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Die Kälte in dir (German Edition)

Die Kälte in dir (German Edition)

Titel: Die Kälte in dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Kern
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Ermittlungsergebnisse auf einen Mann schließen.«
    »Wie sicher ist das mit dem Serientäter?«, hakte sie nach, noch ehe Eisner sein Notizbuch zugeklappt hatte.
    Er sah sie eindringlich an. »Selbst wenn zwischen den Morden an Osswald und Walz etwa vier Wochen lagen, erfolgten die Tötungen meines Erachtens zu schnell aufeinander, wenn wir davon ausgehen, dass Egon Osswald das erste Opfer war.«
    »Sie meinen, er hat schon vorher gemordet?«
    »Wenn der Täter es rein aus Triebhaftigkeit tut, dann ja«, antwortete Eisner und erhob sich. »Ich beeile mich mit dem Gutachten«, versicherte er erneut und verabschiedete sich.
    Kristina ließ das Gespräch in Gedanken Revue passieren, bevor sie im Computer den nächsten Hinweis aufrief, den Sonja erst vor Kurzem eingestellt hatte. War es Zufall, dass Siegmar Rima seine Heimat verlassen hatte, um genau in den Ort zu ziehen, in dem sich auch Egon Osswald angesiedelt hatte?
    Doch laut Doreen Mezgers Aussage lebte die Familie schon in Langenberg, bevor Osswald das Herrenhaus im Schwäbischen Wald erworben hatte.
    Das Telefon störte ihr Gedankenspiel.
    »Hier ist Ralf.«
    »Wie lief es?«
    Er sprach leise. Wahrscheinlich war er noch in der Wohnung von Carolas Mutter. In seiner Stimme schwang Betroffenheit mit. »Sonja spricht noch mit der Mutter. Wir lassen jemanden vom psychologischen Dienst kommen. Ich rufe nur an, weil ich auf einen Zusammenhang gestoßen bin, den du bei der Besprechung erwähnt hast. In Carola Walz’ Terminkalender steht die Adresse eines Schönheitschirurgen. Und wenn ich die Einträge richtig deute, war sie zu einem Beratungsgespräch bei diesem Arzt in der Klinik.«
    »Die Frau lebte von Sozialhilfe, wie konnte sie da über eine Schönheits- OP nachdenken?«
    »Vielleicht hat sie geerbt?«
    Erneut dachte Kristina an den Schließfachschlüssel, den die Ermordete bei sich getragen hatte. Nah an ihrem Körper, damit ihn niemand fand.
    »Setz dich bitte mit ihrer Bank in Verbindung«, ordnete sie an, und dann erinnerte sie ihn daran, ihr endlich auch die Kontobewegungen von Egon Osswald zu besorgen.
    Bei der Besprechung am Vormittag hatte Winkler eingestehen müssen, das noch nicht erledigt zu haben. Der vernichtende Blick von Retter nach dieser Offenbarung war keinem in der Runde entgangen, und er galt gleichwohl Ralf als auch Kristina. Der Polizeidirektor musste der Meinung sein, dass sie ihre Leute nicht im Griff hatte.
    »Wo ist diese Klinik?«, fragte sie.
    »Stuttgart-Mitte. Sollen wir hinfahren?«
    »Das übernehme ich.« Sie notierte sich die Adresse. Erst nachdem sie aufgelegt hatte, fiel ihr ein, dass ihr Chauffeur immer noch überfällig war.
    Sie griff zum Hörer.
    Diesmal reagierte er auf ihren Anruf. »Ich bin gleich da«, erklärte er und trennte die Verbindung, bevor sie etwas erwidern konnte.
    Kristina atmete tief durch und stand vom Schreibtisch auf. Sie warf einen Blick aus dem Fenster. Die Luft flimmerte über der Kreuzung. Unten an der Ampel verweilte ein Mann, der einen Mantel trug.
    Unfassbar!
    Kopfschüttelnd wandte sie sich ab, holte ihre Dienstwaffe aus der Schublade und steckte sie an den Gürtel. Mit einem Pack Ermittlungsakten unter dem Arm verließ sie das Büro.
    Gedankenverloren ging sie am Gebäude entlang bis zur Einfahrt der Tiefgarage. Sie stellte sich in den Schatten und tastete in ihrer Tasche nach der Stelle, an der früher ihre Zigaretten gesteckt hatten. Erst dann fiel ihr ein, dass sie nicht mehr rauchte.
    Der Mann im Mantel war verschwunden. Womöglich war er nur eine hitzebedingte Luftspiegelung gewesen.
    An seiner Stelle kam Daniel Wolf über die Kreuzung gefahren und bog in die Zufahrt zum Präsidium ab. Selbst durch die vom Fliegendreck verschmierte Windschutzscheibe konnte Kristina erkennen, dass etwas mit ihm passiert war.
    Sie stieg zu ihm ins Auto und schreckte auf. Nicht nur, dass es unangenehm nach Motoröl und Schweiß stank, Daniel sah zum Fürchten aus. Über seiner linken Braue klebte ein dickes Pflaster, das stellenweise durchgeblutet war. Das Auge darunter war blau und geschwollen, die Haut über dem Jochbein aufgeschrammt.
    »Warst du in einem von Worobjows Clubs?«, fragte sie, und es klang besorgter, als sie es sich gewünscht hatte.
    »So ähnlich«, antwortete er. »Sorry wegen der Verspätung.«
    Sie rümpfte die Nase. Sein Aussehen nahm ihr jeglichen Wind aus den Segeln. Der Ärger, der noch vor einer Minute in ihr gebrodelt hatte, war verpufft. Auf einmal tat er ihr wieder leid, und das

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