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Die Jagd beginnt

Die Jagd beginnt

Titel: Die Jagd beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Schreibtisch, was er in Maradon gekauft hatte: einen Leuchtstab aus dem Zeitalter der Legenden. Jedenfalls angeblich. Zumindest wusste niemand mehr, wie man so was herstellt. Ein teures Stück, und seltener als ein ehrliches Magistratsmitglied. Er sah aus wie ein einfacher Glasstab, dicker als sein Daumen und nicht ganz so lang wie sein Unterarm, aber wenn er ihn in die Hand nahm, leuchtete er so hell wie eine Laterne. Leuchtstäbe zerbrachen wie Glas; er hatte beinahe die Gischt durch ein Feuer verloren, das der erste hervorgerufen hatte, den er je besaß. Eine kleine, altersdunkle, aus Elfenbein geschnitzte Statuette eines Mannes, der ein Schwert hielt. Der Bursche, der ihm die verkauft hatte, behauptete, wenn man sie eine Weile hielt, würde es einem ganz warm. Domon hatte davon nichts bemerkt und auch kein Besatzungsmitglied, dem er sie zu halten gab, aber sie war alt, und das genügte Domon. Der Schädel einer löwengroßen Katze war so alt, dass er zu Stein geworden war. Aber kein Löwe hatte je Fänge, fast schon Hauer zu nennen, die einen Fuß lang waren. Und eine dicke Scheibe von der Größe einer Männerhand, halb weiß und halb schwarz. Die Farben wurden durch eine geschwungene Linie voneinander getrennt. Der Ladenbesitzer in Maradon hatte behauptet, sie stamme aus dem Zeitalter der Legenden. Er musste selbst geglaubt haben, dass es eine Lüge war, aber Domon hatte nur ein wenig gefeilscht, bevor er bezahlte, denn er erkannte, was der Ladenbesitzer nicht kannte: das uralte Symbol der Aes Sedai aus der Zeit vor der Zerstörung der Welt. Nicht gerade ein ungefährlicher Besitz, aber auch kein Gegenstand, den ein Mann sich entgehen lassen konnte, der von alten Dingen fasziniert war.
    Und es bestand aus Herzstein. Der Händler hatte nicht gewagt, diese Behauptung dem hinzuzufügen, was er sowieso für Lüge hielt. Kein Ladenbesitzer an der Uferstraße von Maradon konnte sich auch nur ein Stückchen Cuendillar leisten.
    Die Scheibe lag hart und glatt in seiner Hand, und bis auf ihr Alter wirkte sie überhaupt nicht wertvoll, doch er fürchtete, sie könnte es sein, wonach seine Verfolger suchten. Leuchtstäbe und Elfenbeinschnitzereien und sogar versteinerte Knochen hatte er anderswo zu anderen Zeiten schon gesehen. Aber obwohl er wusste – wenn er es wirklich wusste –, was sie wollten, wusste er doch nicht, warum, und er war sich nicht mehr sicher, wer seine Verfolger eigentlich waren. Geld aus Tar Valon und ein uraltes Symbol der Aes Sedai. Er wischte sich mit der Hand über die Lippen; der Geschmack der Angst lag bitter auf seiner Zunge.
    Ein Klopfen an die Tür. Er legte die Scheibe hin und zog eine aufgerollte Seekarte über die Gegenstände, die auf dem Tisch lagen. »Rein.«
    Yarin trat ein. »Wir sind jenseits der Brandung, Käpt’n.«
    Domon war einen Moment lang überrascht, und dann ärgerte er sich über sich selbst. Er hätte sich nicht so in seine Gedanken versenken sollen, dass er es versäumte zuzusehen, wie die Gischt von den Brechern emporgehoben wurde. »Halte nach Westen, Yarin. Sorg dafür.«
    »Ebou Dar, Käpt’n?«
    Nein, das sein nicht weit genug. Tausend Meilen zu nah. »Wir ankern dort nur lang genug, dass ich Seekarten besorgen und die Wasserfässer auffüllen kann. Dann segeln wir nach Westen.«
    »Nach Westen, Käpt’n? Tremalking? Das Meervolk lässt keine anderen Händler als ihre eigenen zu.«
    »Das Aryth-Meer, Yarin. Es geben eine Menge Handel zwischen Tarabon und Arad Doman und kaum einen Kahn der Taraboner oder Domani, der uns in die Quere kommen können. Wie ich gehört haben, sie nicht lieben das Meer. Und alle die kleinen Städte auf der Toman-Halbinsel, wo jede sich unabhängig halten von alle Staaten. Wir sogar können laden Felle aus Saldaea und Eispfeffer, was nach Bandar Eban runtergebracht wurden.«
    Yarin schüttelte bedächtig den Kopf. Er sah immer nur die schlechten Seiten, aber er war ein guter Seemann. »Felle und Eispfeffer sin’ dort teurer, als wenn Ihr den Fluss raufsegelt, Käpt’n. Und ich hab gehört, da herrscht so ’ne Art Krieg. Wenn Tarabon und Arad Doman gegeneinander kämpfen, gibt’s vielleicht kein Handel. Ich glaub nich’, dass wir aus den Städten auf der Toman-Halbinsel viel herausschlagen können, auch wenn wir dort unbehelligt sin’. Falme is’ dort die größte Stadt, und die is’ nich’ groß.«
    »Die Taraboner und die Domani haben sich immer gestritten um die Ebene von Almoth und die Toman-Halbinsel. Auch wenn sie

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