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Die Kampagne

Titel: Die Kampagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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legte die Stirn in Falten. »Tod, Zerstörung, Krieg? Die Pest? Hab ich was vergessen?«
    »Anna hat etwas zu mir gesagt, als sie sich zum ersten Mal mit der Roten Gefahr beschäftigt hat.«
    »Und was?«
    »Sie hat gesagt, es erinnere sie an irgendetwas. An die Versuche, eine neue Weltordnung zu schaffen ... oder eine alte neue Weltordnung, falls das überhaupt Sinn ergibt. Die Russen löschen einen Großteil der Taliban aus und sagen den arabischen Staaten, sie sollen sich raushalten, wenn sie nicht auch vernichtet werden wollen. Nun fährt der gesamte Nahe Osten zur Hölle, und niemanden kümmert es, weil alle auf Russland und China starren. Gleichzeitig rüsten alle größeren Staaten massiv auf, um sich auf das vorzubereiten, was für längere Zeit ein Patt zu werden scheint.« Er blickte zu Katie hinüber. »Deja vu.«
    »Du meinst, wer immer dahintersteckt, will wieder zum Kalten Krieg zurück?«
    »Allen Berichten zufolge haben Russen und Chinesen eine Heidenangst voreinander. Die werden sich nicht mehr angreifen. Stattdessen werden sie zusammen mit allen anderen größeren Staaten über einen längeren Zeitraum hinweg aufrüsten. Und nun, da die Russen Marschflugkörper gegen Afghanistan eingesetzt haben und damit durchgekommen sind, glaubst du da nicht auch, dass andere Länder ebenfalls diese Taktik gegen unziemliche Völker einsetzen werden, egal ob muslimisch oder nicht?«
    »Du meinst, dass die großen Jungs wieder ihre Muskeln spielen lassen? So wie die USA und die Sowjetunion das früher gemacht haben?«
    »So in der Art. Vielleicht ist irgendjemand es ja leid geworden, dass Terroristen die Weltpolitik bestimmen, und dieser Jemand will die alte Ordnung zurück.«
    »Jaja, die gute, alte Zeit mit ihrem ständig drohenden Atomkrieg.«
    »Der Kalte Krieg hat das größte Aufrüstungsprogramm der Menschheitsgeschichte ausgelöst. Abgesehen vom israelisch-palästinensischen Konflikt hat sich damals niemand auch nur einen Dreck um den Nahen Osten geschert - es sei denn, es ging um Öl, versteht sich. Niemand stellte irgendwelche verschwommenen Fragen über Richtig oder Falsch oder religiöse Differenzen. Alles war klar definiert. Gut gegen Böse. Die Menschen mussten nicht darüber nachdenken; es war einfach so. Vielleicht ziehen ein paar Leute das vor, selbst mit dem Weltuntergang im Hinterkopf. Vielleicht sogar eine ganze Menge Leute.«
    Katie aß ihren letzten Kartoffelchip. »Du weißt, dass dieses Arschloch Pender mir nie die zwanzig Millionen gezahlt hat.«
    »Und?«
    »Und ich habe gesagt, wenn er das nicht tut, erzähle ich der Welt die Wahrheit.«
    Nun wurde Shaw klar, worauf sie hinauswollte. »Du weißt doch, Katie, dass dich so etwas zu einem Ziel machen würde?«
    »Das bin ich auch jetzt schon.«
    »Dann macht es dich eben zu einem noch größeren Ziel.«
    Mühsam zog sie sich zur Bettkante und stellte die Füße auf den Boden. »Shaw, ich habe mein ganzes Erwachsenenleben mit der Suche nach der Wahrheit verbracht, und ich werde jetzt bestimmt nicht damit aufhören. Und dass sie mir hinterherjagen, ist vermutlich die einzige Möglichkeit, die Wahrheit herauszufinden.« Sie legte ihm die Hand auf den Arm. »Außerdem bist du ja da, um mich zu beschützen.«
    Shaw nahm ihre Hand. »Okay. Aber wenn wir es tun, dann auf meine Weise. Es wird ziemlich riskant, aber du musst mir vertrauen.«
    »Das tue ich. Ich habe dir schon immer vertraut.«

Kapitel 93
    U m null Uhr Greenwich-Zeit erschien Katie James in einem Video auf derselben Seite, auf der auch das Konstantin-Video veröffentlicht worden war. Das war kein Zufall.
    Der Clip war von Shaw in ihrem Hotelzimmer aufgenommen worden.
    Katies Haar hatte wieder seine echte blonde Farbe angenommen, doch die Frisur war immer noch stachelig. Sie sprach klar und deutlich und las offensichtlich nicht ab. »Mein Name ist Katie James, und alles, was ich in meiner letzten Story geschrieben habe, war falsch. Ich habe meine Zeitung gebeten, die Geschichte zurückzuhalten, aber sie wurde trotzdem gebracht, ohne dass man mich gefragt hätte. Doch nun kann ich Ihnen die Wahrheit sagen. Die Chinesen stecken nicht hinter der Roten Gefahr, und die Russen sind nicht für das Londonmassaker verantwortlich. Meine Quelle, Aron Lesnik, hat gelogen.« Katie hielt ihren verletzten Arm ins Bild. »Ich wäre von den Leuten, die in Wahrheit dafür verantwortlich sind, beinahe getötet worden. Und wer sind nun diese Leute? Ich will es Ihnen sagen. Ein gewisser Richard Pender

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