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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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Khorstron waren, würden sie wohl auch nicht
mehr rechtzeitig dort eintreffen. »Und wie will Shaw den Angriff überhaupt einleiten?«, fragte
er. »Ihr wollt doch nicht alle gleichzeitig den Zaun an der Stelle überwinden, wo die Sensoren
zerstört wurden, oder?«
»Damit die Ryqril in den Bunkern uns wie auf dem Schießstand abknallen? Nein, wir haben eine
hübsche Tarnung vorbereitet. Hier kommt sie auch schon«, sagte Lathe mit einem Fingerzeig.
Judas schaute nach vorn durch die Windschutzscheibe und beschirmte die Augen mit der Hand. Ein
Kastenwagen ohne Aufschrift fuhr langsam die Zufahrt entlang, die zu Khorstrons westlichem
Zaun-Tor führte. »Ich erinnere mich aber nicht, dass in der ursprünglichen Planung Autobomben
vorgesehen waren«, sagte er unbehaglich.
»Eine Autobombe würde hier auch gar nichts nützen«, sagte Spadafora. »Zu den Sensoren des Zauns
gehören auch Sprengstoffdetektoren. Eine so große Sprengladung würde schon in einer Entfernung
von drei Häuserblocks registriert werden.«
»Halte dich nur immer in unserer Nähe, Caine«, fügte Lathe hinzu. »Wir werden dich schon durch
die ganze Aktion lotsen.«
»Moment mal«, meinte Judas und bekam eine Gänsehaut. »Ich dachte, ich sollte beim Stoßtrupp dabei
sein.«
»Das bist du doch auch«, sagte Lathe und deutete mit einem schmalen Grinsen auf die vier
Fahrzeuginsassen. »Wir sind der Stoßtrupp.«
Judas starrte ihn an... und bevor er darauf noch etwas erwidern konnte, explodierte der
Transporter in einer dichten weißen Rauchwolke.
»Los geht's«, murmelte Lathe und startete das Fahrzeug. »Filter.«
»Was ist das?«, sagte Judas, als er nach seinem Gasfilter kramte.
»Das ist euer standardmäßiger Hightech-Rauchvorhang«, sagte Spadafora, dessen Stimme durch seinen
eigenen Filter gedämpft wurde. »Shaw hatte noch ein paar vom Krieg übrig. Im Wesentlichen handelt
es sich dabei um einen schweren, mit gelösten Metallpartikeln angereicherten chemischen Nebel,
der... du siehst es ja selbst.«
Die Ryqril in den beiden Wachbunkern, die das Tor flankierten, hatten inzwischen das Feuer auf
den Transporter eröffnet; die Konturen des Fahrzeugs, das in einer steifen westlichen Brise
gemächlich aufs taktische Zentrum zurollte, waren im Dunst kaum noch zu erkennen. Mit jedem
Laserschuss wurde die Wolke wie ein gleißendes grünes Stroboskoplicht erleuchtet. »Es streut
nicht nur das Laserlicht und schwächt dadurch die Wirkung ab«, fuhr Spadafora fort, »sondern als Zusatznutzen lenkt es das Licht auch noch in alle Richtungen ab und blendet jeden, der
sich in der Nähe befindet.«
»Das erschwert die Sicht ungemein, wenn die Schutzbrille nicht noch über eine spezielle
polarisierte Schicht verfügt«, ergänzte Lathe und setzte seine Brille auf. »Wobei unsere Brillen
natürlich entsprechend beschichtet sind.«
Er hatte den Satz kaum beendet, als das Laser-Sperrfeuer anscheinend einen neuralgischen Punkt
traf. Das Fahrzeug explodierte in einer Stichflamme, die die sich ausdehnende Wolke sogar noch
heller erleuchtete als die Laser selbst. »Phase Eins abgeschlossen«, kommentierte Spadafora, als
eine neue weiße Rauchwolke wie bei einem Vulkanausbruch aufwallte und sich gemächlich übers
Gelände des taktischen Zentrums legte.
»Phase Zwei hat begonnen«, sagte Lathe und deutete an Judas vorbei. Ein Dutzend Fahrzeuge waren
plötzlich aus verschiedenen Richtungen an der Südund Westseite des Zentrums erschienen und fuhren
mit hoher Geschwindigkeit im Slalom zwischen den Bäumen hindurch. »Sie kommen auch von der Ost-
und Nordseite«, ergänzte der Comsquare.
Judas sah, dass sie alle direkt auf den Sensorenzaun zusteuerten und damit auch auf die
Schall-Falle, die laut Shaw in die Zaunpfähle integriert war. »Und was genau soll damit bezweckt
werden?«
»Schau einfach nur zu«, riet Spadafora ihm mit einem maliziösen Unterton. »Schau und
staune.«

Taakh knurrte etwas, und das halbe Dutzend Ryqril-Techniker, die an der Hufeisenkonsole im
Kontrollraum der Sicherheit saßen, machten sich fieberhaft an die Arbeit. »Was hat er gesagt?«,
murmelte Haberdae.
»Ich weiß nicht«, erwiderte Galway genauso leise.
In dem einen Jahr, das er Taakh nun schon kannte, hatte er wohl ein paar Brocken Ryqrili
aufgeschnappt, aber nicht annähernd genug für eine solche Situation. Und die Eroberer hatten sich
auch gehütet, ihren menschlichen Sklaven einen gründlichen Sprachunterricht angedeihen zu lassen.
»Ich vermute, er

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