Die Kampagne
überhören.
Feng wackelte mit dem Kopf. »So ist es«, erklärte er. »Ich hatte keine Ahnung.«
»Hören Sie zu, Mr. Feng. Überall in diesem Gebäude befinden sich Dokumente, die eindeutig beweisen, dass die Phoenix Group Teil der Kampagne gegen Russland war. Und diese Unterlagen sind voller Fingerabdrücke der Angestellten. Auf den Festplatten fanden sich ebenfalls unzählige Dateien, die jeden Schritt des Propagandafeldzugs dokumentieren. Insgesamt finden sich die Namen von mehr als dreißigtausend Russen auf den Rechnern ... Jene Namen und Hintergrundgeschichten, von denen behauptet wird, sie seien die Opfer der Roten Gefahr.«
»Ich habe keine Ahnung, wo das herkommt.«
»Überwachen Sie die hier geleistete Arbeit nicht, Sir?«
Entrüstet antwortete Feng: »Wir lassen unsere Leute erforschen, was sie erforschen wollen. Unsere Einmischung beschränkt sich auf ein Minimum. Ich war noch nie in diesem Gebäude.«
»Nun, wie es scheint, ist die Forschung Ihrer Angestellten ein wenig aus dem Ruder gelaufen. Ist Ihnen eigentlich klar, welche Auswirkungen die Situation hier hat?«
Feng schaute Royce fragend an. »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
»Haben Sie irgendwelche Verbindungen zur chinesischen Regierung?«
»Ich verstehe nicht, was das ...«
Shaw unterbrach ihn. »Gorschkow hat erklärt, egal, wer für diese Schmutzkampagne verantwortlich ist, man werde es als kriegerischen Akt betrachten. Sollten Sie also irgendwelche Verbindungen zur chinesischen Regierung unterhalten, haben Sie vielleicht gerade einen Krieg zwischen der Volksrepublik China und der Russischen Föderation vom Zaun gebrochen.«
Feng sprang auf. »Das ist grotesk!«
Royce rief: »Der Rest der Welt wird es kaum als grotesk betrachten, Mister!«
Shaw hakte in ruhigerem Tonfall nach: »Und? Haben Sie Kontakte zur chinesischen Regierung? Es ist besser, Sie rücken jetzt gleich damit heraus.«
Feng wirkte plötzlich verunsichert. Er setzte sich wieder. »Man könnte einen derartigen Zusammenhang konstruieren. Das heißt ...«
Shaw beugte sich vor, um Feng in die Augen zu schauen. »Mr. Feng, ich bin sicher, Sie verstehen, dass die Wahrheit Ihre einzige Möglichkeit ist.«
Feng leckte sich die Lippen und spielte an dem Ring an seiner Hand herum. »Ein Teil unserer Gelder stammt von der Regierung.« Er atmete tief durch; dann sprudelte er hervor: »Meine Partner und ich haben häufig mit der kommunistischen Partei zusammengearbeitet, um die ökonomische Entwicklung in China und anderen Ländern voranzutreiben. Wir haben die Phoenix Group ins Leben gerufen, um die globalen Fragen besser zu verstehen, die China dabei helfen werden, seine Rolle in der internationalen Politik zu verstärken. Es steht außer Frage, dass unsere Wirtschaft in absehbarer Zeit die größte der Welt sein wird. Damit geht eine Verantwortung einher, die wir sehr ernst nehmen. Deshalb haben wir beschlossen, uns eingehender mit kritischen globalen Fragen zu beschäftigen. Zu diesem Zweck haben wir einen Think-Tank erschaffen und die besten Wissenschaftler eingestellt.«
Shaw sagte: »Trotzdem haben Sie Ihre Verbindungen zur chinesischen Regierung hinter dieser lächerlichen Fassade eines verrückten Milliardärs aus Arizona verborgen?«
»Wir werden in vielen Teilen der Welt missverstanden«, erwiderte Feng und warf einen Blick zu dem MI5-Agenten. »Ihr Land eingeschlossen, Mr. Royce. Wir wollten vermeiden, dass die wichtige Arbeit der Phoenix Group durch Vorurteile behindert wird.«
»Wusste jemand hier von diesen Verbindungen?«, fragte Royce.
»Nein«, antwortete Feng. »Wir betrachteten es als nicht wichtig für die Arbeit hier. Was bedeutete es schon, wenn die Ziele, für die man hier gearbeitet hat, gut waren?«
»Sind Sie Mitglied der kommunistischen Partei?«, fragte Royce.
»Ich weiß nicht, was das ...«
»Bitte, beantworten Sie die Frage.«
»Sie müssen verstehen ...«
»Sind Sie?«, blaffte Royce.
»Ja! So wie viele andere meiner Landsleute auch«, erklärte Feng.
Der MI5-Agent warf die Hände in die Luft. »Das ist eine verdammte Katastrophe!«
Ein kreidebleicher Feng erwiderte: »Nein, Gentlemen, das ist lachhaft. Die Phoenix Group hatte nichts mit dieser Roten Gefahr zu tun. Allein der Gedanke ist absurd.«
»Da Sie, wie Sie selbst gesagt haben, noch nie hier waren, können Sie das wohl kaum beurteilen, oder?«, entgegnete Royce.
»Aber warum sollten sie so etwas tun?«, stieß Feng hervor.
»Wie viele Partner haben Sie, Mr.
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