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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wachen durch unterirdische Tunnel von der
Basis reinkommen«, sagte Shaw. »Hier, hier, hier und hier. Und wenn man den Tunnel durchquert
hat, müsste man natürlich die gleiche massive Tür am Ende der Basis aufbrechen.«
»Und die anderen Gimmicks nicht zu vergessen, mit denen die Ryqril die Tunnel gespickt haben, um
Einbrecher aufzuhalten«, sagte Lathe.
Shaw nickte. »Die nicht zu vergessen.«
»Wieso gibt es überhaupt vier Eingänge?«, fragte Mordecai plötzlich.
»Was?«, fragte Shaw und schaute ihn mit gerunzelter Stirn an.
»Vier Eingänge, aber der einzige Ort in der Nähe ist Inkosi City im Westen«, sagte Mordecai. »Es
gibt sonst keine nennenswerten Ansiedlungen und nicht einmal richtige Straßen, die in diese
Gegend führen. Wieso hat man sich dann überhaupt die Mühe gemacht, Nord-, Süd- und Ost-Tore
anzulegen?«
Shaw zuckte die Achseln. »Vielleicht handelt es sich dabei nur um Notausgänge. Vielleicht wollen
sie auf diesen Seiten auch noch Kasernen oder andere Anlagen errichten. Oder vielleicht haben sie
auch nur einen Sonderposten Panzerstahltüren billig erstanden. Worauf es ankommt, ist, dass wir
vier mögliche Einstiegsmöglichkeiten haben und nicht nur eine.«
»Ja«, murmelte Lathe. »Sehr günstig.«
»Sie wollten doch einen Blick darauf werfen, oder?«, knurrte Shaw. »Stimmt doch? Na also.« Er
beugte sich über den Tisch und legte den Finger auf eine kreisrunde Öffnung in der Mitte. »Und
hier ist das Herz der Anlage, im exakten Mittelpunkt im Erdgeschoss. Das ist auch nicht
verwunderlich - es ist nämlich der am besten geschützte Punkt im ganzen Gebäude.«
»Und was ist da drin?«, fragte Judas.
»Das Gold am Ende des Regenbogens«, sagte Shaw. »Oder zumindest das Gold, um das es uns geht. Das
ist der Kern, in dem alle Daten eingehen, die anschließend zu den verschiedenen Kollations- und
Analysestationen in anderen Teilen des Gebäudes weitergeleitet werden. Nachdem die Daten dann
alle gesichtet wurden, werden die Analysen und Schlussfolgerungen zum Kern zurückgeschickt, wo
der residierende Halbkreis kommandierender Ryqril-Offiziere Entscheidungen trifft und Befehle
erlässt. Wir könnten zwar aus den Büros im ganzen Gebäude einzelne Puzzleteile zusammentragen,
aber der Kern ist der einzige Platz, wo man das gesamte Bild erhält.«
»Und sie wissen das offensichtlich auch«, sagte Lathe. »Wie ich sehe, ist der Kern durch eine
durchgezogene doppelte Wand geschützt.«
»Wobei zwischen den beiden Wänden genug Platz ist für Fallen in Form von austretendem Gas, Minen
oder sogar ein paar khassq, falls sie das für erforderlich halten«, sagte Shaw düster.
»Sie können auch darauf wetten, dass sie noch weitere automatische Laser außerhalb der Türen
platziert haben, die die letzten fünf bis zehn Meter des Korridors in eine Todeszone verwandeln
würden.«
»Es führen auch nur drei Türen zu diesem Ort«, merkte Judas an. »Was ist mit diesen drei schmalen
Räumen, die sich um den großen zentralen Raum ziehen?«
»Bei einem handelt es sich wohl um den Hauptkontrollraum der Basis«, sagte Shaw. »Wahrscheinlich
dieser hier - wir vermuten das, weil wir sie dabei beobachtet haben, wie sie eine große Anzahl
geschirmter Monitorleitungen durch die Wände gezogen haben. Die anderen zwei sind wahrscheinlich
ein Wachraum und ein Kasino für die kommandierenden Offiziere.«
»Das macht einen ausgesprochen effizienten Eindruck«, meinte Judas und studierte die drei breiten
Korridore, die vom Korridor am Umfang der Basis zum zentralen Kreis und den daran angrenzenden
Räumen sowie zu den fünf Kreuzgängen führten, die diese Räume schnitten. »Wäre es bei einem
achteckigen Grundriss nicht sinnvoller, dieses Design auch im Inneren aufzugreifen? Oder
zumindest ein vierseitiges Korridor-/Raum-Muster anzuwenden anstatt eines dreieckigen?«
»Sie haben das wahrscheinlich bei einer unterworfenen Spezies abgeschaut«, mutmaßte Lathe. »Sie
nehmen Anleihen bei fremden Technologien. Wieso dann nicht auch bei ihrer Architektur?«
»Auf jeden Fall ist das der Grundriss«, sagte Shaw. »Wir haben auch noch ein paar Details von
einigen anderen Bereichen...«
»Wieso das Erdgeschoss?«, unterbrach Mordecai ihn und schaute auf die Zeichnung.
»Wie bitte?«, fragte Shaw.
»Wahrscheinlich aus dem Grund, weil der erste Stock anfälliger für Luftangriffe wäre«, erklärte
Judas mit einem Stirnrunzeln. Sogar für ihn war das alles völlig offensichtlich.
»Ich meinte,

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