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Die Jagd nach dem Vampir

Titel: Die Jagd nach dem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Despatch durchforsten. Eigentlich wollten wir nach allem suchen, was die DuCarals betrifft, aber du hast mich gerade auf eine bessere Idee gebracht.«
    Ich helfe immer gern . Worum handelt es sich?
    »Ich glaube, wir sollten uns darauf konzentrieren, auf Meldungen über Rendor zu stoßen«, sagte ich, »das heißt, Hinweise auf einen Sohn der DuCarals. Wenn wir eine Geburtsanzeige finden, oder einen Artikel über seine Schule oder dergleichen, könnten wir eine Vermisstenanzeige aufgeben und die Polizei zwingen, eine Untersuchung zu starten. Die wird sich von einer verschlossenen Tür nicht aufhalten lassen, und wenn sie erst einmal geöffnet ist, werden sie wissen, dass ich recht hatte.«
    Ich wünschte , ich könnte mir für diese Idee danken lassen , Lori , aber sie gehört Dir ganz allein , und sie ist brillant . Ich bin sicher , dass Du beim Despatch die nötigen Informationen findest . Aber es gibt noch eine Kleinigkeit , die mir Kopfzerbrechen bereitet . Sie hat nicht direkt mit Rendor zu tun , aber sie macht mir dennoch Sorgen .
    »Was denn?«, fragte ich.
    Deine Beschreibung von Leo als freundlichem , großzügigem , charmantem Mann passt so überhaupt nicht zu den Aussagen der Pyms , die ihn als Weiberheld , als Vagabund und herzlosen Schuft erscheinen lassen , der mit den Gefühlen einer Frau spielt , um sie dann im Stich zu lassen .
    »Kit hat den gleichen Einwand hervorgebracht, als wir noch glaubten, Leo sei Charlottes verkommener älterer Bruder«, räumte ich ein. »Ich schätze, Leo hat sich verändert.«
    So formbar ist die menschliche Psyche nicht , Lori . Wenn Leo in seinen jungen Jahren ein gefühlloser und selbstsüchtiger Mann war , sollte man meinen , er sei auch im Alter ein gefühlloser und selbstsüchtiger Mann .
    »Aber er ist weder das eine noch das andere«, sagte ich. »Er hat sein Essen mit uns geteilt und uns zum Lachen gebracht. Er hat die Tür seines Wohnmobils offen gelassen, für den Fall, dass jemand dort Schutz sucht.«
    Ich frage mich langsam , was dort wirklich vor all den Jahren passiert ist . Ist die Version der Pyms richtig? Oder Charlottes? Ich schlage vor , dass Du Dir Leos Version der Geschichte anhörst , bevor Du Dir ein Urteil über sein jüngeres Ich bildest .
    »Ich werde es versuchen«, versprach ich. »Aber er macht sich rar.«
    Früher oder später wird er wieder auftauchen . Dann hör ihm gut zu . Übrigens , bist Du auf deinem Ausflug bei Kit weitergekommen?
    »Kein bisschen«, räumte ich ein. »Dafür ist es mir gelungen, seine Gefühle zu verletzen.«
    Schäm dich , Lori .
    »Ich habe es nicht mit Absicht getan«, protestierte ich. »Es hat ihm nie etwas ausgemacht, über die schlechten alten Zeiten zu sprechen, als er auf der Straße lebte. Aber als ich heute auf das Thema kam, hat er sehr empfindlich reagiert.«
    Wie kamst Du darauf?
    »Kit machte sich Sorgen, dass man Leo in Finch die kalte Schulter zeigen könne«, erklärte ich. »Ich sagte, die Dörfler würden es nicht wagen, Leo so zu behandeln, wie sie Kit behandelt hatten, als er buchstäblich am Boden war, weil der Pfarrer es nicht tolerieren würde.«
    Und darauf hat er so empfindlich reagiert?
    »Genauso gut hätte ich ihm eine Ohrfeige geben können«, sagte ich schuldbewusst. »Aber das Schlimmste kommt noch. Nachdem wir Aldercot verlassen hatten, plapperte ich wie eine Idiotin über Geisteskrankheit. Ich hatte ganz vergessen, was Kits Vater zugestoßen ist, bis Kit mir schließlich sagte, ich solle den Mund halten. Ich hätte mir in den Hintern treten können, weil ich so unglaublich unsensibel gewesen war. Oder Kit hätte mir in den Hintern treten können. Ich fühlte mich schrecklich, Dimity, einfach nur schrecklich.«
    Das kann ich mir vorstellen . Hast Du sonst noch etwas gesagt , das ihn verletzt hat?
    »Nein«, antwortete ich. »Ich habe mir zweimal den Mund verbrannt, aber ansonsten habe ich versucht, ihn aufzumuntern. Als er davon sprach, dass er ein Mensch mit vielen Makeln sei, sagte ich zu ihm, wenn er Makel habe, gäbe es noch Hoffnung für uns alle.« Ich schüttelte den Kopf. »Sag mir, Dimity, warum halten sich Heilige immer für so unvollkommen?«
    Weil sie Heilige sind .
    »Aber welche Makel könnte Kit denn haben?«, fragte ich. »Ein schändliches Übermaß an Freundlichkeit? Ein Zuviel an Geduld? Ein größeres Herz als die Polizei erlaubt?«
    Vielleicht hat Kit ein anderes Bild von sich als Du . Oder er sieht etwas , was Du nicht sehen kannst . Oder Du siehst etwas , was

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