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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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hatte

einen der Schutzschilde am linken Unterarm hängen.
»Entschuldigung«, sagte er. »Ich wollte nicht...«
»Hier - nimm das mal«, unterbrach Shaw ihn, zog den Arm aus den Schlingen des Schilds und reichte

ihn Judas.
Er war deutlich schwerer, als Judas erwartet hätte.
»Antilaser?«
»Eine Sandwich-Beschichtung aus reflektierendem und sich ablösendem Material, um das Licht erst

zu streuen und dann abzuschwächen«, sagte Shaw. »Die reflektierenden Teile besitzen zudem eine

hohe Wärmeleitfähigkeit, sodass der Laser praktisch erst die ganze Schicht verdampfen muss, um

zur nächsten durchzudringen.«
Judas nickte. »Und was ist das?«, fragte er und berührte ein dickes Metallband, das um den

unteren linken Rand des Schilds gebördelt war.
»Auch ein wärmeleitfähiges Material«, sagte Shaw. »Es schält sich hinter dir ab und dient als

Kühler.«
»Muss aber wirklich leitfähig sein«, sagte Judas und beäugte den Rand skeptisch.
»Das ist das gleiche Zeug, mit dem man damals die StarTroop-Fighter gegen die Laserkanonen

der Ryqril geschützt hat.« Shaw schaute auf Lathe. »Aber ich kann dir jetzt schon sagen, dass ihr

damit keine fünfzig Meter weit über offenes Gelände kommt.«
»Das müssen sie auch nicht«, sagte Lathe. »Soweit ich weiß, sind die Sensoren in unserem

Ziel-Zaunpfosten schon so gut wie zerstört?«
Shaw nickte. »Ich habe den Bericht heute Morgen erhalten«, sagte er. »Er wird aber noch den

ganzen Tag Pellets darauf abschießen, um wirklich auf Nummer sicher zu gehen.«
»Dann werden wir also heute Nacht losschlagen?«, fragte Judas vorsichtig nach.
»Morgen Nacht«, sagte Lathe. »Heute Nacht haben wir noch diverse Vorbereitungen zu

treffen.«
»Und wir müssen auch noch einen Kostümierungs-Drill veranstalten«, ergänzte Shaw.
»Klingt gut«, sagte Judas, und es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter. Sie waren erst vor drei

Tagen auf diesem Planeten gelandet und hatten fast schon die Einsatzbereitschaft für einen

Angriff auf eine große Ryqril-Basis hergestellt. Schnell, sauber und - hoffentlich -

erfolgreich.
Das war natürlich nicht mehr die kleine Infiltrations-Truppe, die Galway sich vorgestellt hatte,

als er diesen Plan zur Ausführung gebracht hatte. Aber vielleicht spielte die Größe der

Streitmacht auch gar keine Rolle - solange es ihnen nur gelang, in die Basis einzudringen.
»Ihr werdet heute Nachmittag um sechzehn Uhr dreißig vorm Haus abgeholt«, sagte Shaw. »Und zwar

in voller Kampfausrüstung.«
»Ja«, sagte Judas.
»Und euch wird man um siebzehn Uhr abholen«, fügte Shaw hinzu und schaute auf Lathe.
»Wir werden bereit sein«, versicherte der Comsquare ihm.
Shaw nickte und trollte sich. »Wieso zu verschiedenen Zeiten?«, fragte Judas.
»Weil wir zu verschiedenen Orten fahren«, erklärte Lathe ihm. »Mordecai und ich gehören zum

ersten Angriffsteam, und du gehörst zum Team, das ins Innere der Basis eindringt.«
»Kommt das Angriffsteam denn nicht auch mit rein?«, fragte Judas mit gerunzelter Stirn.
Lathe lächelte grimmig. »Ein paar von uns werden mit reinkommen«, sagte er. »Andere... wieder

nicht.«
Ein eigenartiges Gefühl breitete sich in Judas' Bauch aus. Bisher war die ganze Sache ihm eher

wie ein bizarres Abenteuerspiel erschienen, das auf einem Spielbrett von der Größe der Stadt mit

lebenden Figuren gespielt wurde. Selbst das Gemetzel, das er im Anschluss an die Falle der

Sicherheit vorm Spielkasino miterlebt hatte, war ihm entfernt und irgendwie unwirklich

erschienen.
Doch plötzlich war diese Unwirklichkeit verflogen. Das waren echte Menschen, die gegen echte

Ryqril mit überaus echten Waffen antraten.
Und die Ryqril würden diese Waffen mit aller Virtuosität einsetzen. Galway - und Haberdae -

würden schon dafür sorgen.
Für viele der hier versammelten Männer wäre dies der letzte volle Tag ihres Lebens.
»Verstehe«, brachte er heraus. »Ich werde bereit sein.«
»Gut«, sagte Lathe. »Und nun geh in diese Ecke rüber und sag Comsquare Bhat, ich hätte gesagt, er

solle dich in die Spezialausrüstung einweisen, die du benutzen wirst.«
»In Ordnung«, sagte Judas. »Und was ist mit dir?«
»Ich muss noch mal mit Shaw sprechen«, sagte Lathe. »Wir müssen noch ein paar Einzelheiten

ausarbeiten.« Er ließ den Blick über die Arena und die anderen Blackcollars schweifen und hatte

dabei einen seltsam wehmütigen Ausdruck im Gesicht. »Ob wir nun gewinnen, verlieren oder sterben

-

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