinden, wer ihnen schnell und unkompliziert helfen konnte, und auch nach längeren Beratungen blieben nur DeDoombacier und die Raumgarde übrig. Karasingh Gargir meinte abschließend:
    »Abgesehen von den Fiskusbarbaren Aikmons hat zweifellos DeDoombacier am meisten an uns verdient. Und Tajiri, der schon während der Buccaneer-Olympiade erstklassig verhandelt hat, sollte sich mit der Raumgarde in Verbindung setzen.«
    »Einverstanden«, sagte Fancisco. »Sofern es gelingt, einen kompetenten Gesprächspartner zu finden. Damals hatte ich einen.«
    »Alles findet sich wieder, wenn man lange genug sucht«, murmelte Siccine. Im Halbdunkel leuchteten die Schwingen am Raumhelm, der als Stickerei den Vorderteil von Wilyam Iove Siccines Jacke zierte. »Ich habe eine bunte Palette von Einfällen für das nächste Kapitel unserer Annalen. Ich will und werde meine Pflicht unserer Gemeinschaft gegenüber erfüllen.«
    »Große Worte«, sagte Nadoor sachlich. »Warten wir ab, Erdenmann, wie sich der Werftbetreiber und die Raumgarde verhalten.«
    Karasingh Gargir kam aus dem Cockpit und sagte:
    »Ich habe einen Richtspruch an DeDoombacier abgesetzt. Er kennt die Koordinaten von Cockaigne. Ich habe ihn gebeten, so schnell wie möglich zu kommen – persönlich.«
    »Ausgezeichnet.« Tajiri stand auf und tastete sich zum Schott. »Dann bleibt mir der Versuch, die Garde zu alarmieren. Wenn ich richtig gerechnet habe – noch drei Tage und elf Stunden bis zu Gargirs luftloser Oasenwelt?«
    Rica Salmand im Pilotensitz bestätigte: »Der Autopilot hat die gleichen Zahlen und Koordinaten, meine Herren.«
    Der Richtspruch, den Fancisco absetzte, war kurz und dringend : Wir, die Interstellaren Freihändler, befinden uns seit dem Putsch auf Aikmon in einer Notlage. Wir bitten dringend, einen kompetenten Gesprächspartner nach Cockaigne (Koordinaten wie folgt ...) zu schicken. Wir rechnen mit einer ähnlich guten Zusammenarbeit wie auf Buccaneer. Im Auftrag der Gruppe: Fancisco Phaon ›el Cid‹ Tajiri.
     
    Ohne größere Geldbeträge, mit lebensgefährlich geringen Ecum-Vorräten, immerhin im Besitz ihres glänzenden Verstandes und der Gewissheit, loyale Mitarbeiterinnen zu haben, sahen die Händler ein, dass sie wieder auf sich selbst angewiesen waren. Siccine zitierte Immanuel Kant: »Die Auflösung einer gespannten Erwartung, die ins Nichts führt, löst sich als Witz und demnach in Gelächter«; niemandem war zum Lachen zumute. Im abgedunkelten Schiff waren Heißwasserbereiter, Kühlschränke und die Anlagen der Unterhaltungsprogramme deaktiviert. Der Vorrat an Ecum-Energie schwand von Stunde zu Stunde; vielleicht reichte er noch zur Landung, sonst würden die Piloten im Orbit um Gargirs Planet bleiben. Die Chapter Three fiel in den normalen Raum zurück, die Orterlinsen der Kurs-KI suchten die Sonne und bestimmten den Planeten, fingen den Richtstrahl des Landefeuers ein, und der Autopilot korrigierte den Kurs. Mit möglichst geringem Verbrauch von Bremsenergie wurde das Schiff in einen instabilen Orbit gesteuert.
    Während sich die Chapter näherte, bereitete sich Gargirs Tankstellen-Bodenmannschaft auf einen Noteinsatz vor. Ferngesteuert dockten die Ladegeräte am Ecum-Silo an, brachten die Schutzflüssigkeit zum Brodeln und zogen die gefüllten Behälter aus den Führungsschienen. Eine leere Ladeeinheit schwebte zum Rand des Landekraters und bezog Warteposition.
    Siba Nuclide und Gargir kontrollierten ein letztes Mal den Energievorrat und leiteten die Landung ein.
    »Es wird knapp«, sagte Gargir zwischen zusammengebissenen Zähnen. Die Chapter drehte sich langsam in Landeposition, die Landestützen fuhren aus. Jeder an Bord bereitete sich auf eine krachende, zerstörerische Notlandung vor. Die dünne, giftige Atmosphäre übte

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