Die irische Heilerin
hatte. Selbst wenn er wusste, dass das unmöglich war.
Er war dankbar, dass die Wanne den Rest seines Körpers verhüllte, denn er konnte seine Reaktion auf sie nicht verbergen.
Eine Locke ihres Haars fiel gegen seine Schulter, eine seidige Strähne, die ihn neckte. Er hatte das beinahe ununterdrückbare Verlangen, seine Hände in ihr Haar zu graben und sie zu einem Kuss zu sich zu ziehen.
Nur – er konnte sie nicht berühren. Die Ó Banníons hatten eine passende Bestrafung für ihn gefunden, auch wenn sie ungerecht war. Er vermochte nicht länger die Haut einer Frau zu liebkosen.
„Du kannst jetzt aufstehen“, sagte Eileen leise.
Connor blieb bewegungslos sitzen. Ihre Fingerspitzen lagen auf seinen Schultern. Wassertropfen liefen seine Arme hinunter. Sie hielt ein Stofftuch gegen seine Haut, und die Verlockung ihrer Berührung ließ ihn sie nur noch mehr begehren.
„Ich will dich küssen“, sagte er mit heiserer Stimme. Überrascht öffnete sie die Lippen. Seine Worte hingen wie als Einladung zwischen ihnen, doch sie bewegte sich nicht.
Connor stand auf und neigte sich zu ihr. Sie schmeckte nach Erdbeeren, frisch und süß, und er war verzaubert. Sie blieb still, wandte sich nicht ab, aber erwiderte den Kuss auch nicht. Obwohl sie die Ehefrau eines anderen Mannes gewesen war, umgab sie eine sanfte Unschuld.
Er versuchte, ihren Mund zu gewinnen, sodass er seine Zunge in sie gleiten lassen konnte, aber sie zog sich zurück. Ihre Schultern hoben sich, ihr Atem kam unregelmäßig. Sie begehrte ihn. Ihr Mund lockte zu einem weiteren Kuss, während sein Körper doch so viel mehr wollte.
„Ich dachte, du … du hast gesagt …“ Auch wenn ihr Gesicht von tiefer Röte überzogen wurde, stotterte sie weiter: „… dass du mich nicht willst.“
Connor brachte sie mit seinem dunklen Blick zum Schweigen. „Ich will dich mehr, als gut für uns beide ist.“ Damit stand er auf und ließ sie die unübersehbaren Zeichen seines Verlangens sehen.
Eileen trat zurück und wandte den Blick ab. „Du hast recht. Es wäre nicht gut für uns.“
Er erwartete, dass sie aus der Hütte fliehen oder ihn zumindest für seinen Kuss tadeln würde. Stattdessen sagte sie nichts weiter, sondern fuhr mit dem Tuch über seinen Schenkel und seine Beine hinunter. Seine Lungen zogen sich zusammen, und sein Körper sehnte sich nach dem Gefühl ihrer nackten Haut gegen die seine.
„Ich will dich nicht beleidigen“, sagte er entschuldigend. „Es ist schon lange her, dass …“ Er wusste nicht genau, was er sagen sollte, hoffte aber, die unangenehme Situation beenden zu können. „Ich denke, es wäre mir bei jeder Frau passiert.“
Eileen runzelte die Stirn, und er glaubte, Verärgerung in ihren Augen zu erkennen. „Vielleicht.“
Sie goss aus einem bereitstehenden Eimer warmes Wasser über ihn und wickelte ein Tuch um ihn, um ihn abzutrocknen. Connor akzeptierte ihre Hilfe, um aus der Wanne zu steigen.
Sie rieb ihn mit forschen Bewegungen trocken, nichts Unziemliches dabei. Mit der Zeit legte sich auch sein Verlangen, und sie brachte ihm eine saubere Tunika und eine Hose.
„Die haben Eachan gehört. Sie werden dir vermutlich nicht passen, aber du kannst sie tragen, während ich mich um deine Kleidung kümmere.“
Er nahm sie an, und, wie sie vorhergesagt hatte, spannte die Tunika über seiner Brust. „Vielen Dank.“
Sie schien sich unbehaglich zu fühlen, und ihm war klar, dass er etwas sagen sollte, um sie zu beruhigen.
„Du musst davon ausgehen, dass ich dir meine Aufmerksamkeiten niemals ungewollt aufzwingen würde.“
„Das weiß ich.“ Im dämmrigen Licht der Hütte schien ihre Haut blasser als sonst. Er wünschte, er hätte nicht so impulsiv gehandelt.
„Aber du solltest das nicht wieder tun.“ Sie nahm all ihren Mut zusammen und sah ihm in die Augen. „Es ist besser, wenn ich nur die Heilerin für dich bin.“
Ein flüchtiger Schmerz huschte über ihr Gesicht. Er wollte sie erreichen, die Geheimnisse ergründen, die sie hinter ihrer Maske aus Schüchternheit verbarg. Aber er respektierte ihren Wunsch, nicht mit ihm das Lager zu teilen.
„Ich werde für die Nacht in die Krankenhütte zurückkehren“, sagte er. Er mühte sich, mit seinen bandagierten Händen die Tür zu öffnen. Als ihm das gelungen war, trat er nach draußen. Lange Zeit stand er im Mondschein und ließ die Nachtluft seine erhitzten Gefühle abkühlen.
Aber als er die Augen schloss, hörte er, wie das Wasser gegen den Wannenrand
Weitere Kostenlose Bücher