Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Die Jahre der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
Vom Netzwerk:
bin.«
    » Na bitte«, sagte Sherman.
    » Sind Sie blau?«, fragte Denton und verzog das Gesicht zu einem Grinsen.
    » Ein wenig«, sagte Hal und kicherte. » Aber ihr habt Schwein. Das Ding da ist ’ne General-Electric- LM -2500-30-Gasturbine; ’n echt hübsches Modell, wenn ihr mich fragt. Ist vielleicht manchmal ’n bisschen zickig, aber auch ein Arbeitspferd. Wie viele habt ihr davon? Drei?«
    » Vier«, sagte Sherman. » Bei zweien sind die Pumpen kaputt.«
    » Hm«, machte Hal. Er ging um das Triebwerk herum und murmelte leise etwas vor sich hin. Als die Umrundung beendet war, blieb er stehen, nickte einmal und wandte sich dann zu Denton und Sherman um. » Ich brauch etwas Muskelkraft, um die Teile, die ihr benötigt, aus meinem Laden ranzuschaffen. Vor ’nem halben Jahr hat so’n Tennisclub-Yuppie mit seiner Dreißig-Millionen-Dollar-Jacht nach ’ner langen Kreuzfahrt hier festgemacht. In seiner Jacht war ein kaputtes Triebwerk dieses Typs. Ich hab es mit einem ihm unterlegenen Triebwerk ausgetauscht und das kaputte behalten. Die Pumpen sind völlig in Ordnung. Die können wir nehmen.«
    » Was haben Sie ihm abgeknöpft?«, fragte Denton.
    » Was?«
    » Dem Yuppie mit der Jacht. Wie viel haben Sie ihm dafür abgeknöpft?«
    Hal lachte leise. » Ich nehm kein Bargeld. Ich mach nur Tauschgeschäfte. Ich hab mir einen nagelneuen Whirlpool gesichert, frisch aus seiner Kabine. Wenn man seine Pension in den Tropen richtig genießen will, gehört so was doch dazu, oder?«
    Denton lachte. » Sie sind ein arger Lügner. Es gibt doch nur einen Generator auf der Insel– und keinen Strom. Wie kann man da ein Sprudelbad antreiben?«
    » Ich hab gesagt, auf der Insel gibt es zwei Generatoren, Sam«, sagte Sherman. » Der eine ist für das Funkgerät.«
    » Und der andere gehört mir«, sagte Hal. » Es treibt mein Sprudelbad und meinen Minikühlschrank an. Ohne kaltes Bier kann man das Paradies auch nicht richtig genießen.«
    Denton warf Sherman einen neugierigen Blick zu.
    » Du kennst merkwürdige Vögel, Frank.«
    » Das glaube ich auch. Es macht das Leben aber erst richtig interessant.«
    » Yeah, yeah, lasst uns anfangen«, sagte Hal. » Habt ihr einen Teamchef, mit dem ich reden kann? Der könnte schon mal ein paar Vorbereitungen in Angriff nehmen, solange ich zu meiner Werkstatt unterwegs bin und das Zeug hole, das wir brauchen.«
    » Ich sag Franklin, er soll ihn runterschicken«, sagte Sherman.
    » Brauchen Sie jemanden zum Anfassen?«, fragte Denton.
    » Ja, eigentlich schon«, sagte Hal. » Mehrere wären noch besser. Und einen Fahrer. Ich hab keine Möglichkeit, die Dinger im Laster anzuschnallen. Wir müssen auf der Ladefläche sitzen und sie festhalten.«
    » Haben wir noch Lasterfahrer?«, fragte Denton Sherman.
    » Einen, glaube ich. Er ist in Quarantäne. Vielleicht auch zwei.«
    » Ah, Private Brewster!«, sagte Denton nickend. » Ich glaube, da nehmen wir doch lieber einen anderen.«
    » Unruhestifter?«, fragte Hal.
    » Nein«, erwiderte Denton. » Seit ich ihm begegnet bin, hat er nie Unruhe gestiftet. Aber wenn irgendwo Unruhe ausbricht, ist er immer mittendrin.«
    » Wen also nehmen wir?«, fragte Hal.
    » Ich schick dir Thomas«, sagte Sherman nach kurzem Nachdenken.
    » Sergeant Major Thomas?«, fragte Hal. Sein Blick wurde neugierig.
    » Neuerdings ist er sogar kommandierender Sergeant Major. Aber auf Sergeant Major hört er auch.«
    » Teufel nochmal«, sagte Hal finster. » Der ist garantiert noch sauer auf mich, weil ich im Dienst keine Uniform anhatte und besoffen war.«
    » Ich werde ihn daran erinnern, dass du außer Diensten bist«, sagte Sherman und verdrehte die Augen.
    10 . 13 Uhr
    Die Bootsfahrt zur Insel war schnell zu Ende. Der Kapitän des winzigen Kahnes, ein dünner, von der Sonne gebräunter Fischer von ungefähr dreißig Jahren, sprach während der Reise kein Wort mit Denton und Thomas. Als er das Boot an einem der hölzernen Anlegestege festmachte, die überall am Strand in die Bucht hineinragten, warf er nervöse Blicke um sich.
    » Haben Sie auch den Eindruck, dass man sich über unser Erscheinen nicht gerade freut?«, sagte Denton leise zu Thomas, der aufgrund der Hitze sein Kampfanzughemd abgelegt hatte. Der alte Sergeant verschränkte die Arme vor seinem nur noch von einem T-Shirt verhüllten Brustkorb und grunzte.
    » Was erwarten Sie? Die glauben, dass wir den Erreger mitbringen. Wäre ich an ihrer Stelle, würde ich uns erschießen.«
    Denton trat unbehaglich von

Weitere Kostenlose Bücher