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Die irische Heilerin

Die irische Heilerin

Titel: Die irische Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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haben.
    Schließlich erkannte sie Riordan, der einen der Männer von Connor wegzerrte. Seine Faust traf das Gesicht des Angreifers mit einem schweren Schlag. Blut tropfte zu Boden. Der andere Mann schien fast das Bewusstsein verloren zu haben, jedenfalls wehrte er sich kaum noch.
    Eileen hob die heruntergefallene Fackel auf und hielt sie wie eine Waffe.
    „Verschwindet“, befahl Riordan den Rohlingen und hob sein Schwert wie zum Todesstoß. Im Feuerschein wirkte sein Gesicht barbarisch. Die Männer zögerten nicht lange, sondern ergriffen augenblicklich die Flucht.
    Er drehte sich um, und die Grausamkeit verschwand langsam aus seinen Zügen. „Geht es dir gut?“, fragte er sanft.
    Eileen hielt die zerrissenen Teile ihres léine zusammen und versuchte sich, so gut es ging, vor seinem Blick zu bedecken. „Ja.“
    Er zog sie an sich. Sein massiver Körper versprach Schutz und Geborgenheit. „Es ist alles in Ordnung. Es ist nichts passiert.“ Er streichelte ihr Haar, und Eileen zitterte in seiner Umarmung. Sie wollte von ihm wegtreten, aber sein fester Griff erlaubte es nicht. In der Dunkelheit sah sie Connor, wie er sich vom Boden erhob.
    Er sprach kein Wort zu ihnen, sondern ging weiter in Richtung ihrer Hütte.
    Eileen fiel in diesem Moment auf, dass sie sich nicht in der Nähe von Riordans Cottage befanden. Wie hatte er von diesem Überfall gehört? Es war spät in der Nacht. Ein seltsames Unbehagen erfüllte ihre Gedanken.
    Sie fühlte sich Riordan verbunden, aber sie musste sich langsam aus seinen Armen befreien. „Danke für deine Hilfe. Wie kommt es, dass du in der Nähe warst?“
    Riordan zuckte die Schultern. „Eines der Lämmer ist aus der Weide ausgebrochen, und ich war dabei, es zu suchen. Ich vermute, es war reines Glück, als ich hörte, wie du um Hilfe schriest.“
    Er beugte sich vor und legte seine Stirn an die ihre. „Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas zustieße, Eileen.“
    „Entschuldige mich, Riordan.“ Sie trat einige Schritte von ihm weg, beugte sich Richtung Erde. Sie fühlte sich furchtbar. Die Nachwirkungen des Weins ließen Übelkeit in ihr aufsteigen. Aber wenn sie auch die Arme um ihren Körper schlingen musste, blieb der Inhalt ihres Magens doch glücklicherweise dort, wo er war. Ihr Kopf drehte sich, aber sie zwang sich, sich nicht zu übergeben. Riordan half ihr hoch, aber sie konnte nicht aufhören zu zittern.
    „Ich bringe dich nach Hause“, sagte er.
    Sie ließ es zu, ihr Gehirn war wie betäubt. Ging es Connor gut? Er war auf einmal verschwunden, hatte kein Wort zu ihnen gesagt. Als sie versuchte, sich zu erinnern, ob er verletzt worden war, hatte sie nur eine verschwommene Vorstellung von den Ereignissen der letzten Stunde. Riordan redete die ganze Zeit auf dem Weg nach Hause auf sie ein, und sie war sich vage bewusst, dass sie ihm auch antwortete.
    Als sie ihre Haustür erreichten, zog er sie in seine Arme. Sie akzeptierte es, denn sie fühlte sich noch immer nicht sicher auf ihren Beinen. Immer noch bebend fand sie Halt bei ihm.
    „Du hast Angst. Ich kann heute Nacht bei dir bleiben“, bot er an.
    „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich wäre lieber allein. Und Connor ist hier, wenn …“
    „Er hat dich schön verteidigt“, spottete Riordan. „Das konnte ich selbst sehen.“
    Als sie den Hohn in seiner Stimme hörte, wurde ihr kalt. „Bitte, Riordan. Ich will einfach nur schlafen.“ Mit einem bedeutungsvollen Blick fügte sie hinzu: „Allein.“
    „Wenn du mich brauchst …“
    Dies funktionierte einfach nicht. Sie nahm seine Hände in die ihren. „Ich bin dir für deine Hilfe heute Nacht dankbar. Das bin ich wirklich.“ Sie seufzte.
    Sein Gesicht rötete sich vor Stolz, und sie verstand plötzlich, dass es dies war, was er suchte. Ihre Zuwendung.
    „Vielleicht magst du morgen früh mit mir spazieren gehen?“, fragte er.
    Sie zwang sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. „Ich werde sehen, wie es mir dann geht.“ Im Moment wollte sie einfach nur, dass er sie in Ruhe ließ. Sie musste Connor sehen, sich versichern, dass es ihm gut ging. Aber wenn sie das Riordan sagte, würde er sie niemals allein lassen.
    Endlich ging er fort. Erleichtert schloss sie die Tür hinter sich. Eileen griff nach einem Krug und goss sich einen Becher Met ein. Nachdem sie einige Schlucke des bernsteinfarbenen Getränks zu sich genommen hatte, fühlte sie sich stärker.
    Als sie sich sicher war, dass Riordan nicht mehr in Sichtweite war, verließ sie ihre Hütte, um

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