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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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an der
    University of Connecticut studiert. Ist mit einem erfolgreichen
    Werbemanager verheiratet und hat drei Kinder, die alle im
    Bundesstaat leben. Derzeit gehört sie dem Kongress von
    Connecticut an.«
    »Irgendwelche schlechten Nachrichten?«, fragte Fletcher.
    »Ja, sie trinkt nicht und ist Vegetarierin, darum musst du jede
    Bar und jeden Metzger im Wahlkreis aufsuchen. Und wie alle,
    die ihr ganzes Leben in der Politik verbracht haben, hat sie sich
    unterwegs einen Haufen Feinde gemacht und da sie dieses Mal
    nur knapp die republikanische Vorwahl für sich entscheiden
    konnte, kannst du sicher sein, dass mehrere Partei-Aktivisten sie
    überhaupt nicht wollten. Und was noch wichtiger ist, sie hat die
    letzten beiden Wahlen verloren, also können wir sie als
    Verliererin darstellen.«
    Harry und Fletcher betraten den Hauptsitz der Demokraten in
    der Park Street. Die Fensterfront war mit Postern und Fotos des
    Kandidaten zugepflastert, etwas, an das sich Fletcher immer
    noch nicht gewöhnt hatte. Der richtige Mann für den Job. Er
    hatte von diesem Slogan nicht viel gehalten, bis die
    Medienexperten ihm erklärten, dass es gut war, die Worte
    ›richtig‹ und ›Mann‹ in der Botschaft zu haben, wenn die

    352
    Gegnerin
    eine
    republikanische
    Frau
    war.
    Das
    sei
    ›unterschwellig‹, hatten sie gemeint.
    Harry stieg die Treppe zum Konferenzsaal im ersten Stock
    hoch und setzte sich ans Kopfende des Tisches. Fletcher gähnte,
    als er sich setzte, obwohl sie erst seit sieben Tagen Wahlkampf
    führten und immer noch sechsundzwanzig Tage vor sich hatten.
    Die Fehler, die du heute machst, sind morgen Geschichte, deine
    Triumphe werden in den Abendnachrichten schon nicht mehr
    erwähnt. Mach Tempo, das war eine der Maximen, die Harry
    häufig wiederholte.
    Fletcher sah sich unter den Anwesenden um, eine Mischung
    aus Profis und erfahrenen Amateuren. Harry war nicht länger ihr
    Kandidat, sondern der Wahlkampfmanager. Das war das einzige
    Zugeständnis von Martha, aber sie hatte Fletcher gebeten, Harry
    nach Hause zu schicken, sobald auch nur das geringste
    Anzeichen zu erkennen war, dass er ermüdete. Die Tage
    vergingen und es fiel immer schwerer, sich an Marthas
    Anweisung zu halten, da es stets Harry war, der das Tempo
    vorgab.
    »Gibt es etwas Neues oder gar Vernichtendes?«, fragte Harry
    und sah sein Team an. Bei der letzten Wahl hatte er Barbara
    Hunter mit über fünftausend Stimmen geschlagen, nun jedoch
    sagten die Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen voraus und sie
    würden bald herausfinden, wie viele Stimmen bei der letzten
    Wahl nur seiner Person gegolten hatten.
    »Allerdings«, sagte eine Stimme vom anderen Ende des
    Tisches. Harry lächelte Dan Mason an, der bei sechs seiner
    sieben Wahlkämpfe mit von der Partie gewesen war. Dan hatte
    seinerzeit am Kopiergerät angefangen und leitete nun die
    Presse- und PR-Abteilung.
    »Du hast das Wort, Dan.«
    »Barbara
    Hunter
    hat
    soeben
    eine
    Presseerklärung
    herausgegeben, in der sie Fletcher zu einem Rededuell

    353
    herausfordert. Wahrscheinlich soll ich ihr sagen, dass sie sich
    das Duell an den Hut stecken kann und dass es ein Zeichen von
    Verzweiflung ist, weil sie weiß, dass sie verlieren wird. So hast
    du es ja immer gehalten.«
    Harry schwieg einen Moment lang. »Du hast Recht, Dan, so
    habe ich es immer gehalten«, sagte er schließlich, »aber nur,
    weil ich der Amtsinhaber war und sie als Emporkömmling
    behandelte. Jedenfalls hatte ich bei einem Duell nie etwas zu
    gewinnen, aber die Situation hat sich jetzt geändert, weil wir mit
    einem unbekannten Kandidaten ins Rennen gehen, darum denke
    ich, dass wir erst noch ausführlicher über diese Idee sprechen
    sollten, bevor wir eine Entscheidung treffen. Was sind die
    Vorteile und Nachteile? Irgendwelche Meinungen?«, fragte er.
    Alle redeten gleichzeitig los.
    »Dadurch erhält unser Mann mehr Öffentlichkeit.«
    »Dabei rückt sie nur in den Mittelpunkt.«
    »Wir könnten beweisen, dass wir einen herausragenden
    Redner haben, was aufgrund seiner Jugend für eine
    Überraschung sorgen wird.«
    »Sie kennt die Probleme vor Ort – wir könnten schlecht
    informiert und unerfahren wirken.«
    »Wir wirken jung, dynamisch und energiegeladen.«
    »Sie wirkt erfahren, gerissen und kampferprobt.«
    »Wir repräsentieren die Jugend von morgen.«
    »Sie repräsentiert die Frau von heute.«
    »Fletcher kann mit ihr den Boden wischen.«
    »Wenn sie das Rededuell gewinnt, verlieren wir die Wahl.«
    »Da wir

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