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Die Jagd am Nil

Die Jagd am Nil

Titel: Die Jagd am Nil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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Glückwunsch.»
    «Ach», sagte Omar. «Ich bin nur Interimsleiter, wissen Sie.»
    «Ich habe Ihren Vorgänger kennengelernt. Eine furchtbare Tragödie, einen so guten Mann so jung zu verlieren.»
    «Ja», pflichtete Omar ihm bei. Er wandte sich an Knox. «Und dies ist mein Freund, Mister Daniel Knox.»
    «Daniel Knox?», wiederholte der Mann. «Der Entdecker von Alexanders Grabmal?»
    «Ja», bestätigte Knox.
    «Welche Ehre», sagte er und schüttelte Knox die Hand. «Ich bin Mortimer Griffin, leitender Archäologe dieser Ausgrabung.» Er wandte sich an seinen Begleiter. «Und dies ist Reverend Ernest Peterson.»
    «Eine Ausgrabungsstätte mit einem eigenen Kaplan?», fragte Knox.
    «Wir sind nur zu Studienzwecken hier», erklärte Griffin. «Die meisten Mitglieder unseres Teams sind sehr jung, müssen Sie wissen. Viele sind zum ersten Mal fort von zu Hause. Ihre Elternfühlen sich besser, wenn sie wissen, dass ihre Kinder moralischen Beistand haben.»
    «Natürlich», sagte Knox. Er reichte Peterson die Hand, doch der Reverend stand nur mit verschränkten Armen da und starrte ihn mit einem kalten Lächeln an.
    «Und was kann ich für die Herren tun?», fragte Griffin, der so tat, als wäre nichts geschehen. «Da Sie den ganzen Weg auf sich genommen haben, ohne sich vorher anzukündigen, muss es wichtig sein.»
    «Ja», stimmte Knox zu. «Das glaube ich langsam auch.»

III
    Stafford seufzte laut, als Gaille vor den Barrieren stehen blieb. «Sagen Sie jetzt nicht, wir haben uns verfahren.»
    «Ich musste uns vom Bahnhof wegbringen», verteidigte sich Gaille. Sie beugte sich vor. Die Nachmittagssonne brannte auf die staubige Windschutzscheibe. Nichts wies darauf hin, wann der Demonstrationszug enden und die Barrikaden weggeräumt werden würden. Es hatte keinen Zweck: Sie wendete, wobei sie in der engen Gasse peinlicherweise fünfmal vor- und zurücksetzen musste. Dann fuhr sie wieder zum Basar zurück und kam auf dem Platz vor dem Bahnhof heraus, der immer noch mit Autos und Fußgängern verstopft war, sodass sie gezwungen war, sich fast in Schrittgeschwindigkeit einen Weg durch die Menge zu bahnen.
    Sie kamen an zwei Männern vorbei, die sich lachend um einen Strohhut stritten. «Das ist meiner!», schimpfte Stafford. Er kurbelte das Fenster herunter und griff nach seinem Hut. Die beiden Männer wichen zurück und beschimpften Stafford lautstark. Plötzlich richtete sich die allgemeine Aufmerksamkeit aufden Discovery. Ein paar Leute liefen vor den Wagen und zwangen Gaille zum Anhalten. «Was machen Sie denn da?», protestierte Stafford und kurbelte sein Fenster wieder hoch.
    «Ich dachte, Sie wollten Ihren Hut.»
    «Bringen Sie uns hier weg!»
    Gaille drückte auf die Hupe und ließ den Motor aufheulen, bis sich die Menge widerwillig teilte und sie durch die Lücke davonpreschen konnte. Doch die Ampel vor ihr sprang auf Rot, und ein Dreiradtransporter versperrte den Fluchtweg. Gaille schaute sich um. Hinter ihnen stolzierte ein großer Jugendlicher und fuchtelte wild mit den Armen. Wahrscheinlich wollte er nur seinen Freunden imponieren, doch die Sekunden verstrichen, und die Ampel sprang nicht um. Als der junge Mann näher kam, wusste Gaille, dass er irgendetwas tun musste, wenn er sich nicht lächerlich machen wollte. Sie überprüfte, ob alle Türen verschlossen waren, und schaute sich wieder um. Der Mann bückte sich, nahm einen Stein vom Boden und warf ihn mit Wucht nach vorn. Er knallte auf das Dach und fiel auf die Straße. Weitere Steine flogen. Ein Klumpen Erde klatschte gegen die Heckscheibe und hinterließ einen hässlichen braunen Fleck. Endlich wurde es Grün. Das Dreirad kam nur mühsam in Gang. Und dann waren sie plötzlich umzingelt, die Leute schlugen gegen die Fenster. Ein Mann griff unter sein Gewand, und im gleichen Moment ertönte ein lauter Knall, als wäre ein Feuerwerkskörper explodiert. Erschrocken zuckte Gaille zusammen. Wie als Entschuldigung zog eine Rauchfahne aus dem Auspuff des Dreirads, das nun endlich Fahrt aufnahm. Gaille trat ungehalten aufs Gaspedal und jagte davon.

Kapitel 5
    I
    «Und?», fragte Griffin. «Erzählen Sie uns, was Sie hergeführt hat?»
    «Mir wurde heute Morgen in Alexandria ein Artefakt angeboten», erklärte Knox. «Der Verkäufer sagte, es würde von einer Ausgrabungsstätte am Südufer des Mariutsees stammen.»
    «Diese Leute erzählen viel, wenn sie etwas verkaufen wollen.»
    «Stimmt», sagte Knox.
    Griffin kniff seine Augen zusammen. «Was war es denn

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