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Die Kampagne

Titel: Die Kampagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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hätte Sie nicht gewarnt.«
    Als er an Anna vorbeiging, fragte sie: »Warum hassen Sie ihn so sehr?«
    »Er hat mir in den Kopf geschossen, Lady!«
    »Ich glaube, das ist nicht der wirkliche Grund.«
    »Spielen Sie jetzt den Psychiater?«
    »Sie haben in Ihrem Leben nie jemanden gehabt, nicht wahr? Jemanden, der Ihnen wirklich am Herzen lag? Oder dem Sie am Herzen lagen?«
    »Hier geht es nicht um mich!«
    »Ich denke, Sie sind der Einzige, der das wirklich beantworten kann. Gute Nacht, Mr. Wells.«
    Als die Tür sich hinter ihm schloss, schlug Anna die Hände vors Gesicht und unterdrückte ein Schluchzen.
    Ihr Telefon klingelte. Fast hätte sie nicht abgehoben.
    Die Stimme sagte: »Anna Fischer, bitte.«
    »Am Apparat«, antwortete Anna ein wenig zögernd. »Wer ist da?«
    »Kennen Sie jemanden mit Namen Shaw?«
    Anna versteifte sich. »Warum?«
    »Großer Mann, dunkles Haar, blaue Augen?«
    Anna bekam einen Kloß im Hals. O Gott, lass ihn nicht ...
    »Ja, ich kenne ihn«, brachte sie mühsam hervor.
    »Dann sollten wir uns treffen.«
    »Ist alles in Ordnung mit ihm?«
    »Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, ging es ihm gut. Das soll aber nicht heißen, dass es jetzt auch noch so ist.«
    »Was meinen Sie damit? Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Katie James, und ich glaube, Shaw steckt in ernsten Schwierigkeiten.«

Kapitel 32
    D ie beiden Frauen saßen einander in einem Cafe an der Victoria Street gegenüber. Es war ein kalter, feuchter Nachmittag mit gelegentlichem Regen - genau die Art von Tag, wie die Londoner ihn nur allzu gut kannten.
    Katie James rührte in ihrem Kaffee, während Anna Fischer aus dem Fenster starrte, wo eine Schar Regenschirme vorbeiparadierte. Eine einzelne Träne lief ihr übers Gesicht. Katie tat, als würde sie es nicht bemerken.
    »Sie haben mir gesagt, was in Edinburgh mit Shaw passiert ist, aber Sie haben nicht erklärt, wie Sie mich gefunden haben«, sagte Anna.
    »Vor ein paar Jahren haben Sie in Den Haag ein Essay eingereicht über die Schwierigkeit, die Bürgerrechte im Kampf gegen den Terrorismus zu bewahren. Damals habe ich im Nahen Osten gearbeitet, und Ihr Thema war für diesen Teil der Welt von großer Bedeutung. Dann habe ich eine Quittung von Shaw gefunden. Er hatte ein Exemplar Ihres Buches gekauft. Ich erinnerte mich daran, wie Sie es bei einem Vortrag diskutiert haben - ein brillanter Vortrag übrigens.«
    »Ja. Nur schade, dass niemand zugehört hat.«
    »Ich bin sicher, es haben Ihnen sogar viele zugehört, Miss Fischer.«
    Anna hob den Blick von ihrem Mittagessen, das sie kaum angerührt hatte. »Anna, bitte. Wir sollten uns mit Vornamen anreden oder besser noch duzen angesichts dessen, was du mir gerade über den Mann gesagt hast, mit dem ich verlobt bin«, fügte sie in resigniertem Tonfall hinzu.
    »Du hattest wirklich keine Ahnung?«
    »Doch, natürlich. Und ich hatte so meinen Verdacht.«
    »Aber du hast nie nachgehakt, nicht wahr?«
    »Doch. Nachdem er mich gefragt hat, ob ich ihn heiraten will«, antwortete Anna. Ihr drohte die Stimme zu versagen. Als sie zu schniefen begann, drehten sich mehrere Gäste zu ihr um.
    »Möchtest du lieber woandershin, wo wir unter vier Augen sind?«, schlug Katie im Flüsterton vor.
    Anna wischte sich über die Augen und stand auf. »Mein Büro. Es ist ganz in der Nähe.«
    Ein paar Minuten später saßen sie in Annas von Büchern gesäumtem Büro im Gebäude der Phoenix Group. Eine Sekretärin brachte ihnen heißen Tee und zog sich dann zurück. Katie schaute sich interessiert um.
    »Was machst du hier eigentlich genau?«, fragte sie, um das Eis zu brechen.
    »Nachdenken«, antwortete Anna. »Wir zerbrechen uns über wichtige globale Fragen den Kopf - Fragen, über die nachzudenken die meisten Menschen weder die Zeit, das Wissen oder den Wunsch haben. Dann schreiben wir unsere Artikel, publizieren unsere Bücher in sehr bescheidener Auflage und halten Vorträge in halb gefüllten Sälen, während der Rest der Welt uns fröhlich ignoriert.«
    »Ist es wirklich so schlimm?«
    »Ja.« Anna nippte an ihrem Tee. »Du hast gesagt, Shaw sei verletzt worden?« Ihr Gesicht zuckte, auch wenn sie sich bemühte, gelassen zu wirken.
    »Ja. Aber es schien ihn nicht zu kümmern. Die Kugel sei nicht steckengeblieben, hat er gesagt, oder etwas Ähnliches. Aber sie haben auf ihn geschossen. Seine eigenen Leute - die Guten.«
    »Zumindest hat er dir gesagt, sie seien die Guten«, erwiderte Anna. Ein scharfer Unterton schlich sich in ihr

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