Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Jagdgesellschaft von Billingshurst

Die Jagdgesellschaft von Billingshurst

Titel: Die Jagdgesellschaft von Billingshurst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Jackob
Vom Netzwerk:
Fragen.«
    Dann eilte er mit mir im Schlepptau davon, um Mr. Drummond einen Besuch in der Gefängnisanstalt abzustatten.
    Es war schon spät, gegen fünf Uhr nachmittags, als Holmes und ich im Gefängnis des etwa acht Meilen entfernten Horsham ankamen. Dort begegneten wir Inspektor Strutton, der uns darüber informierte, dass man mit höchster Wahrscheinlichkeit die Mordwaffe in Drummonds Schreibtisch gefunden hatte.
    Â»Um was für eine Waffe handelt es sich denn?«
    Â»Wie ich vermutet habe, um einen Stein, Mr. Holmes. Die Form passt zur Kopfwunde der Toten, außerdem sind Blut- und Haarspuren daran. Wir müssen nur noch die endgültigen Resultate der Prüfung der Haare abwarten. Es wird keine Schwierigkeiten geben, John Drummond zu überführen. Sie werden ja sehen.«
    Â»Inspektor, kommt es Ihnen nicht ein wenig merkwürdig vor, dass Drummond die Mordwaffe in seinem Schreibtisch aufbewahrt haben soll? Er hatte doch keinen Grund dazu.«
    Â»Holmes, Sie müssten bei Ihrer Erfahrung wissen, dass eine Person unter großem psychischen Druck zu den ungewöhnlichsten Verhaltensweisen neigt. Auch wenn er die Tat bisher noch ableugnet, Drummond wird gestehen, da bin ich mir sicher.«
    Â»Strutton, Drummond kann den Mord nicht gestehen, denn er hat ihn nicht begangen. Sie irren. Ich kann es zwar zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beweisen, aber er ist nicht der Mörder.«
    Â»Wollen Sie mir etwa gute Ratschläge erteilen, Mr. Holmes? Ich denke, es ist eher für Sie an der Zeit einzusehen, dass Sie ihm auf den Leim gegangen sind. Drummond ist schuldig. Wir haben die Leiche, seinen Siegelring und die Mordwaffe. Wer und vor allem wie sollte denn sonst jemand eine Leiche in seinem Garten vergraben haben? Der Bankier hat seinen Siegelring verloren, als er die Leiche verschwinden ließ. Außerdem werden wir sicherlich bald wissen, wer eine Angehörige vermisst. Lassen Sie die Untersuchung sein, Sie verschwenden Ihre Zeit und riskieren Ihren Ruf.«
    Mein Gefährte ging nicht auf die Bemerkung des Inspektors ein, wandte sich ab und fragte einen der Constables nach dem Gefangenen. Strutton lachte in sich hinein und ging kommentarlos davon. Wir wurden von einem Polizisten zu John Drummond gebracht. Er sah jämmerlich aus, war völlig in sich zusammengesunken und hatte wohl schon jede Hoffnung aufgegeben. Holmes ließ sich von ihm alle Geschehnisse erneut berichten, aber dabei traten keine neuen Informationen zutage. Schließlich sprachen wir über den Siegelring.
    Â»Mr. Drummond, was ist das für ein Ring?«
    Â»Es ist ein altes Familienerbstück, mein Vater wie auch mein Großvater zuvor bewahrten den Ring in einer kleinen Schatulle auf, die sich im Schreibtisch meines Arbeitszimmers befindet. Ich habe an dieser Tradition nichts geändert.«
    Â»Wann haben Sie den Ring das letzte Mal getragen?«
    Der Bankier versank in tiefes Schweigen, dann hob er den Kopf und sah zuerst mich und dann Holmes an.
    Â»Den Ring angezogen habe ich zum letzten Mal am Todestag meines Großvaters, am 31. des vergangenen Monats, einem Dienstag. Ich ließ ihn noch einen Tag länger am Finger, also bis zum ersten. Das war knapp zwei Wochen, bevor wir im Anschluss an den Jagdausflug die Leiche entdeckten.«
    Â»Haben Sie den Ring danach noch einmal gesehen oder vielleicht aus der Schatulle herausgeholt?«
    Â»Nein. Das war das letzte Mal, dass ich den Ring bewusst wahrgenommen habe. Wissen Sie, ich trage ihn ab und an auch ohne bestimmten Anlass, bin mir jedoch sicher, den Ring danach nicht mehr gesehen zu haben.«
    Â»Und wie würden Sie den Wert des Stückes einschätzen?«
    Â»Es ist kostbar, aber nicht unerschwinglich.«
    Holmes nickte und fuhr fort.
    Â»Mr. Drummond, eine wichtige Frage: Wer kam in der letzten Zeit zu Ihnen zu Besuch? Hatten Sie in diesen Tagen Gäste und wenn ja, wen?«
    Â»Wir haben häufig Gäste, in jedem Fall hatten wir Sir Thomas und Andrew Whitelane mit Gattin zu Besuch. Und am Sonntag vor der Tragödie gaben wir ein großes Fest bei uns zu Hause, wo alle unsere Freunde und Bekannten versammelt waren. Wir veranstalten das Fest jedes Jahr.«
    Holmes sah man die Enttäuschung über die verpasste Gelegenheit an, den Kreis der Verdächtigen einzuschränken.
    Â»Wer von Ihren Freunden wusste über den Siegelring Bescheid, also auch, wo er aufbewahrt wurde?«
    Â»Das war kein Geheimnis,

Weitere Kostenlose Bücher