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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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schaffen. Dass er eine Stunde lang in einem Seil-Geschirr dort unten gehangen
hatte, war den Verletzungen bestimmt nicht gut bekommen.
»Sie sind hierhergekommen, weil ihre IR-Sensoren die Anwesenheit von mehr als einer Person
angezeigt hatten. Sie wollten eine Erklärung dafür haben.«
»Das hatte ich schon befürchtet«, sagte Jensen, wickelte das Seil zusammen und legte es auf den
Deckel der Holzkiste. »Gibt es da draußen irgendwo eine Stelle, wo Flynn bis zur Ankunft von
Adamsons morgendlichem Zubringerdienst warten kann?«
»Vorausgesetzt, dass sie nicht die ganze Region dichtmachen«, gab Flynn zu bedenken. »Überhaupt
glaube ich, wir sollten Denver vergessen und stattdessen die Überlandroute nehmen.«
»Ganz ruhig - ich glaube nicht, dass sie heute Abend noch einmal wiederkommen«, sagte Foxleigh.
»Der Doc hat gesagt, dass sie noch den Rest der Pylonen kontrollieren müssen und dann
schnurstracks nach Athena zurückkehren werden. Ich werde das hier nehmen«, fügte er hinzu und
streckte die Hand aus, als Flynn seine alte Pistole aus dem Gürtel zog.
»Was ist denn in Athena los?«, fragte Flynn und reichte ihm die Waffe.
»Keine Ahnung«, sagte Foxleigh und steckte die Pistole vorsichtig in seinen Gürtel. »Aber ich
habe das Gefühl, dass sie heute Nacht eine Show von unseren Freunden erwarten.«
Jensen verzog das Gesicht. »Und wir sitzen auf der Reservebank«, knurrte er. »Es besteht wohl
keine Möglichkeit, dass wir heute Nacht schon hier rauskommen?«
»Die Fahrzeuge sind noch nicht zurück«, erinnerte Foxleigh ihn. »Wir könnten Flynn aber zu
Adamson zurückschicken, damit er über Nacht bei ihm bleibt - nur für den Fall. Die eigentliche
Frage ist, was wir mit dir machen sollen. Eine lange, holprige Autofahrt würdest du noch
nicht verkraften.«
»Nein, aber ich glaube nicht, dass wir eine andere Wahl haben«, sagte Jensen. »Falls sie mit
einem kompletten Team zurückkommen, gibt es hier im näheren Umkreis kein Versteck, wo sie mich
nicht irgendwann aufspüren würden.«
»Es sei denn, du gehst...«
»Es sei denn, du gehst wohin?«, fragte Foxleigh.
»Es sei denn, ich verlasse dieses Tal und suche mir irgendwo einen Unterschlupf«, sagte Jensen
und schickte einen warnenden Blick in Flynns Richtung. »Und ich sollte am besten gehen, solange
ich noch etwas Tageslicht habe.«
»Zu einem langen Marsch bist du auch noch nicht imstande«, sagte Foxleigh bestimmt. »Zumindest
nicht allein. Ich werde mit dir gehen.«
»Was, mit deinem schlimmen Bein?«, fragte Jensen und deutete darauf.
»Ich würde deine Rippen jederzeit gegen mein Bein eintauschen«, sagte Foxleigh. »Zumal du in dem
Moment, wo die Hütte und die Stadt dir als Orientierungspunkte abhanden gekommen sind,
rettungslos verloren wärst.«
»Dass du dich da nur nicht täuschst«, sagte Jensen.
»Oder du«, entgegnete Foxleigh. »Es gibt hier draußen viele Möglichkeiten, sich zu verirren, auf
Abwege zu geraten oder stecken zu bleiben.«
»Ich könnte doch versuchen, dich irgendwo in Deckung zu bringen, um dann morgen früh zum
Treffpunkt mit Adamson zu kommen«, schlug Flynn vor.
»Ihr wärt zusammen genauso verloren, als wenn jeder von euch auf eigene Faust losgehen würde«,
sagte Foxleigh. »Aber weshalb diskutieren wir das überhaupt noch? Das Thema ist erledigt. Ich
werde Jensen dabei helfen, einen Unterschlupf zu suchen. Basta.«
Jensen und Flynn wechselten Blicke. »Er klingt genauso wie Lathe, wenn der mal schlechte Laune
hat, nicht wahr?«, merkte Jensen an.
»Ja, so ähnlich«, pflichtete Flynn ihm bei. Die ganze Situation behagte ihm offensichtlich
überhaupt nicht.
»In Ordnung, Toby, du hast gewonnen«, sagte Jensen und schaute wieder Foxleigh an. »Wann brechen
wir auf?«
»Sobald wir noch ein paar Vorräte organisiert haben«, sagte Foxleigh mit einem intensiven Gefühl
der Erleichterung. Erleichterung - und eine seltsame Traurigkeit. »Wollt ihr mir dabei helfen,
die Rucksäcke zu packen?«
Zwanzig Minuten später schlüpften die beiden Männer durch die Tür in die Abenddämmerung.
Zehn Schritte von der Hütte entfernt wich Foxleigh vom Pfad ab, der zur Stadt ging, und führte
sie in östlicher Richtung durch die Wildnis.
Als sie einen kleinen Abhang hinuntergingen, drehte er sich noch ein letztes Mal zu dem Ort um,
der so viele Jahre sein Zuhause gewesen war. Er sah Flynn in der Tür; der große Mann stand gerade
und reglos da und schaute ihnen nach.
Er wusste, dass er weder die Hütte

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