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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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überlebe, werde ich nie wieder einen Sport aus der Jagd machen. «
    Dane empfand es genauso. Nicht daß er jemals ein bege i sterter Jäger gewesen wäre, außer mit der Kamera, aber er hatte immer etwas für die Mystifizierung der Jagd übrig g e habt.
    Er sah Rianna an, die sich, den Kopf auf die Arme gelegt, ausruhte. Dallith hatte ihr Mahl beendet und stand auf einem Felsen, den kurzhaarigen Kopf geneigt, als lausche sie e i nem entfernten Geräusch. Er rief ihr leise zu: » Hast du etwas gehört? «
    » Nein … ich glaube nicht … ich bin nicht sicher «, an t wortete sie, und ihr schmales Gesicht sah angestrengt und verwirrt aus.
    Wenn sie am zweiten Tag der Jagd schon so aussieht, wie wi rd sie sich dann am Ende fühlen ? Wie lange kann sie sich halten ?
    Er ließ alle eine weitere halbe Stunde ausruhen, bevor er sie zusammenrief und sie den Hang hinaufzusteigen bega n nen. Die Bergspitze konnte ein guter Ort sein, die Nacht dort zu verbringen, wenn sie im Freien bleiben wollten. Sie konnten den ersten Teil der Nacht ohne Furcht schlafen und den Rest hindurch Wache halten, ohne befürchten zu mü s sen, daß jemand sich an sie heranschlich.
    » Seid vorsichtig am Gipfel des Berges «, warnte er, als sie anfingen hinaufzusteigen. » Es ist ungefähr dieselbe Tage s zeit, zu der uns der Jäger gestern angegriffen hat. Vielleicht bevorzugen sie die Zeit kurz vor Sonnenuntergang zum A n greifen. «
    Er wollte seinen Platz in der Reihe einnehmen, aber Cliff drängte an ihm vorbei. » Ich beanspruche das Recht, euch zu führen «, sagte er stolz. » Gestern warst du die Vorhut, und du hast das erste Blut vergossen. Jetzt bin ich an der Reihe! Willst du allen Ruhm für dich? «
    Zum Teufel mit dem Ruhm, Freund, dachte Dane, aber er sprach die Worte nicht aus. Er fing langsam an, ein wenig zu verstehen, wie das Gehirn des Mekhar arbeitete. Ein menschlicher Stratege legte Wert auf Schlagkraft. Aber der Protofeline war nicht menschlich, und ihn interessierte die Schlagkraft nicht mehr als der technische Fortschritt. Im al l gemeinen arbeitete er fast unglaublich gut mit ihnen z u sammen; aber wenn seine Moral absank, würde er das nicht mehr tun. Wenn es ihn glücklich machte, die Führung und das Risiko manchmal zu übernehmen, hatte Dane das G e fühl, daß er nicht mit ihm darüber streiten sollte.
    Cliff sagte eifrig: » In jedem Fall sind meine Ohren die schärfsten. Laßt mich ein bißchen vorauskundschaften. «
    Dane zuckte die Schultern. » Geh voran, Murr. Aber gib ihm Rückendeckung mit dem Speer, Rianna. «
    Während sie begannen, den felsigen Hang hinaufzukle t tern, sprang der Mekhar eifrig vor ihnen her. Der Pfad war steil, und Rianna fiel immer mehr zurück; der Katzenmann hüpfte leichtfüßig über denselben Boden, der unter Danes Füßen wegglitt und schlitterte und kleine Steinregen unter ihm auslöste, Riannas Füße rutschten aus, und sie fiel, wobei sich ihr Fuß fast in dem Speer verfangen hätte . Dane faßte sie st ü tzend unter dem Ellenbogen. Sie kam schnell wieder auf die Füße und sagte: » Hilf Dallith « und suchte sich g e wandt ihren Weg über die Steine.
    Dane blieb stehen, um Dallith die Hand zu geben und bemerkte, daß Aratak zurückfiel. Wir sind eine schöne Kampfgruppe, dachte er, über den ganzen Berghang verteilt. Er hob den Kopf, um Cliff zuzurufen, daß er warten solle.
    Dallith stieß einen erstickten Laut aus; einen Moment lang fragte Dane sich, ob sie seine Angst übernommen hatte, aber zur selben Zeit zischte der Mekhar scharf, warf sich hinter einen Felsblock und bedeutete den anderen mit dem Arm, in Deckung zu gehen.
    Dane zog erst Dallith, dann Rianna halb in den Schatten eines nahe gelegenen riesigen Felsens, dann preßte er sich selbst an ihre Seite. Aratak hatte sich flach auf den Boden geworfen. Es gab keine Deckung in der Nähe, hinter der er sich hätte verstecken können, aber wenn er sich nicht regte, fügte er sich in die felsige Landschaft ein wie ein weiterer Stein.
    Über sich sah Dane, wie Cliff, der Klippenkletterer, sei t lich von seinem Felsen schnell, ruhig und geduckt zur Ber g spitze hinaufschlich, katzenhafter denn je. Sie haben ihm sicherlich den richtigen Namen gegeben, dachte Dane. An seiner Seite hörte er Dalliths tiefes Stöhnen, und über sich sah er den Katzenmann erstarren. Was es auch immer ist, es kommt, wußte Dane.
    Dann sah er es. Ein Protofeline wie der Mekhar. Dane dachte an den Katzenmann, den er getötet hatte – oder fast

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