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Die Jagd am Nil

Die Jagd am Nil

Titel: Die Jagd am Nil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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rief Peterson. «Verstehst du das nicht? Wir können endlich frohlocken. Die Welt wird ins Angesicht Christi schauen. Sie wird Seine Gnade erkennen. Seine unermessliche Barmherzigkeit. Die Menschheit wird betend auf die Knie fallen. Auf die Knie! Das hat dein Gebieter befürchtet, nicht wahr? Deswegen hat er dich geschickt, um mich aufzuhalten. Du elendes Geschöpf Satans. Der große Kampf hatbegonnen, und der Herr wird triumphieren. Du kannst nichts dagegen tun. Denn es steht geschrieben! Es steht geschrieben!» Er kam auf Knox zu. Knox trat ihm in den Schritt, doch das zeigte wenig Wirkung. Als Knox davonkrabbelte, sprang Peterson auf seinen Rücken, drückte ihm seine Knie in die Schultern, packte den Riemen der Computertasche und würgte ihn. «Dein Gebieter hat keine Macht mehr. Hörst du mich? Die Herrschaft der Bestie ist zu Ende. Der Sieg des Herrn steht kurz bevor. Kannst du das nicht verstehen? Der Herr ist mit mir, und Er ist mächtiger als alle Armeen der Welt.» Er zog fester zu und presste Knox den Riemen wie eine Garotte gegen die Luftröhre. «Sobald ich sie aufsuche, werden sie niedergeworfen werden, sagt der Herr», stieß Peterson hervor. «Ich werde sie mit meiner ausgestreckten Hand und meinem starken Arm bekämpfen, selbst in Wut und großem Zorn.»
    Knox zerrte mit beiden Händen am Riemen, doch Peterson hatte zu viel Kraft. Obwohl er keine Luft mehr bekam, stemmte er sich mit Peterson auf dem Rücken auf die Beine, taumelte zur Bank, stieg hinauf und warf sich dann nach hinten, sodass Peterson auf den Boden krachte. Autoschlüssel und andere Sachen fielen dem Reverend aus den Taschen, und er lockerte seinen Griff lange genug, dass Knox sich losreißen und davonkriechen konnte. Keuchend rang er nach Atem und rieb mit beiden Händen seinen aufgescheuerten Hals.
    «Ich bin der Anfang und das Ende, sagt der Herr», schrie Peterson und rappelte sich auf. «Ich bin derjenige, der bis in alle Ewigkeiten herrschen wird. Mein Name ist Rache. Ich bin der Zerstörer.»
    In der Nähe ertönte ein Ruf, der Strahl einer Taschenlampe wurde auf Peterson gerichtet. Als er sich umdrehte, sah er vier Polizisten durch den Regen auf sie zu laufen. Knox duckte sichsofort weg, eilte hinüber zu den Dattelpalmen und ließ sich flach auf den Boden fallen. Peterson schaute unschlüssig zwischen den Polizisten, Knox, dem Laptop und seinen verstreuten Sachen hin und her. Dann traf er eine Entscheidung. Er zog den Computer aus der Tasche, klappte ihn auf, nahm einen weißen Kalksteinziegel vom Boden und hämmerte damit auf die Tastatur ein. Einzelne Tasten und Plastikteile sprangen in alle Richtungen.
    «Aufhören!», brüllte ein Polizist.
    «Und sie sollen hinfortgehen», rief Peterson. «Und sie sollen auf die Leichen der Menschen schauen, die gegen mich gesündigt haben.» Er knallte den Stein wieder auf den Laptop, durchschlug das Gehäuse und sprengte die Platinen. «Ihre Schlechtigkeit soll nicht sterben, und ihr Feuer soll nicht gelöscht werden. Sie sollen eine Abschreckung sein für die gesamte Menschheit.» Als es am Himmel blitzte, sah man den Wahnsinn in seinen Augen, die grauen Strähnen, die ihm wirr ins Gesicht fielen, den Schaum auf seinen Lippen. Ein Anblick, der den ersten Polizisten dazu veranlasste, auf seine Kollegen zu warten. «Die Zeit des Herrn ist gekommen! Hast du gehört? Auf die Knie, du elendiger Heide. Du bist unwürdig.» Er schlug erneut mit dem Ziegel auf den Laptop ein.
    Zwei weitere Polizisten kamen herbeigelaufen. Gemeinsam stürzten sie sich auf Peterson. Sie hielten ihn an seinen Armen fest, als er stark wie Samson aufstand. Er stolperte ein Stück davon und versuchte, sie abzuschütteln. Doch dann tauchte ein vierter Polizist auf und knallte Peterson den Kolben seiner Waffe an die Schläfe, bis der Reverend auf die Knie sank und schließlich kopfüber in den Schlamm fiel.
    Die Polizisten standen vornübergebeugt und schwer atmend vor dem niedergestreckten Koloss. Einer versetzte ihm einen Tritt in die Rippen, doch ein anderer rollte ihn auf die Seite, damit ernicht im Schlamm erstickte. Und ein dritter drehte seine Arme auf den Rücken und legte ihm Handschellen an.
    «Es waren zwei», keuchte einer. «Sie haben sich geprügelt.» Er deutete vage in die Richtung, wo Knox lag und seine Wange in den nassen Sand presste.
    Einen Moment lang schwenkten sie ihre Taschenlampen umher, verloren aber bald die Lust. «Ich bin dafür, dass wir den Kerl hier zu Gamal bringen», sagte

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