Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
dürfte der Verkehr in der Stadt am geringsten sein, vermute ich?«
»Korrekt. Er ist zwischen halb sieben und halb acht am schwächsten. Das wird die Entdeckung
eventueller Verfolger erleichtern. Sie werden außerdem fünf oder sechs Späher für die
Luftaufklärung einsetzen, und wahrscheinlich noch ein oder zwei bewaffnete Patrouillenboote für
den Fall in Bereitschaft halten, dass sie zusätzliche Feuerkraft benötigen.«
»Dieser letzte Teil könnte problematisch werden«, meinte Skyler. »Besteht irgendeine Möglichkeit,
das wieder rückgängig zu machen?«
»Das bezweifle ich«, erwiderte Poirot. »Es war die Idee der Ryqril.«
»Na gut - wenn wir sie schon nicht am Boden halten können, müssen wir uns eben an ihnen
vorbeimogeln. Wie viele Vans werden Sie einsetzen?«
»Laut Plan sind sechs Fahrzeuge vorgesehen«, erklärte Poirot. »Ein Häftling pro Fahrzeug,
zusammen mit einem Fahrer und zwei Wachen. Sie müssen natürlich jederzeit damit rechnen, dass die
Ryqril intervenieren und den Plan ganz oder teilweise ändern.«
»Ich verstehe«, sagte Skyler. »Und was ist mit Regers Leuten - denjenigen, die Sie eingesammelt
haben, nachdem wir in Ihre Party auf seinem Anwesen geplatzt sind?«
» Geplatzt im wahrsten Sinne des Wortes«, maulte Poirot knurrig und rieb sich die Seite des
Halses eingedenk dieses Vorfalls. »Machen Sie sich wegen ihnen keine Sorgen. Wir haben
herausgefunden, dass keiner von ihnen etwas über Regers Verbindung mit Phoenix weiß, und wir
haben im Moment wichtigere Dinge zu tun, als uns mit geringfügigen Vergehen wie Fluchtversuch und
Widerstand gegen die Staatsgewalt zu befassen. Sie werden alle freigelassen, wahrscheinlich schon
heute Nachmittag.«
»Da wird Reger sich aber freuen«, meinte Skyler. »Dann sind wir also quitt.«
»Ich hoffe doch.« Poirot meinte das auch so. Falls der Plan funktionierte, und falls es ihnen
gelang, auch nur eines Blackcollars habhaft zu werden, dann war das schon die halbe Miete bei seinem Bestreben, Bailey und den Ryqril seine ungebrochene Loyalität unter Beweis zu stellen.
»Brauchen Sie sonst noch etwas?«
»Ich glaube nicht«, sagte Skyler. »Ach, warten Sie - da war doch noch etwas. Was ist die
Schwellengröße für Athenas Defensivlaser?«
Poirot blinzelte. »Die was !«
»Wie groß ein Objekt mindestens sein muss, um diese großen Green Mountain-Automatiklaser
auszulösen, die Athenas äußeren Zaun bewachen«, sagte Skyler. »Hat es die Größe eines Fußballs,
eines Medizinballs oder was?«
Ein eisiger Schauer lief Poirot den Rücken hinunter. Ob Daasaa doch recht mit seiner Vermutung
hatte, dass Skyler einen Angriff auf Athena plante? »Ich kenne diese Zahl nicht aus dem Stegreif.
Ich werde mich da erst informieren müssen.«
»Tun Sie das«, sagte Skyler. »Geben Sie mir morgen Bescheid, wenn Sie mich anrufen, um die
letzten Details für den Transport zu bestätigen.«
»Sehen Sie, ich kann nicht immer zu den unmöglichsten Zeiten meinen Posten verlassen und hier
ein- und ausgehen«, sagte Poirot nachdrücklich. »Irgendjemand wird zwangsläufig Verdacht
schöpfen.«
»Seit wann ist die Mittagszeit eine ungewöhnliche Zeit fürs Kommen und Gehen?«, konterte
Skyler.
»Weil die meisten Regierungsangestellten in Athena selbst essen und nicht in der Stadt«, sagte
Poirot, dessen Geduld inzwischen arg strapaziert wurde.
»Na schön«, gab Skyler sich einsichtig. »Dann nennen Sie mir eine Zeit, die unverdächtig wäre. Sie müssen doch irgendwann mal rauskommen, um Ihre Runde zu machen oder die Wäsche aus der
Wäscherei zu holen oder irgendetwas .«
Poirot verzog das Gesicht. Er wollte überhaupt nicht mehr hierher kommen - jeder weitere Kontakt
mit Skyler erhöhte nur das Risiko, dass er sich irgendwie verriet. Leider fiel ihm kein triftiger
Grund ein, um sich vor dieser Begegnung zu drücken. »Wie wär's mit morgen Vormittag«, sagte er
zögerlich.
»Ich kann ihnen sagen, dass ich eine Verabredung mit einem meiner Informanten hätte. Sagen wir
halb elf?«
»Also um halb elf«, bestätigte Skyler. »Und hier ist unser neuer Treffpunkt.« Er nannte ihm eine
Straßenecke im Zentrum der Stadt. »Bis dann.«
Das Fon verstummte. Mit einem Fluch legte Poirot auf und ging zu seinem Fahrzeug zurück. Der Van
würde auf einer ganz anderen Strecke und innerhalb eines anderen Zeitrahmens nach Athena
zurückkehren, doch in einer Stunde oder so müssten er und Bailey in der Lage sein, sich
zusammenzusetzen und diese neue

Weitere Kostenlose Bücher