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Die Jagd beginnt

Die Jagd beginnt

Titel: Die Jagd beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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diesmal vielleicht kämpfen: Ein vorsichtiger Mann immer Sachen zu handeln kann finden. Nach Westen, Yarin.«
    Als Yarin wieder oben war, verstaute Domon die schwarzweiße Scheibe im Geheimfach und legte den Rest zurück auf den Boden seiner Truhe. Schattenfreunde oder Aes Sedai, ich nicht werden rennen dahin, wo sie mich wollen haben. Glück stich mich, ich nicht werden.
    Domon fühlte sich zum ersten Mal seit Monaten wieder sicher. Er ging an Deck, gerade als die Gischt halste, um unter den Wind zu kommen. Der Bug zeigte über die nachtdunkle See nach Westen.

KAPITEL 10

    Die Jagd beginnt
    I ngtar trieb sie zu einer schnellen Gangart an, jedenfalls für den Beginn einer Reise, sodass sich Rand schon ein wenig um die Pferde sorgte. Die Pferde konnten diesen Trab durchaus stundenlang durchhalten, doch der größte Teil des Tages lag noch vor ihnen, und weitere solcher Tage würden folgen. Ingtars Gesichtsausdruck vermittelte Rand den Eindruck, er wolle vielleicht schon am ersten Tag und in der ersten Stunde die Diebe des Horns einholen. Er wäre jedenfalls nicht überrascht gewesen, wenn er sich an Ingtars Stimme erinnerte, als er der Amyrlin gegenüber schwor, die Diebe zu fassen. Aber er sagte nichts weiter. Lord Ingtar führte hier das Kommando, und so freundlich er auch Rand gegenüber gewesen war, so würde er es doch wohl nicht begrüßen, wenn ihm ein Schäfer gute Ratschläge erteilte.
    Hurin ritt immer etwas hinter Ingtar, doch es war der Schnüffler, der sie nach Süden führte. Er wies Ingtar den Weg. Sie waren von niedrigen, bewaldeten Hügeln umgeben, dicht mit Lederblatt und Eichen bewachsen, aber der Weg, den ihnen Hurin wies, führte sie pfeilgerade hindurch. Er wich nicht von dieser Linie ab, außer um einmal ein paar der höheren Hügel zu umgehen, da man in der Ebene offensichtlich schneller vorankam. Das Banner der Grauen Eule flatterte im Wind.
    Rand bemühte sich, neben Mat und Perrin zu reiten, doch immer, wenn Rand sein Pferd zu ihnen zurückfallen ließ, stieß Mat Perrin an, und Perrin galoppierte mit Mat an die Spitze der Kolonne. Da er sich sagte, es habe keinen Sinn, selbst hinten zu bleiben, ritt Rand zurück an die Spitze. Prompt ließen sich die beiden wieder zurückfallen, wobei immer Mat es war, der Perrin dazu trieb.
    Beim Licht, ich will mich doch nur entschuldigen. Er fühlte sich einsam. Das Wissen, dass es seine eigene Schuld war, half nicht sehr.
    Oben auf einem Hügel stieg Uno ab und untersuchte Hufspuren auf dem weichen Boden. Er deutete auf einige Pferdeäpfel und knurrte: »Sie reiten verdammt schnell, Lord.« Seine Stimme klang, als ob er schreie, selbst wenn er ganz normal sprach. »Wir haben noch keine Stunde aufgeholt. Licht noch mal, vielleicht haben wir eher noch eine verfluchte Stunde verloren. So, wie die reiten, bringen sie ihre Pferde glatt um.« Er legte die Hand in einen Hufabdruck. »Das war aber kein Pferd, sondern ein widerlicher Trolloc. Verdammte Bocksfüße!«
    »Wir werden sie einholen«, sagte Ingtar grimmig.
    »Unsere Pferde, Lord Ingtar. Es ist nicht gut, sie zuschanden zu reiten, bevor wir sie einholen, Lord. Auch wenn sie ihre Pferde umbringen, können die verfluchten Trollocs doch viel länger durchhalten als Pferde.«
    »Wir werden sie einholen. Steig auf, Uno!«
    Uno sah Rand mit seinem einzigen Auge an, zuckte die Achseln und stieg in den Sattel. Ingtar ließ sie den Abhang so schnell wie möglich hinuntertraben, teilweise auch rutschen, und galoppierte weiter den nächsten Hügel hinauf.
    Warum hat er mich so angeschaut? fragte Rand sich. Uno war einer von denen, die ihm nie sehr viel Freundlichkeit entgegengebracht hatten. Es war nicht wie bei Masemas offener Abneigung; Uno behandelte niemanden besonders freundlich, außer vielleicht ein paar Veteranen, die genau so ergraut waren wie er selbst. Sicher glaubt gerade er doch nicht an dieses Märchen, ich sei ein Lord.
    Uno beobachtete die ganze Zeit über genau das vor ihnen liegende Gelände. Wenn er Rand dabei ertappte, dass er ihn anblickte, erwiderte er dessen Blick, sagte aber kein Wort. Es bedeutete nicht viel. Er sah auch Ingtar in die Augen. So war Uno eben.
    Der Weg, den die Schattenfreunde gewählt hatten – wer sonst noch? fragte sich Rand, denn Hurin murmelte immer wieder etwas von ›etwas noch Schlimmerem‹ –, die das Horn gestohlen hatten, führte niemals in die Nähe eines Dorfes. Rand sah Dörfer, die auf anderen Hügeln lagen, ungefähr eine Meile oder mehr über das

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