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Die Jaeger

Die Jaeger

Titel: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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AVEK-Pärchen mit einem Hund durch die Straßen gegangen, das keine Straßenecke unbeschnüffelt ließ. Leif hatte die ganze Zeit zusammengestaucht in meinem Auto gelegen und nur seine Nase war kurz zum Vorschein gekommen, wenn ich ihm ein Zeichen gab, dass die Luft rein sei.  Aber selbst das war nicht sicher gewesen, weil sich noch immer einige Reporter in Gallburg und Moosberg aufhielten, die nach dem Touristenmörder Ausschau hielten. Die Aufregung um den Mörder und die herausgerissenen Herzen hatte sich noch längst nicht gelegt, auch in Mullendorf hatte ich ein Kamerateam gesichtet, das sich aber schnell wieder verzog, nachdem es ausführlich mit dem alten Eberhard über seine wirren Theorien zu Grabflüchtern gesprochen und die Trostlosigkeit des Ortes genossen hatte. Sie waren schnell wieder in ihren Mercedes geklettert und zurück nach Gallburg gefahren. Doch dort würden sie vermutlich auch nicht lange bleiben. In Berlin war in Sachen Vampire und Morde wesentlich mehr los, herausgerissene Herzen hin oder her. Dafür würden sicherlich demnächst wieder Spione in Mullendorf auftauchen, jedermann zu Leif befragen und nichts unversucht lassen, um ihn schließlich auch noch festzunehmen und ins Lager zu deportieren. Es würde nicht leicht für ihn werden. Warum musste jeder, der anders war, immer gleich als Ausgeburt des Bösen gelten? Saß die Angst vor dem Fremden in der Menschheit so tief, dass jeder beiseite geschafft werden musste, der nicht der Norm entsprach? Es waren bestimmt nicht alle Vampire mustergültige Exemplare ihrer Rasse, aber das waren die Menschen auch nicht. Und ein Mann wie Robert hatte mit Sicherheit niemandem etwas getan. Zumindest in den letzten Jahren nicht. Oder wenigstens letzte Woche nicht, in der Zeit, in der ich ihn kannte.
     
    Ich spürte, wie meine Hand zitterte, als ich das Geld in der Kasse der Tankstelle zählte. Wohin hatten sie Robert gebracht? Es gab ein paar bekannte Lager, von denen in den Medien berichtet wurde. Aber es hieß, die Dunkelziffer solle noch viel höher sein, und in versteckten Bergtälern, dünn besiedelten Gegenden und sogar in alten Bergwerksstollen und Salzschächten würde es wahre Horrorlager geben, wo die Schreie der Gefangenen niemals aufhörten, aber ungehört verhallten. Aus diesen Lagern wäre kein Vampir jemals wieder zurückgekommen. Ich schauderte bei dem Gedanken, was sie mit Robert anstellen würden, wenn ich ihn nicht rechtzeitig fand, und meine Augen füllten sich mit Tränen. Doch ich kämpfte tapfer dagegen an, zumal gerade ein Wagen vorgefahren kam. Mein Herz setzte für einen Moment aus, denn es war ein AVEK-Fahrzeug. Zwei Männer stiegen aus. Ich kannte sie nicht.
    Sie sahen sich desinteressiert um, bevor sie auf mich zutraten.
    »Sie sind Moona Sebastian?«, fragte der eine Mann ohne Umschweife. Er war jung, Mitte Zwanzig, und besaß ein hübsches Gesicht, was mir unter anderen Umständen sicherlich gefallen hätte. Aber heute hatte er keine Chance.
    Ich nickte. »Was kann ich für Sie tun? Einmal volltanken?«
    Der Hübsche verzog den Mund, als wollte er lächeln, jedoch nicht ausreichend Kraft dafür finden.
    »Sehr witzig. Es geht um den Grabflüchter, der unter dem Namen Leif Germann hier ansässig ist. Sie kennen ihn?«
    »Er war der Besitzer dieser Tankstelle, das wissen Sie doch sicherlich.«
    Ich hatte keine Ahnung, ob es gut war, wenn ich ihnen frech kam, aber ich hatte auch keine Lust, die Nette oder Naive zu spielen. Dafür hatte ich durch diese Kerle viel zu viel Ärger am Hals.
    »War?« Der andere Mann zog eine Augenbraue nach oben. Er war wesentlich älter, hatte schmale graue Augen und eine unangenehm hohe Stimme, als hätte ihm jemand die Kronjuwelen gestohlen.
    »Ja, war«, antwortete ich. »Er hat mir den Laden vermacht.«
    Jetzt runzelten beide synchron die Stirn.
    »Wieso?«
    Die Antwort auf diese Frage hatte ich bereits eingeübt. »Er ist tot, und da er keine Nachkommen hat und ich ihm zu Lebzeiten treu und nichtsahnend gedient habe, hat er mich als Alleinerbin eingesetzt.«
    »Er ist tot?«
    »Ja.«
    Leif und ich hatten überlegt, was ich den Behörden sagen würde, wenn sie fragten, und wir waren zu dem Schluss gekommen, dass es eindeutig das Beste wäre, wenn er als verschieden galt. Das würde zwar seine ganze Existenz, die er sich in jahrelanger Arbeit mühsam aufgebaut hatte, zerstören, aber sie würden vermutlich die Suche nach ihm irgendwann einstellen.
    »Woher wissen Sie das?«
    Auch das hatten wir

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