Die Kandidaten
nun die Meinung des Komitees gehört haben, ist es
vielleicht an der Zeit, den Kandidaten nach seiner Meinung zu
fragen«, schlug Harry vor.
»Ich würde sehr gern ein Rededuell mit Mrs Hunter
ausfechten«, erklärte Fletcher. »Sie wird den Leuten aufgrund
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ihrer früheren Verdienste und meinem Mangel an Erfahrung
vermutlich eher imponieren, also muss ich versuchen, das zu
unserem Vorteil umzukehren.«
»Wenn sie dich bei den lokalen Problemstellungen aussticht
und es so aussehen lässt, als ob du für diesen Job noch nicht
bereit bist«, hielt Dan dagegen, »dann ist unser Wahlkampf an
diesem einen Abend schon gelaufen. Stell dir nicht die tausend
Leute in dem Saal vor. Versuch dich daran zu erinnern, dass
dieses Ereignis von den lokalen Radio- und Fernsehstationen
übertragen wird und mit Sicherheit am nächsten Morgen die
Titelseite des Hartford Courant schmückt.«
»Das könnte alles unser Vorteil sein«, meinte Harry.
»Stimmt«, sagte Dan, »aber es ist ein verdammt großes
Risiko.«
»Wie lange kann ich darüber nachdenken?«, fragte Fletcher.
»Fünf Minuten«, erwiderte Harry. »Vielleicht zehn, denn
wenn sie eine Presseerklärung herausgegeben hat, werden sie
sofort unsere Antwort wissen wollen.«
»Können wir nicht sagen, dass wir darüber nachdenken
wollen?«
»Ganz sicher nicht«, erklärte Harry. »Das würde so aussehen,
als ob wir über die Debatte debattieren und wenn du am Ende
nachgibst, gewinnt sie gleich doppelt. Entweder weisen wir sie
strikt ab oder wir akzeptieren begeistert. Vielleicht sollten wir
darüber abstimmen.« Er sah sich in der Runde um. »Wer ist
dafür?« Elf Hände schossen hoch.
»Dagegen?« Vierzehn Hände wurden gehoben. »Tja, das wäre
es dann.«
»Nein, das wäre es nicht«, sagte Fletcher. Alle am Tisch
hörten auf zu reden und sahen den Kandidaten an. »Ich bin
dankbar für eure Meinung, aber ich beabsichtige nicht, meine
politische Karriere von einem Komitee lenken zu lassen, schon
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gar nicht, wenn das Wahlergebnis so knapp zu werden droht.
Dan, gib bitte eine Erklärung heraus, dass ich die
Herausforderung von Mrs Hunter mit Freuden annehme und es
kaum erwarten kann, über die echten Probleme mit ihr zu
debattieren, nicht über die politischen Posen, auf die sich die
Republikaner von Beginn dieses Wahlkampfs an spezialisiert zu
haben scheinen.« Einen Augenblick herrschte Stille, dann brach
spontan Applaus aus.
Harry lächelte. »Wer ist für die Debatte?« Alle Hände
schossen hoch. »Dagegen?« Niemand meldete sich. »Ich erkläre
den Antrag für einstimmig angenommen.«
»Warum haben wir ein zweites Mal abgestimmt?«, fragte
Fletcher, als er mit Harry den Raum verließ.
»Damit wir der Presse sagen können, die Entscheidung sei
einhellig gefallen.«
Fletcher lächelte, als sie sich auf den Weg zum Bahnhof
machten. Wieder eine Lektion gelernt.
*
Zwölf Leute bearbeiteten jeden Morgen den Bahnhof. Die
meisten verteilten Flugblätter, während der Kandidat die Hände
der frühen Pendler schüttelte, die die Stadt verließen. Harry
hatte ihm gesagt, er solle sich auf die Menschen konzentrieren,
die den Bahnhof betraten, denn die wohnten bestimmt in
Hartford, während diejenigen, die aus den Zügen stiegen,
wahrscheinlich kein Stimmrecht in seinem Wahlkreis hatten.
»Hallo, ich bin Fletcher Davenport …«
Urn 8 Uhr 30 ging Fletcher quer über die Straße zu Ma ’s und
aß ein Sandwich mit Ei und Schinken. Sobald Ma ihre Meinung
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darüber kundgetan hatte, wie die Wahl verlauten würde, fuhr er
zum Versicherungsviertel der Stadt und schüttelte die Hände
›der Anzüge‹, die in ihre Büros eilten. Im Wagen hatte Fletcher
seine Yale-Krawatte angelegt, mit der sich, wie er wusste, viele
der Manager identifizieren konnten.
»Hallo, ich bin Fletcher Davenport …«
Um 9 Uhr 30 kehrten alle für die morgendliche
Pressekonferenz ins Wahlkampfbüro zurück. Barbara Hunter
hatte ihre bereits eine Stunde früher abgehalten, daher wusste
Fletcher, dass es an diesem Morgen nur um ein Thema gehen
würde. Auf dem Rückweg ersetzte er die Yale-Krawatte durch
etwas Neutraleres und hörte die Topthemen im Radio, um
sicherzugehen, dass er nicht von den neusten Nachrichten
überrascht würde. Im Nahen Osten war Krieg ausgebrochen.
Das würde er Präsident Ford überlassen müssen, denn der Krieg
würde es nicht auf die Titelseite des Hartford Courant schaffen.
» Hallo, ich bin Fletcher
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