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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu denken
gegeben?«
»Zwei Sicherheitsleute, die die Techniker begleitet haben, sind bereits hinaufgestiegen und haben
sich dort umgeschaut«, sagte Ramirez pikiert. Zu spät erinnerte Bailey sich daran, dass diese
Technischen Teams von Ramirez' Büro entsandt worden waren. »Als sie dort eintrafen, war der
Einsiedler allein.«
»Haben Sie noch andere Messergebnisse?«, fragte Bailey und blätterte im Stapel. Es schien keine
weiteren Ausdrucke zu geben. »Hat irgendjemand eine Idee, wohin der andere vielleicht gegangen
sein könnte?«
»Leider nicht«, sagte Ramirez säuerlich. »Die Sensorendaten waren längst nicht so eindeutig, dass
sie sofortige weitere Maßnahmen oder auch nur eine verschärfte Beobachtung gerechtfertigt hätten.
Sie sehen selbst, dass es drei Durchgänge erforderte, um auch nur diese Auflösung zu
erreichen.«
Bailey warf noch einmal einen Blick auf die erste Seite und runzelte die Stirn, als er die
Zeitmarkierung entdeckte. »Das ist um Mitternacht reingekommen?«, knurrte er und stach
förmlich mit einem Finger auf die Zahl ein. »Wieso zum Teufel erfahre ich erst jetzt davon?«
»Ich habe mich sofort an den Gefechts-Architekten Daasaa gewandt, als das reinkam«, sagte Ramirez
mit extrem beherrschter Stimme. »Aber er hat mir nicht erlaubt, einen Aufklärer beziehungsweise
jemanden von den Leuten, die für den Wachdienst in Athena eingeteilt waren, dafür
abzustellen.«
»Wieso sind Sie damit nicht gleich zu mir gekommen?«, knurrte Bailey. »Vielleicht hätte ich etwas tun können.«
»Ja, Sir, dieser Gedanke ist mir auch schon gekommen«, entgegnete Ramirez. »Das Problem war nur,
dass Sie das Gebäude verlassen haben, ohne irgendjemandem zu sagen, wohin Sie gehen wollten. Und
trotz der Hinweise, die Sie dem Feldwebel im Fuhrpark gegeben haben, ist es uns nicht gelungen,
Sie über Funk zu erreichen.«
Bailey rieb das Papier zwischen den Fingern und verfluchte sich stumm. Natürlich hatten sie
keinen Kontakt mit ihm aufnehmen können - er hatte das Funkgerät nämlich abgeschaltet, weil die
Hintergrundgeräusche ihn sonst bei seiner privaten Befragung im Lazarett gestört hätten, und
hatte dann vergessen, es wieder einzuschalten. »Schicken Sie sofort ein Team dorthin«, befahl er
und schaute auf den Rand der Sonne, die bereits über den östlichen Horizont lugte. »Ich will,
dass die Hütte durchsucht wird - und zwar gründlich - und dass jeder Einwohner der Stadt
verhört wird. Nein, schicken Sie am besten gleich zwei Teams raus. Und tragen Sie alles
zusammen, was wir über diesen Einsiedler haben.«
»Das habe ich bereits getan, Sir«, sagte Ramirez und deutete auf die Papiere in Baileys Hand.
»Aber die Teams kann ich ohne Daasaas Genehmigung nicht rausschicken.«
»Ach so, können Sie nicht?«, knurrte Bailey und stand auf. Das war natürlich ihr vermisster
Blackcollar - klarer Fall. Falls er ihnen wegen mangelhafter Kommunikation oder auch nur wegen
bürokratischer Schlamperei durch die Finger schlüpfte, würden Köpfe rollen. Höchstwahrscheinlich
auch im wahrsten Sinne des Wortes. »Also gut. Machen wir uns auf die Suche nach ihm.«

Das Schwarz am östlichen Himmel verblasste zu einem Blau - obwohl die Sonne noch nicht über den
Bergen erschienen war -, als sie den versteckten Belüftungsschacht erreichten. »Da wären wir«,
sagte Jensen und wies auf das Gitter über der Öffnung des Schachts, während sie die kleine
Lichtung davor überquerten.
»Erstaunlich«, sagte Foxleigh und schüttelte verblüfft den Kopf. Obwohl er wusste, dass es
irgendwo hier draußen sein musste, hatte er das Gitter erst in dem Moment erkannt, als sie
praktisch schon darauf standen. »Ich habe die jungen Leute sogar gesehen, als sie sich hier zu
schaffen machten, aber ich hatte keine Ahnung, womit sie zugange waren. Erst als Ihre Gruppe im
letzten Jahr hier aufgetaucht ist, konnte ich mir einen Reim auf die ganze Sache machen.«
»Ich bin froh, dass die Sicherheit dir nicht damals schon einen Besuch abgestattet hat«, sagte
Jensen und schickte sich an, die verdrillten Kabel zu lösen, mit denen das Gitter befestigt war.
»Würdest du mir bitte mal zur Hand gehen?«
Es dauerte ein paar Minuten, bis sie das Gitter frei bekommen hatten. Danach mussten sie noch
viermal gemeinsam daran ziehen, um es zu lösen. »Du hattest recht«, sagte Jensen und schnaufte
dabei wie ein Marathonläufer. »Ich hätte das allein nicht geschafft.«
»Es empfiehlt sich, dass wir es

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