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Die irische Heilerin

Die irische Heilerin

Titel: Die irische Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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Töchter.“ Eileen verzog das Gesicht. Auch wenn die Frauen sie nach außen hin freundlich behandelten, wusste sie doch genau, warum sie hier waren – um Connor zu überreden, in das Haus des Clanoberhaupts umzuziehen. Das war Rionas Werk. Sie fragte sich, warum Connors Pflegemutter nicht selbst erschienen war. Aber natürlich hasste Riona sie und machte auch keinen Hehl aus ihrer Abneigung.
    „Was wollen sie?“
    „Sich dir zu Füßen werfen und dir huldigen, vermute ich. Ihre Arme sind gefüllt mit Kuchen, Blumen und Geschenken.“
    „Tatsächlich?“ Ein Hauch von Interesse verdunkelte seine Augen, und er blickte sie plötzlich auf eine Art an, die ihr die Knie schwach werden ließ. Er bemerkte ihre Reaktion, und seine Stimme wurde tiefer. „Und bin ich auch Objekt deiner Huldigung?“
    „Nein“, fuhr sie ihn an. „Das bist du ganz bestimmt nicht.“
    Ein amüsiertes Lächeln vertiefte die Fältchen um seine Augen herum. „Vermutlich nicht. Du könntest dir dein Kleid schmutzig machen, wenn du auf die Knie sinken würdest, um mich anzubeten.“ Connor lehnte sich auf seinem Lager zurück und fügte frech hinzu: „Wenn du natürlich dein Gewand ignorieren würdest, wäre das nicht so ein Problem.“
    „Das Einzige, was ich ignorieren werde, ist dein Kopf, wenn du weiter solchen Unsinn redest.“
    Ein lautes Klopfen wurde an der Tür hörbar, und Frauenstimmen riefen Connors Namen. Dieser richtete sich auf seinem Lager auf, während Eileen sich zum Eingang begab, um die beiden Besucherinnen einzulassen.
    Es dauerte nur einen Augenblick, dann öffnete sich die Tür zur Krankenhütte. Zwei Frauen stürzten sich sofort wie die Geier auf den Bettlägerigen.
    „Oh, Connor, es ist Jahre her, seit wir dich gesehen haben!“
    „Was ist mit deinen Händen geschehen? Tut es sehr weh?“
    „Deine Laken müssen gerichtet werden. Hier, lass mich das tun.“
    Beide Frauen waren hübsch und rochen wie frische Frühlingsblumen. Seine Muskeln spannten sich, als ihm plötzlich klar wurde, dass Séamus’ Töchter ihre eigene Mission verfolgten. Er war ihr Ziel geworden, ein potenzieller Ehemann.
    Connor gab vor, Gefallen an ihren Aufmerksamkeiten zu finden, aber in Wirklichkeit beobachtete er Eileen, die sich unauffällig zurückgezogen hatte. Sie war nicht so schön wie die beiden Besucherinnen, aber ihr Gesicht fesselte trotzdem seine Aufmerksamkeit.
    Eine der Frauen bot ihm ein Stück Fleischpastete an. Wie war noch ihr Name? Er konnte sich nicht an diese Tochter von Séamus erinnern, da sie woanders in Pflege war, als er bei der Familie gelebt hatte. Die blonde Frau ließ ihre Fingerspitzen sanft über seine Lippen gleiten, als sie ihn fütterte. Das gehaltvolle Hammelfleisch schmeckte ihm viel besser als die fade Suppe, die Eileen ihm heute Morgen bereitet hatte.
    Er küsste ihre Fingerspitzen, und die Besucherin kicherte. Eileen verdrehte entnervt die Augen. Interessant. Sie verhielt sich wie eine eifersüchtige Ehefrau. Warum sollte es sie kümmern, was er tat? Und doch sah sie so aus, als würde sie die Frauen lieber mit einem Knüppel aus dem Raum jagen, als ihre Anwesenheit noch einen Augenblick länger zu erdulden.
    Für Connor war der Tag jedoch auf einmal viel unterhaltsamer geworden. Die Flirtversuche der Frauen waren ihm eigentlich vollkommen egal. Er wäre auch nicht auf sie eingegangen, wenn er tatsächlich zu Bettvergnügungen in der Lage gewesen wäre. Aber Eileens Unmut interessierte ihn.
    Die beiden Frauen trugen bunte Kleider in Scharlachrot und Grün, während Eileens Überkleid und léine in einem praktischen Braun gehalten waren. Ihm war aufgefallen, dass sie selten ein Gewand trug, das irgendwelche Aufmerksamkeit auf sie ziehen würde. Er erinnerte sich vage an Eileens Schüchternheit als junges Mädchen. Sie hatte immer gewartet, dass jemand sie bemerkte. Braun, Grau – sie bevorzugte die Farben des Landvolks, obwohl sie als Heilerin das Recht hatte, auch bunte Farben zu tragen.
    Die Frauen hatten goldenes Zierwerk in ihr Haar geflochten. Armreifen umschlossen ihre Handgelenke, und lange Ohrringe umrahmten ihr Gesicht. Eileen trug keinen Schmuck, jedenfalls keinen, den er sehen konnte, außer einem einfachen Ring am Finger.
    Eine Sache, die sie hervorhob, war ihre helle und wunderschöne Haut. Kein Mal und keine Falte zerstörten den Eindruck größter Zartheit. Diese Makellosigkeit hob ihre Augen hervor. Er konnte nicht genau sagen, welche Farbe sie hatten. Manchmal grau, manchmal grün, je

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