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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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hinaufsteigen, dachte er. Sie könnten uns zum Ende des Tales treiben und dort einschließen. Abges e hen davon müssen wir gegen Sonnenuntergang eine Ber g spitze ausmachen und nach diesen Gebieten mit gelben Lic h tern Ausschau halten. Natürlich ist es möglich, daß die Jäger unsere Äsungsplätze ausnutzen, sich draußen aufste l len und uns einsammeln, wenn wir herauskommen, aber wir können nicht elf Tage ohne Nahrung und Schlaf auskommen. Er hatte sich ein gutes Stück von den anderen entfernt, o b wohl er sie immer noch unter sich sehen konnte; die Frauen hatten sich wieder zu Aratak gesellt und standen, wachsam um sich schauend, auf einem Felsen. Cliff sprang den Hang herauf auf ihn zu. Dane erreichte einen ebenen Vorsprung und wartete auf den Mekhar. Er machte einen Schritt auf ihn zu.
    Es war nicht Cliff! Diese Tatsache wurde ihm in einem Sekundenbruchteil der Erkenntnis klar. Dieser hat ein Schwert!
    Fast ehe der Gedanke sein Bewußtsein erreicht hatte, glitt sein eigenes Schwert aus der Scheide; er machte autom a tisch einen Schritt zurück in Kampfstellung und starrte auf die Kehle des Mekhar hinter der Spitze seiner Klinge. Der Löwenmann blieb stehen und zückte seine Waffe.
    Danes Hals war trocken, und sein Herzschlag klang ihm laut in den Ohren. Das war es! – aber sein Training zahlte sich aus, und er konnte mit entschlossener Ruhe dem Hä m mern seines Herzens lauschen.
    Aber war dies ein Jäger oder Wild?
    Vielleicht gibt es gar keine wirklichen Jäger. Vielleicht liegt ihr Genuß darin, uns zu beobachten, wi e wir uns g e genseitig abschlachten …
    » Wer bist du «, rief er und war erstaunt, daß seine Stimme nicht zitterte. » Was willst du? Bist du hinter mir her? «
    Mit einem katzenhaften Wutschrei sprang der Mekhar nach vorn, und Dane hatte kaum Zeit, einen gewaltigen Schlag gegen seinen Kopf zu parieren. Der Körper der Kre a tur drehte sich im Sprung, und Danes Schlag kam zu kurz, als der Katzenmann leicht auf seinen Füßen landete und a u ßer Reichweite zurücksprang.
    Dane hielt die Stellung und beobachtete seinen Gegner.
    Seine Position ist fast wie eine Säbelkampfstellung, dac h te er; aber die Klinge des Mekhar war lang und gerade, viel leichter als seine eigene. Er zwang sich, die rechte Hand locker und die linke das Hauptgewicht tragen zu lassen. Er wird mich erreichen, dachte er. Diese Stellung müßte ihm fast die Reichweite eines Rapierfechters geben. Und diese Sprünge! Aber natürlich ist die Schwerkraft hier geringer; der Mond ist nur etwa halb so groß wie seine eigene Welt …
    Aber es war keine Zeit mehr, um nachzudenken. Die la n ge, gerade Klinge drang in einem weiten Ausfall gegen D a nes Brust. Er parierte und machte seinerseits einen Ausfall, als das Schwert des Mekhar ungefährlich über seiner rechten Schulter spielte. Danes Arme schwangen im Schlag nach oben.
    Der Löwenmann drehte sich weg, zog dabei das Schwert über seinen Kopf, und mit stählerner Kraft trieb Danes Schlag die Rückseite der geraden Klinge in den Skalp des Mekhar.
    Nun war es an Dane zurückzuspringen, weg von einem tief geschwenkten Schlag gegen seine Beine. Der Mekhar k nurrte wortlos, ein tiefer, rau er Laut.
    Die beiden standen sich auf einer Entfernung von ung e fähr drei Schritten gegenüber. Der Katzenmann duckte sich, die Klinge vor sich ausgestreckt. Blut tropfte von der leic h ten Kopfwunde. Aber Danes Klinge war nicht lange auf die Kehle des Jägers gerichtet . Statt dessen hielt er sie nach oben gerichtet mit beiden Händen fest über seinem Kopf. Chudan no Kamae, Jodan no Kamae. Technische Ausdrü c ke und Erklärungen sch o ssen in sinnlosem Strom durch se i nen Kopf, aber sein Körper spielte unerschütterlich seine eigene Rolle, fiel anmutig in die perfekte tänzerische Posit i on, drehte das Schwert vorsichtig in den genauen Winkel … Der Katzenmann hieb nach seinem ungeschützten Bauch. Dane machte einen Ausfallschritt, und die alte Samuraikli n ge hieb den Arm des Jägers am Ellenbogen ab. Hand und Schwert fielen zu Boden.
    Der Katzenmann schrie, ein gr äßliches Geräusch, weder katzen haft noch menschlich, das zu einem würgenden Gu r geln wurde, als Danes Schwertspitze in seine Kehle drang. Aber das Wesen beugte sich weit nach vorn, über die Spitze hinaus, zu seinem abgetrennten Arm hinunter, ergriff ihn, machte sich mit einem Ruck von Danes Schwert frei und rannte, Haken schlagend, von einer Seite zur anderen spri n gend, den Berg hinauf.
    Überraschung –

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