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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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sicherte das Zusammenschalten aller Energiereserven ebenso wie die zentrale Versorgung. Der Flug würde alles andere als erholsam sein. Es galt überdies, seine Länge und Dauer, wenn irgendmöglich, energietechnisch einzuschränken.
    Siccine, der im schwachen Licht der Notbeleuchtung wie ein unheilbar Kranker aussah, schlug die Hände vor das Gesicht und stöhnte:
    »Die reichen interstellaren Freihändler sind plötzlich die ärmsten Raumschiffer der Galaxis. Wie soll das enden, Freunde?«
    Niemand antwortete ihm.

 
     
     
    11. Kapitel
    Verzweiflung, Dunkelheit und Auswege in der Chapter Three
     
    Dunkelheit und Verzweiflung erfüllten nicht nur die Messe de Chapter Three, die mit höchstmöglicher Beschleunigung nach Cockaigne unterwegs war. Selbst die Positionslichter waren abgeschaltet worden. Je länger der Flug dauerte, desto mehr wuchs die Überzeugung, dass sich die Händler und ihr weiblicher Anhang einem klassischen Desaster näherten. Die meisten Insassen des Schiffes lagen schlafend in ihren weitestgehend luxuriösen, kalten Kabinen, dick eingehüllt, um Heizenergie zu sparen. Die Zeit kroch in unbarmherziger Langsamkeit und in spürbarer Kälte dahin.
    Nicht für Peet Malinowskij und Teane Tweet Vlamengoa.
    »Nun, Wolfsohr«, flüsterte sie und versuchte mit den Nägeln ihrer unglaublich langen Finger eine Spur in seine Kupferhaut zu ritzen, »das ging schnell wie eine nukleare Reaktion.«
    »Und ebenso heiß«, murmelte Peet. »Lass es uns ein wenig kühler wiederholen, Schönste.«
    Die Kabine der hochgewachsenen Schwarzhäutigen, einer späten Mutation von Citabria, war nicht groß, aber mit allem eingerichtet, was dem Anspruch an persönlichen Luxus genügte. Jetzt brannten die Flammen dreier Kerzen, die Teane Tweet zufällig gekauft hatte, und erfüllten den Raum mit der Illusion behaglicher Wärme. Die Haarbüschel auf Peets Ohren hatten sich wie Stachel aufgerichtet, und im weißen Pelz auf Teanes Schädel und im Nacken glitzerten winzige Schweißperlen. Peet strich über den feinen, schmalen Pelzkamm, der ihre dunkle Haut bis zum letzten Wirbel zierte; sie stöhnte, lächelte ihn mit weißleuchtenden Zähnen an und hauchte:
    »Wenn du ein wenig wartest, bronzener Victaner, können wir’s in der Schwerelosigkeit treiben. Bald wird Tajiri die Nongrav-Generatoren abschalten. Sie verbrauchen viel Energie.«
    »Ich habe nicht vor«, sagte er leise und küsste die Spitzen ihrer bemerkenswerten Brüste. Er fragte sich, wie sich Kerzen, in Weingläser geklebt, bei Null-g verhielten, »meine Energie zu sparen. Anders als Tajiri, der zwar leise, aber nachdrücklich, von einem neuen Plan sprach.«
    »Und Nadoor ihn unterbrach, indem er den neuen Messetisch mit Fausthieben ruinierte«, sagte Teane. Sie wand sich wie eine Boa unter Peet hervor und leerte die Champagnerflasche in die Gläser. »Plan! Pläne!«, hat er geschrien. »Wir und unsere Pläne. Jeder hat einen Plan, ist ein großes Licht. Hat einen zweiten Plan. Funktionieren tun beide nicht. Wohin führen sie? Ins Nichts, in die finale Entropie schwindender Gelder. Uns führen sie zu einem Ödlandplaneten, und wir wissen nicht, ob wir tot oder lebendig dieses Abenteuer überstehen. Unser schönes Geld – alles weg. Und wir? In Todesgefahr.«
    Peet nahm das Glas, setzte sich auf, fröstelte ein wenig und bewunderte Teanes nofretetischen, ebenholzfarbenen Hals.
    »Nimm’s leicht«, sagte er. »Das mit den Plänen hat er von einem Kollegen Siccines. Wir sind nicht in Todesgefahr. Aber die Lage ist verflucht ernst.«
    »Im Gegensatz zu unserer erotisch determinierten Lage«, sagte sie lächelnd. Peet holte tief Luft; er liebte intellektuelle Frauen mit einem Hang zum Sarkasmus, aber nur, wenn sie mindestens so schön waren wie Clarity oder Teane Tweet. Er lachte und erinnerte sich an seinen schroffen Einwurf:
    »Halt den Mund und überlaste die Luftreinigungs-Servos nicht mit den Bazillen deines affektierten Atems. Wir brauchen zuerst einen hohen Überlebensfaktor. In Gargirs Oase können wir überlegen, wie wir aus unserer Misere herauskommen.«
    Über die Ränder der Gläser hinweg sahen Peet und Teane einander in die Augen. Peet ahnte, dass diese Stunden einmalige, kaum wiederholbare Ereignisse bleiben würden. Er würde das Zusammensein mindestens bis zur Landung unweit Karasinghs Weekend-Zelt-Oase hinauszögern. Dort gab es Licht und Wärme, und dort änderten sich die Umstände so schnell wie nukleare Reaktionen. Dennoch: Diese Frau war

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