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Die Känguru-Offenbarung (German Edition)

Die Känguru-Offenbarung (German Edition)

Titel: Die Känguru-Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc-Uwe Kling
Vom Netzwerk:
der Hauptmann …«
    »Jup«, sage ich. »Anwesend.«
    »… der Generalfeldmarschall …«
    »Jawoll!«, sagt Krapotke.
    »… der Generalsekretär.«
    »Seit wann hat das Asoziale Netzwerk denn ein Zentralkomitee?«, fragt Friedrich-Wilhelm. »Ich dachte, es gibt hier keine Hierarchien.«
    »Gibt es auch nicht«, sagt das Känguru. »Jede beliebige Ansammlung von Mitgliedern des Asozialen Netzwerkes darf sich darum zu jedem beliebigen Zeitpunkt einen beliebigen Namen geben. Dieser Name ist natürlich bedeutungslos, und überhaupt ist das Ganze nur ein Spiel, um auf die Willkürlichkeit der Zusammensetzung und Macht solcher Gremien bla bla bla …«
    »Heißt das, wir könnten uns auch ›Fünf Freunde‹ nennen?«, fragt Krapotke.
    »Wir sind zwar nur zu viert«, sagt das Känguru, »und nur drei Freunde. Aber ja. Natürlich. Wir könnten uns auch die »Fünf Freunde des Asozialen Netzwerkes« nennen.«
    »Also«, sagt Friedrich-Wilhelm, »da wir uns immer gegenseitig blockieren und nie zu vernünftigen Entscheidungen kommen, schlage ich vor, dass wir uns ›Der Weltsicherheitsrat des Asozialen Netzwerkes‹ nennen.«
    »Ich finde, wir sollten uns ›Der Hohe Rat der Jedi des Asozialen Netzwerkes‹ nennen«, sage ich.
    »Bitte!«, ruft das Känguru. »Von mir aus auch das A-Team des Asozialen Netzwerkes! Können wir mal zum Thema kommen!«
    »Ich finde nicht, dass man so tun sollte, als sei das A-Team auch nur im Entferntesten cool«, sage ich. »Vor allem nach dieser unsäglichen Film-Adaption, deren bester Moment war, als unter einem Luftbild, auf dem man eindeutig den Kölner Dom erkennen konnte, der Schriftzug ›Frankfurt‹ eingeblendet wurde.«
    »Zur Sache«, ruft das Känguru genervt.
    »Männer, die aus einem Panzer schießen, der an einem Fallschirm hängt«, sagt Friedrich-Wilhelm.
    »Ha! Ein Arthouse-Titel für den A-Team-Film«, sage ich lachend. Wir boxen unsere rechten Fäuste gegeneinander und schlagen uns dann mit der flachen Hand auf die eigene Stirn.
    »Euer Abklatschritual sieht total dämlich aus«, sagt das Känguru.
    »Wir sollten das Ritual zum geheimen Handschlag des Asozialen Netzwerkes machen«, sagt Friedrich-Wilhelm. »Wer ist dafür?«
    Ich zähle durch.
    »Zwei dafür, eine Gegenstimme, eine Enthaltung«, sage ich. »Angenommen!«
    »Was habt ihr rausgefunden?«, ruft das Känguru genervt.
    »Wir sollten etwas rausfinden?«, fragt Krapotke. »Auf der Party?«
    »Die Party soll nur unsere Spuren verwischen«, sagt das Känguru. »Wir sind hier, um etwas über den Pinguin und seine Pläne herauszufinden.«
    »Ich finde, wir sollten uns › Ausschuss des Asozialen Netzwerkes zur Untersuchung von Sachverhalten‹ nennen«, sage ich.
    »Kurz: AANUS«, sagt Friedrich-Wilhelm.
    Wir machen den geheimen Handschlag des Asozialen Netzwerks. Das Känguru verdreht die Augen.
    »Aber diese Party hinterlässt doch viel mehr Spuren, als wenn wir einfach heimlich eingebrochen wären«, sagt Krapotke.
    »Bitte!«, ruft das Känguru. »Muss ich alles tausendmal erklären, Herr Generalfeldmarschall? Niemand kann sich unsichtbar machen, aber wenn der Nebel dicht genug ist, sieht dich trotzdem keiner mehr. Mit anderen Worten: Da es unmöglich ist, keine Spuren zu hinterlassen, hinterlassen wir sehr viele, sehr verwirrende.«
    »Außerdem wird durch die Party die Wohnung vom Pinguin verwüstet«, sage ich.
    »Ein hübscher Nebeneffekt«, sagt das Känguru. »Aber habt ihr wirklich gar keine Entdeckungen gemacht?«
    »Der Pinguin besitzt erstaunlich viele Regenschirme«, sage ich.
    »Ich habe das hier gefunden«, sagt Friedrich-Wilhelm und reicht dem Känguru ein schwarz-weißes Passfoto des Pinguins und einen digitalen Bilderrahmen mit Urlaubsfotos des Pinguins.
    »Hm«, sagt das Känguru und steckt beides in seinen Beutel.
    »Aber wo ist der verdammte Pinguin jetzt?«, fragt es. »Und nach welchem Übel trachtet er? Bestimmt hat er irgendeinen bösartig-bourgeoisen Weltverschlechterungsplan …«
    »Seit es aus dem arabischen Frühling zurück ist, erscheint es mir noch paranoider als früher«, sage ich.
    »Arabischer Frühling?«, fragt Friedrich-Wilhelm. »Mir hat es erzählt, es habe die ganze Zeit World-of-Warcraft gespielt.«
    »Und mir«, sagt Krapotke, »hat es erzählt, es habe in der Kanalisation gelebt und vier mutierte Schildkröten ausgebildet.«
    »Splinter, die alte Ratte, hat uns alle angelogen«, sagt Friedrich-Wilhelm.
    »Ich habe euch nicht angelogen«, sagt das Känguru. »Ich

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