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Die Jury

Titel: Die Jury Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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die Zusammensetzung der Jury bekannt sein?«
    »Himmel, keine Ahnung. Wenn der Prozeß beginnt, schätze ich. Wollen Sie etwas unternehmen?«
    »Vielleicht. Sehr wahrscheinlich sogar. Dies ist eine günstige Gelegenheit für den Klan, die Muskeln spielen zu lassen.«
    »Kann ich helfen?« fragte Freddie Cobb hoffnungsvo ll.
    »Ja. Aber dazu müssen Sie Mitglied sein.«
    »Bei uns gibt es schon seit vielen Jahren keine Ortsgruppe mehr. Mein Großvater gehörte damals zum Klan.«
    »Sie meinen, der Großvater des Opfers war ein Klanmitglied?«
    »Ja«, bestätigte Cobb stolz.
    »Nun, dann müssen wir aktiv werden.« Sisson und seine Kumpel nickten heftig mit den Köpfen, schworen Rache und erklärten Cobb: »Wenn Sie fünf oder sechs Freunde finden, die genauso denken wie Sie und ähnlich motiviert sind, so veranstalten wir im Wald von Ford County eine geheime Zeremonie mit einem großen brennenden Kreuz und vielen Ritualen. Dann nehmen wir Sie als Mitglied in den Ku-Klux-Klan auf, und Sie organisieren die Ortsgruppe in Ihrer County. Wir versammeln uns bei Ihnen und verwandeln den Prozeß gegen Carl Lee Hailey in ein Riesenspektakel. Wir entfesseln ein solches Chaos, daß es kein vernünftiger Geschworener wagen wird, den Nigger nicht schuldig zu sprechen. Und wenn Sie noch einige Leute finden, die an einer Mitgliedschaft interessiert sind, ernennen wir Sie zum Klan-Leiter in Ford County.«
    Cobb meinte, er hätte genug Vettern, um eine Gruppe zu bilden. Aufgeregt verließ er die Versammlung und träumte davon, in die Fußstapfen seines Großvaters zu treten und ebenfalls ein Klanmitglied zu werden.
    Buckley lag mit seinem Timing ein wenig daneben: Die Abendnachrichten ignorierten seine Pressekonferenz von sechzehn Uhr. Jake saß vor einem alten Schwarzweiß-Fernseher in seinem Büro, schaltete durch alle Kanäle und lachte laut, als erst die nationalen Nachrichten und dann auch die Berichterstattungen der lokalen Sender zu Ende gingen, ohne eine Anklageerhebung gegen Carl Lee Hailey zu erwähnen. Er stellte sich vor, wie die Buckley-Familie vor der Glotze hockte und verzweifelt an den Knöpfen drehte, während ihr Held sie aufforderte, endlich still zu sein. Um sieben Uhr, nach dem Tupelo-Wetter – nach der letzten Wettervorhersage –, schlurften die Buckleys aus dem Zimmer und überließen den enttäuschten Vater, Ehemann und Bezirksstaatsanwalt seinem Kummer.
    Um zehn saßen Jake und Carla mit überkreuzten Beinen auf dem Sofa, als die letzte Nachrichtensendung begann. Schließlich sahen sie einen Rufus, der vor dem Gerichtsgebäude stand und sahen sie einen Rufus, der vor dem Gerichtsgebäude stand und Journalist als jenen Mann vorstellte, der die Anklage gegen Carl Lee Hailey vertrat. Nach einem wenig vorteilhaften Zoom auf Buckley folgte ein Kameraschwenk, der Clanton zeigte. Anschließend sprach der Reporter zwei Sätze über den Prozeßbeginn im späten Sommer.
    »Ein widerlicher Kerl«, sagte Carla. »Warum veranstaltet er eine Pressekonferenz, um die Anklageerhebung bekanntzugeben?«
    »Rufus ist der Ankläger. Wir Strafverteidiger wenden uns nicht gern an die Presse.«
    »Das habe ich bereits bemerkt. Mein Sammelalbum füllt sich schnell.«
    »Fertige Kopien an und schick sie meiner Mutter.«
    »Mit deinem Autogramm?«
    »Nur gegen eine Gebühr. Du bekommst mein Autogramm gratis.«
    »Gut. Und wenn du verlierst, stelle ich dir das Ausschneiden und Kleben in Rechnung.«
    »Darf ich dich daran erinnern, daß ich noch keinen Mordfall verloren habe? Es steht drei zu null, um ganz genau zu sein.«
    Carla betätigte eine Taste der Fernbedienung. Der Wetteransager blieb auf der Mattscheibe, doch es drang kein Ton mehr aus dem Lautsprecher. »Weißt du, was mir an deinen Mordfällen am wenigsten gefällt?« Sie schob mehrere Kissen von ihren schlanken, bronzefarbenen und fast perfekten Beinen.
    »Blut, Gemetzel und allgemeine Scheußlichkeiten?«
    »Nein.« Carla löste ihr schulterlanges Haar, und es fiel auf die Armlehne des Sofas hinab.
    »Der Verlust von Leben, ganz gleich, wie unbedeutend es sein mag?«
    »Nein.« Sie trug ein altes, längst ausgeblichenes Hemd, das aus Jakes Garderobe stammte und spielte nun mit den Knöpfen.
    »Die schreckliche Vorstellung, daß ein Unschuldiger in der Gaskammer hingerichtet wird?«
    »Nein.« Carla knöpfte das Hemd langsam auf. Der blaugraue Glanz des Fernsehers schimmerte stroboskopartig durchs Zimmer, als der Nachrichtensprecher lächelte und stumm eine gute Nacht

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