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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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vollständig.« DeDoombacier nickte grimmig. Das Fest war vordergründig eine fröhliche Veranstaltung, die zudem lange dauern würde, aber die Entscheidungen, die – vielleicht, hoffentlich – getroffen werden mussten, waren schwerwiegend. »Die Vision, dass meine Schiffe Ihre Tankstellen anfliegen und dort von Robots versichert bekommen, die Tanks wären leer und Kein Ecum mehr, Kapitän! trübt meine Träume und lässt mich zittern. Was wird, wenn Sie den Vertrag brechen müssen, Sir Karasingh? Sie haben offensichtlich nicht einmal genug Geld, um jemanden erfolgreich bestechen zu können?«
    »Damit haben Sie ziemlich recht«, sagte Gargir und machte einladende Gesten. »Wir verhandeln später, nach dem Auftritt der Bauchtänzerinnen. Dass Sie meiner dringenden Einladung gefolgt sind, lässt uns alle hoffen.«
    Ein Zwischengang wurde aufgetragen: Sud aus Trottelbeeren, der den Magen für weitere Köstlichkeiten vorbereitete. Der junge Adjutant betrachtete fasziniert die Robotzofen, die in dieser Beleuchtung erstaunlich lebensecht wirkten; fast wie vollkommene Anrufbeantworter von AndroPlus.

 
     
     
    12. Kapitel
    Verschiedene Standpunkte in Karasingh Gargirs Oase
     
    Das Fest ging in ruhigeren Bahnen weiter, während Siccine abermals versuchte, seinen Freunden zu erklären, wie er die Pleite in einen Geldstrom verwandeln würde; nicht gerade in dem Maß, in dem die Ecum auf Aikmon geströmt waren, aber durchaus heftig. Alles, was er brauchte, waren die schöne, tüchtige Teane Tweet, sein unschlagbares Genie mit den Tricks der Werbebranche, ein Schiff, Waffen und ein paar Geräte, die wenig kosteten.
    »Alles andere ist angewandte Intelligenz, Tüchtigkeit, viel Arbeit und Sehnsucht nach dem Klingeln antiker Ladenkassen.«
    Er erläuterte seinen Plan in allen Einzelheiten und schloss: »Gefahren gehören zu unserem Beruf. Umsatz!«
    »Perzente!«, sagte Tajiri sehr leise.
    Bankrott, erfuhr Rica Salmand von Pompeo, kam aus der (manche sagten: zu Recht) untergegangenen italienischen Sprache der alten Erde und bedeutete banco rotto ; zerbrochene Bank. Geldwechslern, die betrogen oder kein Wechselgeld mehr hatten, wurde die seiner Zeit recht karg Geschäftseinrichtung demoliert.
    »Euer Geschäft«, meinte DeDoombacier, »ist nicht nur demoliert, sondern demontiert; gründlich. Aber ich bin ein anständiger Mensch, der die Notlage anderer nicht ausnutzt.«
    »Das lässt uns hoffen«, erklärte Gargir und rührte in seinem Bettelnussbrei. »Wir sind wie eine Nussschale in stürmischer See. Einmal oben, dann wieder unten. Wir sind jetzt gerade die untere Nussschale.«
    »Eine Milliarde Konventionalstrafe bei Nichterfüllung unseres Vertrags.« DeDoombacier erinnerte Gargir mit grimmigem Grinsen an ihre Abmachungen.
    »Tut mir unendlich leid, Partner zahlreicher Geschäfte.« Gargirs Blicke waren überall; er sah, dass seine Gäste unaufhörlich mit Leckerbissen versorgt wurden, und dass kein Becher leer blieb. »Ich weise, ohne den Text herunterleiern zu wollen, auf den dreiundneunzigsten Paragraphen hin. Keine Haftung von Seiten der Freihändler in Fällen von höherer Gewalt, insbesondere politischer Ereignisse, keine Konventionalstrafen von Seiten der Ausfertiger! Das waren wir. Keinerlei Ansprüche, das ist alles, was Sie haben. Langweile ich Sie?«
    Es dauerte eine Weile, bis der Werftchef die Bedeutung in vollem Maß begriffen hatte. »Halsabschneider. Ich werde meinen Syndikus und die ganze juristische Abteilung feuern!«
    »Tun Sie’s nicht, Partner«, sagte Gargir und drehte nacheinander einige Ringe seiner Finger. »Wir einigen uns in Güte, außergerichtlich, wie unter ehrbaren Kaufleuten und schnell. Weder Ihre Cargolinie noch meine Tankstellen sind in Gefahr – nur die Strecke nach Aikmon fällt vorübergehend aus.«
    »Die Raumgarde kontrolliert das Embargo«, fügte der junge Leutnant hinzu. »Kann aber nicht jedes Schiff abfangen. Verständlich, nicht wahr? Wir haben zu wenige Schiffe.«
    Karasinghs Gastmahl war bis ins Kleinste geplant und begeisterte jeden Teilnehmer. Die wenigen Männer der Reparaturteams staunten die Pilotinnen und die Sekretärinnen der Händler an; kluge, selbständige Frauen, die viel Schönheit, Geist und Wärme ausstrahlten. Die Laune der Händler hatte sich gebessert, seit sie erkannten, dass sie weder völlig mittellos waren noch kurz vor dem Hungertod standen. Die einzigartige Umgebung verführte ohnehin jeden Gast dazu, das Auf und Ab seiner Existenz gelassener zu

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