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Die irische Heilerin

Die irische Heilerin

Titel: Die irische Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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versuchte, den schrecklichen Gedanken zu verdrängen.
    „Warum willst du das tun? Du kannst ihn nicht töten.“
    „Wenn ich ihn im Kampf besiege, erhalte ich meine Ehre zurück. Und er wird alle Anschuldigungen gegen mich fallen lassen.“
    „Was hat Deirdre gesagt? Haben die brehons ihr geglaubt?“
    „Sie werden immer den schönen Worten einer Frau und ihren Tränen glauben.“ Connors Gesicht verdunkelte sich vor Unmut. „ Tá, sie waren davon überzeugt, Deirdre habe die Wahrheit gesagt.“
    „Musst du eine Strafe zahlen?“
    „Sie wollten die Sache abweisen, weil die Strafen einander aufheben. Ich habe mich geweigert, Moranns Richterspruch anzuerkennen. Schließlich hat er meiner Forderung zugestimmt.“
    „Was, wenn Flann Ó Banníon den Kampf gewinnt?“, fragte sie.
    „Das ist egal. Denn die einzige Möglichkeit für ihn, als Sieger dazustehen, besteht darin, mich zu töten.“
    Eileen sah die Entschlossenheit in seinem Blick. Er würde alles opfern, um Gerechtigkeit zu erfahren.
    „Kämpfe nicht gegen ihn“, flüsterte sie. „Lass es einfach gut sein, Connor. Du lebst. Ist das nicht alles, was zählt?“
    „Er hatte nie vor, mich zu töten. Er wollte mich nur leiden lassen.“ Sein Blick schweifte in die Ferne. „Ich werde nicht mehr viel länger bei dir bleiben. Ich werde nach Hause zu meinen Brüdern zurückkehren, um so zu trainieren, wie ich es muss.“
    Sie gingen langsam zu den Geschichtenerzählern zurück, wo die Worte des Barden die Zuhörerschaft noch immer gefangen hielt. Als sie sich Rhiannon näherten, wandte sich Connor noch einmal an sie. „Vermisst sie ihren Vater?“
    Die Worte trafen sie tief ins Herz. Sie schluckte und zuckte die Schultern. „Sie ist, seit sie laufen kann, bei ihrem Pflegevater gewesen. Tómas hat sich gut um sie gekümmert.“
    Für einen Augenblick zeigte sich Überraschung auf Connors Gesicht. „Lianna ist ihre Pflegemutter?“
    Empfand er nach all dieser Zeit noch immer etwas für Lianna? Die scharfen Klingen der Eifersucht schnitten ihr ins Herz.
    „Das ist sie. Außer Rhiannon haben sie noch vier weitere Kinder“, fügte Eileen hinzu.
    Connor antwortete nicht, sondern schien sich mit ihrer Antwort zufriedenzugeben. Sie standen am Rand der Menge, während der Barde die Geschichte von Cuchulainn erzählte.
    Connor streckte seine Hand aus und berührte die ihre. Dann zuckte er zusammen, als wenn er seine verkrümmten Finger für einen Augenblick vergessen hatte. Scham färbte seine Wangen rot.
    „Deine Tochter erinnert mich an meine Mutter“, sagte er plötzlich. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. „Aber sie hat dein Gesicht.“
    Eileen konnte ihn nicht ansehen. Er hatte die Ähnlichkeit gesehen – und doch die Wahrheit nicht erkannt.
    Seine Schulter strich gegen ihre, und für einen Moment wünschte sie, er würde sie in seine Arme ziehen. Sie wollte ihren Kopf an ihn lehnen, seine Stärke fühlen. Eileen ertappte sich dabei, wie sie auf seinen Mund starrte, und sie zwang sich, den Geschichtenerzählern zuzuhören.
    Connors Hand legte sich um ihre Taille. „Hilf mir, dass ich wieder kämpfen kann, Eileen.“
    Die inständige Bitte in seiner Stimme brachte sie wieder auf den Boden der Realität zurück. Sie nahm seine entstellten Finger in ihre Hände. „Ich will alles für dich tun, was mir nur möglich ist.“
    Er zog sie näher zu sich heran. Bei der Berührung prickelte ihr Körper in dem Bewusstsein seiner Nähe. „Wird das ausreichen?“
    Sie drückte seine Hand leicht. „Ich biete dir meinen festen Glauben an. Das ist alles, was ich habe.“
    Connor zog ihre Hand an seine Lippen. Der Kuss hätte in
    Freundschaft gegeben sein können. Aber warum versprachen seine Augen so viel mehr?
    In der Dunkelheit tanzten die Flammen der vielen Feuer, ein fast unheimlich wirkendes Muster ergab sich dabei. Whelon benutzte seine Krücken, um an den Zelten und den langen Tischen vorbei zu dem Platz zu kommen, an dem die Barden ihr Camp errichtet hatten. Ihre Erzählungen hatten ihn begeistert, und er hoffte, sie zu einer weiteren Geschichte überreden zu können.
    Das Geräusch eines bellenden Hustens kam hinter einem der Zelte hervor. Whelon folgte dem Geräusch, bis er zu einem Mann kam, dessen schwerer Atem mühsam in seinen Lungen rasselte.
    „Geht es Euch gut?“, flüsterte er. Aber er erhielt keine Antwort.
    Whelon trat näher und sah, dass die gerötete Haut des Mannes von Schweiß bedeckt war. Die glasigen Augen des Barden starrten

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