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Die Kampagne

Titel: Die Kampagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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sozusagen unser Instrument, Gutes zu tun ... der Gesellschaft etwas zurückzugeben, wie Sie es wohl ausdrücken würden.«
    »Und Sie haben keine Ahnung, warum jemand das Institut angegriffen und alle Mitarbeiter ermordet hat?«, fragte Royce. Seine Skepsis war ihm deutlich anzuhören.
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Ich war zutiefst erschüttert, als ich davon hörte. Ich konnte es nicht glauben. Die Leute hier waren Intellektuelle. Sie arbeiteten an Fragen wie Wassernutzungsrechte, Globalisierung, Erderwärmung, Energieverbrauch, Entwicklungshilfe und politischer Dynamik. Die Leute hier waren Gelehrte, die wohlwollende Wissenschaft betrieben haben, zum Nutzen aller.«
    »Anna Fischer hat ein Buch über Polizeistaaten geschrieben«, bemerkte Shaw. »Was Ihr Heimatland angeht, kann man wohl kaum von ›wohlwollender Wissenschaft reden, die hier betrieben wurde.«
    »Miss Fischer war hervorragend in ihrem Job.«
    »Sie haben sie gekannt?«
    »Ich habe viel von ihr gehört.«
    »Hat irgendjemand hier Sie schon einmal getroffen?«, hakte Shaw nach.
    »Meine Partner und ich ziehen es vor, uns bedeckt zu halten. Aber wir haben regelmäßig Berichte erhalten.«
    Da bin ich mir sicher, dachte Shaw.
    »Haben Sie irgendeinen Hinweis gefunden, der zu den Leuten führen könnte, die das getan haben?«, fragte Feng beklommen.
    Royce schüttelte den Kopf. »Keine Fingerabdrücke, keine Patronenhülsen, überhaupt keine Spuren.« Das Video erwähnte er nicht.
    »Das ist äußerst entmutigend.«
    »Eine Sache von Interesse haben wir allerdings gefunden, Mr. Feng«, sagte Royce. »Würden Sie es gerne sehen? Das ist ein richtiger Augenöffner.«

Kapitel 55
    A ron Lesnik schlang das Sandwich hinunter und schüttete sich den Kaffee in den Hals. Katie war von seinen Essgewohnheiten angewidert, zugleich hatte sie Mitgefühl. Der Mann musste schreckliche Angst haben. Hinzu kam, dass er vermutlich pleite war. Und er war definitiv hungrig.
    Lesnik wischte sich den Mund ab und seufzte leise. Dann sah er, dass Katie ihn anschaute, und blickte verlegen drein. »Danke für das Essen«, sagte er.
    »Gern geschehen. Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich das hier benutze?« Katie holte ein Diktiergerät hervor.
    »Ich werde es Ihnen erzählen, aber ich will nicht, dass Leute mich hören.« Er schaute sich nervös um. »Ich habe Angst.«
    Katie steckte das Diktiergerät wieder weg. »Okay. Dann werde ich einfach mitschreiben.«
    Lesnik entspannte sich und lehnte sich zurück.
    »Jetzt erzählen Sie mir alles, was Sie gesehen und gehört haben«, forderte Katie ihn auf.
    Lesniks Geschichte dauerte nur ein paar Minuten. Er hatte ein Bewerbungsgespräch bei einem älteren Mann mit Namen Bill Harris im zweiten Stock geführt.
    »Warum haben die Angreifer Sie dann nicht in dem Büro erwischt?«, fragte Katie.
    »Ich bin auf die Toilette gegangen«, erklärte Lesnik. Als er zurückgekommen sei, fuhr er fort, habe er die Schüsse und Schreie gehört. Daraufhin habe er sich in einen leer stehenden Raum geflüchtet, habe den Kopierer entdeckt und sei hineingeklettert. Dann habe er weitere Schreie und Schüsse gehört und die Schritte von Leuten, die in der Nähe vorüberrannten. Er habe damit gerechnet, entdeckt zu werden, und sei sicher gewesen, sterben zu müssen.
    Mehrmals musste Lesnik Pausen einlegen, um einen Schluck Wasser zu trinken und sich wieder zu beruhigen. Katies Stift huschte über das Papier. Sie schrieb alles mit.
    »Was ist dann geschehen?«, fragte sie.
    »Ich dachte, alle sind weg ... die Männer mit den Waffen, meine ich. Aber dann habe ich etwas gehört.«
    »Und was?«
    »Ich habe zwei Männer reden gehört. Sie sind in den Raum gekommen, in dem ich mich versteckt hatte. Sie sprachen Russisch. Ich kenne Russisch. Ich kann es sprechen.«
    »Was haben die Männer gesagt?«
    »Sie sprachen von einer Liste mit Namen und dass alle tot seien.«
    »Dann wussten die Männer also, wer in dem Gebäude gearbeitet hat?«
    »Ich glaube, ja.«
    »Was sonst noch?«
    »Sie haben über jemand anderen geredet, der ins Gebäude gekommen sein soll, aber sie haben seinen Namen nicht genannt. Und sie haben nicht geglaubt, dass der Betreffende tot ist.«
    Katie verstand sofort. »Die haben über Sie geredet!«
    Lesnik nickte. »Das glaube ich auch. Ich habe gedacht, dass sie das Gebäude noch einmal durchsuchen und mich diesmal finden. Ich saß in der Falle. Ich war sicher, sterben zu müssen.« Tränen rannen ihm übers Gesicht.
    Katie schenkte ihm

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