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Die Invasion - 5

Titel: Die Invasion - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gesamter Invasionsstreitmacht zahlenmäßig im Verhältnis von mehr als zwei zu eins überlegen, und Hektor verfügte über weitere dreißigtausend Mann, die weniger als einhundert Meilen von Gahrvais derzeitiger Stellung entfernt lagen. Diese Zahlen waren nicht gerade dazu angetan, sich wohl zu fühlen.
    »Es gefällt mir nicht, wie sorgfältig Gahrvai das alles durchdenkt«, sagte Cayleb ernst und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. »Es wäre mir so viel lieber, wenn jemand wie Windshare da drüben das Kommando innehätte!«
    »Ja, das wäre wirklich schön«, pflichtete ihm Merlin beinahe schon wehmütig bei.
    Tatsächlich konnte er sogar noch genauer als der Kaiser einschätzen, welche ärgerliche Kompetenz Sir Koryn Gahrvai an den Tag legte. Immerhin waren es Merlins SNARCs gewesen, die Hektors Feldkommandeur im Laufe der letzten Monate im Auge behalten hatten. In den letzten Fünftagen hatte Merlin sich noch stärker auf Gahrvai konzentriert. Allmählich überstieg es selbst seine Kräfte, sämtliche Sensoren zu überwachen, die er hier in Corisande (und an anderen Orten) eingesetzt hatte, auch wenn Owl ihm dabei behilflich war. Dass bei der (unerlaubten) Modifikation seiner PICA-Software sein High-Speed-Dateninterface deaktiviert worden war, erwies sich zunehmend als Nachteil. Aber allzu sehr beklagen wollte sich Merlin auch nicht, denn hätte Dr. Elias Proctor seine Software nicht in dieser Weise modifiziert, dann hätte sich nach zehn Tagen des Betriebes im autonomen Modus Merlin einfach vollständig deaktiviert, und sämtliche Erinnerungsdaten wären gelöscht gewesen. Dennoch: Dieser Verlust führte unbestreitbar zu ernstlichen Problemen. Merlin konnte die Daten nur mit einer Geschwindigkeit durchgehen, die kaum über die eines gewöhnlichen Menschen hinausging. Selbst die Tatsache, dass er so lange ohne Schlaf auskam, reichte nicht aus, um ihm die zusätzlichen Stunden zu beschaffen (trotz der ohnehin schon etwas längeren Tage auf Safehold), die er benötigt hätte, um sich mit sämtlichen Berichten und Aufzeichnungen zu befassen, mit denen er sich befassen sollte.
    »Seid Ihr sicher, dass er den Fluss überqueren und Clareyk und Haimyn angreifen wird?«, fragte Cayleb.
    »So sicher ich mir eben sein kann, bevor er das tatsächlich tut. Schließlich hat er schon einen Großteil seines Kommandos in Marsch gesetzt.«
    »Verdammt!« Für seine zornige Miene sprach Cayleb das Wort bemerkenswert ruhig aus. Aber seine Augen blitzten. »Warum zur Hölle konnte er sich nicht einfach auf die Verteidigung beschränken und sich darauf konzentrieren, sich einzugraben?«
    »Eben weil er nicht unfähig ist.«
    »Ich würde Clareyk und Haimyn gern zurückbeordern«, sagte Cayleb. »Ich weiß, dass sie Monate damit verbracht haben, genau einen solchen Einsatz zu trainieren. Aber sie haben zusammen kaum viertausend Mann, und ein Kräfteverhältnis von drei oder vier zu eins erscheint mir für ein erstes richtiges Gefecht wirklich nicht gerade optimal zu sein.«
    »Und wie würdet Ihr erklären, warum Ihr sie zurückbeordert?«, fragte Merlin. Cayleb wandte sich ihm zu und blickte ihn finster an. Der Mann, der früher einmal Nimue Alban gewesen war, zuckte mit den Schultern. »Wenn Ihr persönlich dabei seid, ist das etwas anderes, Cayleb. Da könnt Ihr Euch auf Euren Seefahrer-Instinkt berufen, wenn Ihr erklären wollt, warum Ihr mit der Flotte ›einer Intuition folgt‹. Aber sämtliche von Chermyns Aufklärer-Berichten lassen vermuten, dass auf dieser Seite der Dark Hills nur ein paar Tausend von Hektors Truppen stehen. Ihr und ich, wir wissen, dass diese Berichte falsch sind - oder zumindest nicht vollständig. Aber das können wir niemandem sagen, ohne dass man sich fragen wird, woher wir das wissen. Und Clareyk und Haimyn tun genau das, was Ihr in sämtlichen Plänen und Diskussionen von ihnen verlangt habt, bis wir auf eine Übermacht von Hektors Truppen stoßen.«
    »Ich könnte ihnen immer noch befehlen, nicht weiter vorzurücken, bis wir ihnen weitere Truppen verschaffen können«, gab Cayleb zu bedenken.
    »Ja, das könntet Ihr. Aber jetzt seht Euch doch einmal das Gelände an, in dem sie sich derzeit befinden: alles nachgewachsener Wald, Drahtreben, Brombeersträucher, Niederwald. Der Hauptvorteil unserer Truppen wird in der Entfernung liegen, aus der heraus sie angreifen können, und in einem derartigen Gelände ist die Sicht auf vielleicht zehn oder fünfzehn Schritt beschränkt - an manchen

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