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Die Jagd nach dem Vampir

Titel: Die Jagd nach dem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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altes Leben hinter sich und kauften …«
    »… Aldercot Hall, um ihre alten Freunde zu beeindrucken«, sagte Louise. »Sie stellten Personal für Haus und Garten ein, aber nur Leute aus London. Außerdem kauften sie eine Herde …«
    »… Damwild«, sagte Ruth, »weil sie diese Tiere auf einem anderen Anwesen gesehen hatten und es in Mode war. Sie stellten einen Wildhüter ein …«
    »… der sich um das Wild, die Moorhühner und die Fasanen kümmern sollte«, sagte Louise, »und einen Stallmeister …«
    »… der die beiden Reitpferde versorgte, auf denen sie nie geritten sind«, sagte Ruth.
    »Äußerst dumm von ihnen«, sagte Louise. »Maurice DuCaral hatte nicht die geringste Ahnung von der Jagd …«
    »… oder dem Reiten …«
    »… oder dem Fischen«, sagte Louise. »Aber er kaufte sich für jedes Hobby die passende Ausrüstung, die teuersten Gewehre und Angeln und tat so …«
    »… als sei er ein Gutsherr.« Ruth neigte den Kopf und schaute schräg zur Decke. »Er wusste einfach nicht, was es bedeutet, ein Gutsherr zu sein. Maurice und Madeline glaubten, dass die Angelegenheiten der umliegenden Dörfer …«
    »… unter ihrer Würde wären«, sagte Louise. »Sie haben sich nie für ihre Nachbarn interessiert, und sie haben ihren Kindern nicht erlaubt, sich mit Kindern von Leuten abzugeben …«
    »… die weniger Geld hatten als sie. Sie glaubten, ihr Geld mache sie zu etwas Besserem.« Ruth gluckste leise. »Die Ärmsten. Sie waren völlig ungeeignet für das Landleben.«
    Louise nickte traurig. »Sie hatten keinen blassen Schimmer.«
    »Es muss hart für die Kinder gewesen sein«, sagte ich.
    »Oh ja«, sagte Ruth. »Arme Charlotte. Sie hatte einmal die Gelegenheit, sich aus den Klauen ihrer Eltern zu befreien, aber der junge Mann …«
    »… ließ sie im Stich«, sagte Louise. »Sie hätte ihr Glück nie in Leos Hände legen dürfen. Er war nie verlässlich.«
    »Leo?«, entfuhr es mir. »Leo in dem Wohnmobil?«
    Die Schwestern nickten im gleichen Rhythmus.
    »Er ist gestern Morgen an unserem Haus vorbeigefahren«, sagte Ruth. »Aber natürlich …«
    »… haben wir ihn nicht beachtet«, sagte Louise. »Wir haben ihm immer noch nicht ganz verziehen …«
    »… wie schlecht er die arme Charlotte behandelt hat«, sagte Ruth.
    »Sag das noch mal«, bat ich. »Der Leo, den ihr in dem Wohnmobil gesehen habt, war früher mal der Freund von Charlotte DuCaral?«
    »Ich fürchte, er war mehr als ein Freund«, sagte Ruth. »Leo und Charlotte wollten zusammen durchbrennen. Sie wollten mitten in der Nacht davonlaufen. Das war der einzige Weg …«
    »… auf dem Charlotte sich von ihren Eltern losmachen konnte«, sagte Louise. »Aber Leo erschien nicht in jener Nacht. Er versetzte sie – wie erniedrigend für das arme Mädchen – und verschwand ohne ein einziges Wort …«
    »… und Charlotte hat ihn nie mehr wiedergesehen«, sagte Ruth. »Dann geschah der Unfall, und sie musste zu Hause bleiben, da ihre Mutter …«
    »… sich als völlig inkompetente Krankenpflegerin erwies«, sagte Louise. »Und ihr Vater war ein solch anstrengender Pflegefall, dass die Krankenschwestern, die sie einstellten …«
    »… meistens schon nach einer Woche kündigten«, sagte Ruth. »Aber Charlotte hätte Aldercot ohnehin nicht verlassen …«
    »… auch nicht, wenn sie sich nicht um ihren Vater hätte kümmern müssen«, sagte Louise. »Verstehst du, Leo hatte ihr das Herz gebrochen. Sie hat sich von diesem Schlag nie ganz erholt.«
    Nachdenklich fuhr ich mir mit der Hand durchs Haar. Leo war unzweifelhaft das schwarze Schaf, das Charlottes Zorn auf sich gezogen hatte, aber er stammte nicht aus der richtigen Herde.
    »Und ich habe Leo für Charlottes Bruder gehalten«, sagte ich.
    »Ihren Bruder?« Ruth blinzelte überrascht. »Oh nein, Leo war nicht ihr Bruder. Ihr Bruder war auch eine Prüfung für sie, wenn auch auf eine ganz andere Weise.«
    »Die schändlichen Sehnsüchte, die Schuld und die Mühen, die es gekostet hat, die Wahrheit zu verbergen …« Louise seufzte bedauernd. »Niemand kann etwas für seine Sehnsüchte …«
    »… aber es wäre besser für alle Beteiligten gewesen, wenn er sie unter Kontrolle gehabt hätte«, sagte Ruth abschließend. »Nimm doch noch einen Muffin, meine Liebe.«
    »Und noch eine Tasse Tee.« Louise füllte meine Tasse auf, und die beiden Schwestern begannen von Miranda Morrows Kätzchen zu plaudern. Ich ließ mich mit ihnen treiben, denn egal wie sehr ich mich anstrengte, es

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