Die Jagd beginnt
Verzerrten verfolgen, die in ihr Land eingedrungen waren. Das ungenießbare Fleisch und das bittere Blut würden ihnen auf der Zunge brennen, aber sie mussten getötet werden. Tötet sie. Tötet die Verzerrten.
Ihre Wut steckte ihn an. Er verzog die Lippen zu einem Knurren und trat einen Schritt vor, um sich ihnen anzuschließen, um neben ihnen herzurennen, um mit ihnen zu töten.
Mit Mühe unterbrach er die Verbindung bis auf das schwache Gefühl, dass die Wölfe da waren. Er hätte über die ganze Entfernung hinweg direkt auf sie deuten können. Innerlich war ihm kalt. Ich bin ein Mensch und kein Wolf. Licht, hilf mir, ich bin doch ein Mensch!
»Geht es dir gut, Perrin?«, fragte Mat, der auf ihn zutrat. Er klang ganz so wie immer, leichthin und in letzter Zeit mit einem bitteren Unterton, aber er sah besorgt aus. »Das kann ich gerade noch gebrauchen. Rand ist weggelaufen, und du wirst krank. Ich weiß nicht, wo ich eine Heilerin auftreiben soll, die dich hier draußen behandelt. Ich glaube, ich habe noch etwas Weidenrinde in einer Satteltasche. Ich kann dir Tee daraus bereiten, falls Ingtar so lange wartet. Geschieht dir recht, wenn ich ihn zu stark mache.«
»Mir … mir geht’s gut, Mat.« Perrin schüttelte den Freund ab und ging hinüber zu Ingtar. Der shienarische Lord suchte den Boden am Rand ab, zusammen mit Uno, Ragan und Masema. Die anderen warfen ihm böse Blicke zu, als er Ingtar zur Seite zog. Er vergewisserte sich, dass Uno und die anderen zu weit entfernt waren, um zu lauschen, bevor er loslegte. »Ich weiß nicht, wohin Rand und die anderen verschwunden sind, Ingtar, aber Padan Fain und die Trollocs – und ich denke, auch die anderen Schattenfreunde – sind immer noch auf dem Weg nach Süden.«
»Woher wisst Ihr das?«, fragte Ingtar.
Perrin atmete tief durch. »Die Wölfe haben es mir gesagt.« Er wartete, doch er war nicht sicher, worauf. Lachen, Spott, die Anklage, er sei ein Schattenfreund oder verrückt. Absichtlich hakte er seine Daumen hinter dem Gürtel ein – ein Stück von der Axt entfernt. Ich werde nicht töten. Nicht noch einmal. Wenn er versucht, mich als Schattenfreund zu töten, werde ich wegrennen, aber ich werde niemanden töten.
»Ich habe von solchen Dingen gehört«, sagte Ingtar nach einem Augenblick des Schweigens bedächtig. »Gerüchte. Es gab einmal einen Behüter, einen Mann namens Elyas Machera, von dem man sagte, er könne mit Wölfen sprechen. Er verschwand vor Jahren.« Er schien Perrins Blick etwas zu entnehmen. »Ihr kennt ihn?«
»Ich kenne ihn«, sagte Perrin knapp. »Er ist derjenige … Ich will nicht darüber sprechen. Ich habe nicht darum gebeten.« Das hat auch Rand gesagt. Licht, ich wünschte, ich wäre zu Hause und könnte in Meister Luhhans Schmiede arbeiten.
»Diese Wölfe«, sagte Ingtar, »werden sie für uns die Schattenfreunde und Trollocs aufspüren?« Perrin nickte. »Gut. Ich muss das Horn haben, gleich wie.« Der Shienarer blickte sich nach Uno und den anderen um, die immer noch nach Spuren suchten. »Aber es ist besser, niemandem davon zu erzählen. Wölfe werden in den Grenzlanden als Glücksbringer betrachtet. Die Trollocs haben Angst vor ihnen. Aber trotzdem ist es besser, das alles eine Weile für uns zu behalten. Einige von ihnen verstünden es vielleicht nicht.«
»Mir wäre es recht, wenn niemals jemand davon erführe«, sagte Perrin.
»Ich werde ihnen sagen, Ihr hättet vermeintlich Hurins Gabe. Das kennen sie; es stößt sie nicht ab. Einige von ihnen haben bemerkt, wie Ihr damals im Dorf und auch an der Fähre Eure Nase gerümpft habt. Ich habe Scherze über Eure empfindliche Nase gehört. Ja, Ihr führt uns heute auf ihre Spur, und Uno wird genug von ihren Spuren sehen, um zu bestätigen, dass es wirklich die richtige Spur ist, und dann ist noch vor Anbruch der Nacht auch der letzte meiner Männer davon überzeugt, dass Ihr ein Schnüffler seid. Ich muss das Horn haben.« Er blickte zum Himmel auf und erhob die Stimme: »Wir werden kein Tageslicht mehr verschwenden! Aufsitzen!«
Zu Perrins Überraschung schienen die Shienarer Ingtars Geschichte zu glauben. Ein paar von ihnen blickten skeptisch drein – Masema ging sogar so weit, dass er ausspuckte –, aber Uno nickte nachdenklich, und das genügte den meisten. Mat war am schwersten zu überzeugen.
»Ein Schnüffler? Du? Du willst Mörder am Geruch erkennen? Perrin, du spinnst ja schon genauso wie Rand! Ich bin der Einzige aus Emondsfelde, der noch normal ist. Und
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