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Die kalte Brut

Die kalte Brut

Titel: Die kalte Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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dasselbe versucht, mit weit weniger Erfolg. Zwar gehörte er nicht zu den Menschen, die absolut nicht zu hypnotisieren waren, aber ihre Suggestionskraft hatte bei dem alten Mann doch nicht recht verfangen. Ganz so, als sei sein Geist nicht mehr formbar genug, in den Jahren starr geworden. Aber immerhin hatte sie ihn soweit beeinflussen können, daß er sie beide, Lilith und Darren, in seinem Haus aufgenommen hatte, ohne viele Fragen zu stellen. Andererseits - das mochte er in erster Linie Darren zuliebe getan haben, in dem er wohl als so etwas wie einen Sohn sah.
    Darren schwieg, schien nicht recht zu wissen, was er sagen sollte. Ehe er zu sehr über alles nachdenken konnte, verließ Lilith ihr Zimmer, eilte bewußt laut die wenigen Stufen zur Zwischenetage des Hauses hinab und trat lächelnd wie die Morgensonne in die Wohnküche.
    »Hi!« grüßte sie betont gutgelaunt.
    »Hi«, machte Hendriks mürrisch.
    Und Darren blinzelte verwirrt, als sei er aus tiefem Traum geweckt worden, ehe er ein gemurmeltes »Guten Morgen« zustande brachte.
    »Setzen Sie sich, Miss«, sagte Hendriks und schob einen Stuhl zurecht.
    »Danke«. Lilith nahm am Tisch Platz, auf dem die Reste eines nicht sonderlich opulenten Frühstücks standen.
    »Kaffee?« fragte der Doc und wies auf eine verbeulte Blechkanne.
    »Nein, danke. Ich nehme mir etwas davon, wenn Sie erlauben.« Li-lith griff nach einer Flasche Tomatensaft. »Ich steh auf die Farbe, wissen Sie?« Sie zwinkerte dem alten Mann zu, so unschuldig mädchenhaft und aufreizend zugleich, daß Hendriks einen Moment lang unruhig hin und her rutschte.
    »Hast du ...«, begann Darren, während Lilith sich ein Glas füllte, ». hast du gut geschlafen?«
    »O ja. Und du?«
    »Gar nicht.« Darren zog eine mißmutige Grimasse.
    »Oh«, machte Lilith. »Solltest du aber.«
    »Ich hatte über 'ne Menge nachzudenken, weißt du? Ein paar merkwürdige Dinge, die mir seit gestern passiert sind. Und ein paar Fragen, auf die ich noch keine Antworten bekommen habe.« Darren lehnte sich über die Tischkante und sah Lilith an, als wolle er sie mit Blicken durchbohren.
    »Und?« Sie nahm einen Schluck. »Hast du sie gefunden?«
    »Was?«
    »Die Antworten. Deshalb hast du doch nicht geschlafen, oder?«
    Darren schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Verdammt! Wann hörst du auf, in Rätseln zu reden und dich selbst als größtes von allen darzustellen?«
    »Sobald ich selbst ein paar dieser Rätsel gelöst habe«, meinte Lilith ernst. Sie stellte das Glas ab und sah dem jungen Mann tief in die Augen. »Darren, ich habe dir alles gesagt, was ich weiß. Mehr ...«, sie hob zaghaft die Schultern, ». weiß ich eben auch nicht. Glaube mir.«
    Und er glaubte ihr.
    Eine Weile schwiegen sie. Als die Stille bedrückend wurde, schaltete Erasmus Hendriks den Fernseher an und zappte kreuz und quer durch die Kanäle. Und schließlich war doch er es, der etwas sagte. Allerdings wandte er sich betont an Darren.
    »Weißt du, mein Junge, ich habe nachgedacht - über das, was du erzählt hast. Diese seltsamen Toten, die verschwunden waren und dann plötzlich wieder auftauchten, ohne sich der langen Zeit gemäß verändert zu haben - und über . na ja, diese andere Sache eben .«
    »Vampire«, fiel Lilith ein.
    Hendriks verzog mißschätzig die Lippen. »Ja, wenn man es so nennen will.«
    »Das ist keine Frage des Wollens«, erklärte Lilith, »sondern eine Tatsache.« Sie streckte ihre geistigen Fühler aus, um Hendriks Zweifel und Ablehnung wenn schon nicht auszuräumen, so doch wenigstens etwas aufzuweichen.
    »Gut, nehmen wir es als solche hin«, sagte der Doc dann, hörbar umgänglicher. Lilith lächelte.
    »Mir scheint, da besteht ein Zusammenhang«, fuhr er fort. »Was meinst du?« Er sah zu Darren hin.
    Der fuhr sich mit der Hand über die unrasierte Wange, schlürfte von seinem Kaffee, dann nickte er lahm und hob zugleich die Schultern. »Ja, schon möglich. Hab' ich auch schon dran gedacht. Vor allem, weil ich gestern, kurz bevor dein Anruf kam -«, er warf Hendriks einen Blick zu, »- und du mich auf diese Sache in der Paddington Street aufmerksam gemacht hast, etwas ganz Eigenartiges entdeckt hatte: Auf dem einen Tisch hatten wir eine fast blutleere Lei-che, und auf dem anderen einen Toten, in dessen Speiseröhre ich ...«, er schluckte vernehmlich, »... Blutreste fand.«
    »Na, wenn das keine Spur ist!« entfuhr es Lilith.
    »Könnte sein«, meinte Darren.
    »Sag mal«, setzte Lilith an, »wäre es

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