Die Jäger des Roten Mondes
amerikanische SF-Verleger Donald A. Wollheim bot: Sie durfte ohne Längenbegrenzung und ohne redaktionelle Eingriffe ihre Romane zur Veröffentlichung bringen, eine selbst heute noch nicht selbstverständliche Voraussetzung für SF-Autoren. Ihre Romane wurden fortan nicht nur vol u minöser, sondern auch gehaltvoller. Unaufdringlich und o h ne ihre Leser mit langatmigen Traktaten zu plagen und i h nen die erwartete abenteuerliche Unterhaltung zu versagen, gestaltete sie ihre Romane zu Entwicklungsromanen ihrer Protagonisten, versagte sich nicht den einen oder anderen philosophischen Gedanken, sparte Sexualität nicht aus und setzte sich vor allem immer wieder – versöhnlich, wie es ihre Art ist – für die Gleichberechtigung der Frau ein.
Neben den Darkover-Romanen [1] veröffentlichte Marion Zimmer Bradley immer wieder mal einen Roman, der nicht vom Licht der blutroten Sonne beschienen wurde. Hierzu g e hört der vorliegende Roman Die Jäger des roten Mondes (Hunters of the Red Moon), der noch eine Fortsetzung e r fuhr: The Survivors (in der Reihe Moewig Science Fiction in Vo r bereitung), ein Roman der in Zusammenarbeit mit ihrem Br u der Paul Edwin Zimmer entstand, der auch schon in der einen oder anderen Form an der Entstehung von Hunters of the Red Moon beteiligt war. Diese beiden Romane dürften zum Spa n nendsten gehören, was Marion Zimmer Bradley bislang g e schrieben hat. Aber – und das macht die Qualität dieser Aut o rin aus – es bleibt nicht bei spannenden Action-Romanen mit unzähligen Kampfszenen, sondern diese R o mane sind z u gleich zutiefst menschlich, und die innere Dramatik steht nicht hinter der äußeren zurück. Erklärte r maßen ist dies sogar das Motto, unter dem diese beiden R o mane stehen: Liebe und Tod, die Rückkehr zum Wesentl i chen, zum Ursprünglichen.
Daß Marion Zimmer Bradley sich darauf versteht, den Leser zu unterhalten und ihm zugleich mehr als Unterha l tung zu bieten, hat ihre Darkover-Romane so berühmt g e macht. In Hunters of the Red Moon und The Survivors zeigt sich das gleiche Talent.
Hans Joachim Alpers
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[1] Aus dem Darkover-Zyklus erschien in der Reihe Moewig Science Fiction: Hasturs Erbe (The Heritage of Hastur). Weitere Romane – The Bloody Sun, The Forbidden Tower, Two to Conquer u. a. – befinden sich in Vorbereitung.
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