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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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jeder unter fünfzig ein
Kind. Ja, das ist Anne Silcox. Anne, das ist Commando Kelly O'Hara, unser Chefdiplomat.«
»Verzeihung«, sagte O'Hara. »Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
»Ebenso«, sagte Anne. Sie musterte O'Hara kritisch von Kopf bis Fuß und wandte sich dann wieder
an Skyler. »In Ordnung, da wären wir also. Und wo ist nun die große Überraschung?«
»Komm mit«, sagte Skyler und lotste sie ins Wohnzimmer. Sie ließ ihm dabei den Vortritt -
widerwillig, wie es ihm schien -, und der Rest der Gruppe folgte ihnen auf dem Fuß.
Er hatte mit einer extremen Reaktion gerechnet und wurde auch nicht enttäuscht. »Gott im Himmel«,
sagte sie atemlos und mit weit aufgerissenen Augen, als sie den auf der Couch liegenden Mann sah.
»Das ist doch General Poirot. Was macht der denn hier?«
»Er glaubte, Sie würden eine neue Lieferung bekommen, und sagte sich wohl, es würde sich gut in
seiner Akte machen, wenn er sie persönlich abfinge«, sagte Reger zu ihr. »Er hat dann aber noch
etwas mehr bekommen, als er sich erhofft hatte.«
»Ich hab dir doch gesagt, dass es dir gefallen würde«, fügte Skyler hinzu.
»Meinst du?«, sagte sie unwirsch. »Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, welche
Menschenjagd sie jetzt veranstalten müssen? Kein Wunder, dass sie versucht haben, mich und die
anderen festzunehmen.«
»Welche anderen?«, fragte O'Hara.
»Den Rest von Phoenix«, sagte Anne und schaute Skyler finster an. »Ich habe ein paar Anrufe
getätigt, während du die Treppe aufgeräumt hast, um sie zu warnen. Rob - das ist mein
stellvertretender Kommandeur - sagte, dass sie schon sein Haus umstellt hätten. Ich frage mich,
ob überhaupt jemand entkommen ist.«
»Wir werden sie wieder rausholen«, versprach Skyler ihr. »Doch alles der Reihe nach. Bring das
Whiplash her, damit wir Poirot umdrehen können.«
Anne seufzte. »Du begreifst es wirklich nicht, nicht wahr?«
»Was soll ich begreifen?«
»Ich kann so viel Whiplash in ihn reinpumpen, wie du willst«, sagte Anne leise. »Aber es wird
nichts nutzen.«
Skyler bekam ein flaues Gefühl im Magen.
»Wovon sprichst du überhaupt?«, fragte er schroff. »Wir haben das Zeug doch getestet, als wir vor
einem Jahr hier waren. Es wirkt .«
»Ich habe auch nicht gesagt, dass es nicht wirkt«, erwiderte sie mit plötzlicher Bitterkeit in
der Stimme. »Ich sagte nur, es würde nichts nützen. Wir haben in den letzten acht Monaten über
ein Dutzend loyalitätskonditionierte Regierungsangestellte heimlich entführt und behandelt. Und
kein einziger von ihnen ist daran interessiert, sich uns anzuschließen.«
Skyler schaute zu Kanai hinüber, der stumm an der Wand stand. »Kanai?«, sagte er. »Möchtest du
dich dazu äußern?«
»Sie hat recht mit dem, was sie sagt«, erwiderte er. »Alle Personen, an denen wir es ausprobiert
haben, sind brav wieder an ihre Arbeit gegangen.«
»Wir bekommen also überhaupt nichts von ihnen?«, fragte Skyler. »Wenn schon keine
Kooperation, dann wenigstens ein paar Informationen?«
»Es gibt ein paar Leute, die uns hin und wieder etwas verraten«, sagte Anne. »Es ist aber nicht
viel und hilft uns im Grunde auch nicht weiter.«
»Natürlich hat keiner von ihnen Zugang zu irgendwelchen Geheiminformationen«, fügte Kanai hinzu.
»Aber das heißt nicht, dass wir es nicht weiter versuchen sollten.«
»Und wie lange noch?«, fragte Anne. »Bis wir vielleicht an jemanden geraten, der uns bei seinen
Vorgesetzten verpfeift, anstatt in seiner Amtsstube zu hocken und sich verzweifelt einzureden,
dass alles in Butter sei? Wenn ihr schon glaubt, dass die Sicherheit sich jetzt für uns
interessiert, dann wartet erst mal ab, was dann los ist.«
»Ich habe den Eindruck, dass die Sicherheit im Moment eher kopflos reagiert«, sagte
Hawking.
»Ja, und das haben wir dir zu verdanken«, sagte Anne und schaute Skyler wieder böse an. »Was in
aller Welt hast du dir denn nur dabei gedacht...?«
»Wissen Sie«, unterbrach Reger sie, »vielleicht sollten wir uns zusammensetzen und die Sache in
aller Ruhe besprechen. Skyler kann anfangen und uns sagen, wo Lathe sich herumtreibt und was er
diesmal wieder vorhat.«
»Lathe ist gar nicht hier«, sagte Skyler. »Er hat eine Einladung nach Khala erhalten, um in ein
taktisches Zentrum der Ryqril einzubrechen.«
Anne blinzelte. »Er hat was?«
»Setzen wir uns«, wiederholte Reger, diesmal etwas nachdrücklicher. »Wir sollten das wie
zivilisierte Leute erörtern.«
Anne schnaubte.

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