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Die Jagd nach dem Vampir

Titel: Die Jagd nach dem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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langsam hob ich meine Hand, bis sie dicht unter Tobys Nüstern war, und das alte Pony rieb seine samtige Nase sachte darüber.
    »Er mag dich«, sagte Will.
    »Das macht er nur bei Leuten, die er mag«, sagte Rob ernst.
    Aus einem Grund, den ich nie verstehen werde, glaubte ich ihnen.
    Kit trat hinter mich, legte mir die Hand auf die Schulter und sagte: »Und hiermit endet die erste Stunde.«
    Zu meiner eigenen Überraschung bedauerte ich es fast, dass mich die Jungen wieder aus dem Stall führten, und ich drehte mich sogar um und winkte Toby zu. Er hielt noch einmal die Nase in die Luft, als wollte er sagen »Bis später«, und ein winziger Teil von mir glaubte schon, dass es vielleicht doch keine so schlechte Idee war, auf ihm das Reiten zu lernen.
    Es war Mittag, und da der Hufschmied noch einige Aufgaben zu erledigen hatte, mussten die Zwillinge natürlich noch bleiben. Ich sagte Annelise, dass wir uns im Cottage sehen würden, und ging zum Mini.
    Mr Barlow hatte den Zündschlüssel stecken lassen. Bevor ich in den Wagen stieg, legte ich die Hand auf das rostige Dach und schwor feierlich, dass ich ihn niemals auf Lizzies Straße zwingen würde. Er musste meine guten Absichten gespürt haben, denn er sprang sofort an und gondelte ohne Quietschen und Stöhnen die kurvenreiche Auffahrt von Anscombe Manor hinunter.
    Am Ende der Auffahrt hielt ich an und sah mich in beide Richtungen um. Nach links ging es zum Cottage, wenn ich rechts abbog, käme ich nach Finch. Unschlüssig trommelte ich auf dem Lenkrad.
    Ich hatte auf Aldercot Hall gegessen, und da die Heizung des Minis funktionierte, trocknete meine Hose bereits, sodass ich mich nicht dringend umziehen musste. Annelise und die Jungen würden erst in ein paar Stunden nach Hause kommen, also hatte ich noch eine Menge Zeit, bevor ich das Abendessen zubereiten musste. Und da ich keinen zwingenden Grund fand, sofort zum Cottage zu fahren, bog ich nach rechts ab.
    Während ich die sich windende Straße entlangfuhr, hielt ich immer wieder Ausschau nach Leo. Ich achtete auch auf die Hecken und Gräben, für den Fall, dass er einen Unfall mit seinem Fahrrad gehabt hatte und womöglich irgendwo verletzt am Straßenrand lag. Ich hielt sogar an »meinem« Graben, wie Bill ihn scherzhaft nannte, aber als ich die Buckelbrücke von Finch erreichte, hatte ich noch keine Menschenseele gesehen, was nicht ungewöhnlich war. Selbst an schöneren Tagen herrschte auf dieser Straße kaum Verkehr.
    Als ich über die Brücke fuhr, lag das Dorf vor mir, nass und verlassen. Der Regen floss aus den Dachrohren und lief die kopfsteingepflasterte Straße hinunter. Vor dem Kriegsdenkmal auf dem Dorfplatz hatte sich bereits ein kleiner Teich gebildet. Niemand ging einkaufen, niemand saß auf der Parkbank, niemand tat überhaupt irgendetwas im Freien, bis auf Jasper Taxman, der vom Emporium zum Gemüsegeschäft nebenan eilte, einen Eimer Farbe in der einen und mehrere Pinsel in der anderen Hand.
    Das Emporium, das kleine Kaufhaus von Finch, das gleichzeitig Postamt war, gehörte der einflussreichen Peggy Taxman. Vor Kurzem hatte Peggy auch das Gemüsegeschäft von dem alten Ehepaar Farnham gekauft, das sich zur Ruhe gesetzt hatte und nach Derbyshire gezogen war, um in der Nähe ihrer drei erwachsenen Töchter zu leben. Nach Jaspers gehetztem Gesichtsausdruck zu urteilen, hatte Peggy Taxman ihrem Gatten befohlen, die neueste Erweiterung ihres Reiches zu renovieren.
    Als Jasper mich sah, blieb er unter der grünen Markise des Ladens stehen, und ich hielt neben ihm an, kurbelte das Seitenfenster herunter und begrüßte ihn.
    »Immer was zu tun«, sagte ich mit einem vielsagenden Blick auf die Pinsel.
    »Und das ist nur ein kleiner Teil davon«, entgegnete er mit einem langen Seufzer. »Aber lieber fleißig als faul, sage ich immer. Und wie ist es Ihnen so ergangen? Hab Sie schon länger nicht mehr in Finch gesehen.«
    »Ich war noch am Donnerstag auf der Sitzung des Guy-Fawkes-Komitees«, entgegnete ich mit einem Déjà-vu-Gefühl. Hatte ich nicht das Gleiche erst am Abend zuvor zu Mr Barlow gesagt?
    »Ach ja?«, sagte Jasper. »Da muss ich Sie verpasst haben. Wie machen sich die Jungs auf der Morningside?«
    »Hervorragend. Es könnte nicht besser laufen. Mr Taxman, ich habe eine Frage – haben Sie heute einen Fremden im Dorf gesehen? Einen älteren Mann mit weißem Haar und blauen Augen, auf einem Fahrrad?«
    Jasper schüttelte den Kopf. »Nein, Lori, aber ich laufe die ganze Zeit hin und her. Kann

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