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Die Jagd am Nil

Die Jagd am Nil

Titel: Die Jagd am Nil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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verlassen. Aber etwas weiter rechts sah er einen Bagger mit angeschalteten Lichtern, daneben standen ein Wagen und zwei Bauarbeiter, die mit einem kräftigen Sicherheitsmann plauderten. Er fuhr hinüber. Vor einem Haufen aus Erde und Schotter war ein riesiges Loch im Boden, Steinstufen führten hinab in eine unterirdische Kammer, in der ein Generator brummte.
    «Wissen Sie was, Chef?», sagte Hosni vergnügt. «Ich glaube, hier war doch etwas.»
    Farooq warf ihm einen vernichtenden Blick zu, stieg dann aus und marschierte auf den Sicherheitsmann zu.
    «Was ist hier los?», wollte er wissen.
    «Sperrgebiet», sagte der Mann. «Zuständigkeitsbereich der Antiquitätenbehörde.»
    «Mordermittlung», blaffte Farooq zurück. «Mein Zuständigkeitsbereich.» Er schob sich an dem Wachmann vorbei und eilte wutentbrannt die Stufen hinunter. Stimmen führten ihn durch einen Gang in eine Kammer, in der Pascal ein Mosaik fotografierte, während Mansoor und eine junge, blonde Frau zuschauten. «Was ist das hier, verdammt nochmal?», schrie er.
    «Wonach sieht es denn aus?», entgegnete Augustin.
    «Wie können Sie es wagen, ohne mich hier runterzugehen? Das ist ein Tatort. Ich leite die Ermittlungen! Ich! Und ich treffe hier die Entscheidungen. Niemand darf ohne meine   …»
    «Haben Sie nicht schon genug Probleme verursacht?»
    «Was glauben Sie eigentlich, mit wem Sie reden?»
    «Sie sind dafür verantwortlich, dass mein bester Freund auf der Flucht ist», gab Augustin wütend zurück. «Klären Sie das, oder ich rede mit Ihnen, wie es mir passt.»
    «Wo ist Peterson?», wollte Farooq wissen. «Wo ist Griffin?» Die Frau trat einen Schritt zurück in die Dunkelheit. Farooq wirbelte herum. «Und wer ist
sie

    «Eine Kollegin», sagte Augustin. «Von der Antiquitätenbehörde.»
    «Stimmt das?», fragte Farooq an Mansoor gewandt. «Gehört Sie zu Ihnen?»
    «Ich   … äh   … also   …»
    «Sie ist eine von denen, richtig?», frohlockte Farooq. Er winkte Hosni heran. «Verhaften und aufs Revier bringen. Mach mit ihr, was du willst, Hauptsache, sie redet.»
    «Wagen Sie es nicht!», rief Augustin und stellte sich schützend vor Claire. «Lassen Sie sie in Ruhe.»
    Doch Farooq zog seine Waffe und fuchtelte damit so entschlossen vor Augustin herum, dass er widerwillig zur Seite trat. «Widerstand gegen die Staatsgewalt», sagte er triumphierend, als Hosni Claire abführte. «Seien Sie vorsichtig, oder ich lasse Sie auch gleich einsperren.»

IV
    «Du siehst besorgt aus», sagte Yasmine, als sie Naguib an der Tür begrüßte.
    «Mir geht’s gut», versicherte er ihr, zog seine durchnässte Jacke aus, hob Husniyah hoch und trug sie in die Küche. «Das riecht lecker», sagte er und deutete auf den Topf.
    Yasmine hängte seine Jacke vor den Herd, damit sie besser trocknete. «Wie war dein Tag?», fragte sie. Anstatt zu antworten, stand er nur da und starrte ausdruckslos auf die Wand. Sie berührte seinen Arm. «Was ist los?»
    Er seufzte laut auf. «Ein Engländer, Daniel Knox», begann er. «Die Kollegen auf der anderen Flussseite suchen ihn. Ich habe es über Funk gehört.»
    «Und?»
    «War das nicht der dritte bei dieser Pressekonferenz? Der Mann, der das Grab von Alexander gefunden hat, meine ich. Er war doch damals mit dem Generalsekretär und dieser Geisel im Fernsehen, oder?»
    «Ja», sagte sie nickend. «Daniel Knox. Ich glaube, du hast recht.»
    «Man sagt, er sei ein Mörder.»
    «Er sah nicht aus wie ein Mörder.»
    «Nein», stimmte Naguib zu.
    «Er sah nett aus.»
    «Ja, das hast du damals schon gesagt», brummte Naguib. «Die Frage ist nur, was tut er hier?»
    «Worauf willst du hinaus?»
    «Ein flüchtiger Mörder verlässt schnellstmöglich den Krisenherd. Er aber begibt sich direkt hinein. Warum? Wegen dieser gekidnappten Frau, da bin ich mir sicher. Er weiß etwas, und das führt ihn hierher.»
    «Iss erst mal etwas. Kümmere dich morgen darum.»
    «Irgendetwas stimmt nicht in Amarna, meine Liebe. Ich weiß noch nicht genau, was, aber es muss mit dieser Touristenpolizei zu tun haben.»
    «O nein», sagte sie. «Nicht das schon wieder.» Sie schaute zu Husniyah. «Wir haben uns gerade hier eingelebt. Wenn du deine Arbeit verlierst   …»
    «Wenn du nicht willst, dass ich die Sache verfolge, dann verfolge ich sie nicht.»
    «Du weißt, dass ich das nie von dir verlangen würde. Aber was ist mit deinen Kollegen? Werden sie dir den Rücken stärken?»
    Er schüttelte den Kopf. «Ich habe Gamal gefragt. Er

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