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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Davenport … «
    Als Harry die morgendliche Pressekonferenz eröffnete,
    erzählte er den anwesenden Journalisten, noch bevor sie eine
    Frage stellen konnten, dass sie einstimmig entschieden hätten,
    sich Mrs Hunter Auge in Auge zu stellen. Harry nannte sie
    niemals Barbara. Als man ihm Fragen zur Debatte stellte – Ort,
    Zeit, Verlauf –, sagte Harry, das müsse alles noch entschieden
    werden, sie hätten die Herausforderung erst an diesem Morgen
    erhalten, aber er fügte hinzu: »Ich sehe keinerlei Probleme.«
    Harry wusste jedoch nur zu gut, dass die Debatte nur Probleme
    aufwerfen würde.
    Fletcher war von Harrys Antwort überrascht, als man ihn
    fragte, welche Chancen er dem Kandidaten einräumte. Er hatte
    erwartet, dass der Senator über seine Fähigkeiten als Redner
    sprechen würde, über seine juristische Erfahrung und seinen
    politischen Scharfsinn, stattdessen sagte Harry: »Nun, natürlich
    geht Mrs Hunter mit einem Vorsprung ins Rennen. Wir wissen

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    alle, dass sie eine erfahrene Rednerin ist und sich in den lokalen
    Problemstellungen auskennt, aber es ist typisch für Fletchers
    offenen, ehrlichen Auftritt bei dieser Wahl, dass er bereit ist,
    sich ihr zu stellen.«
    »Geht er damit nicht ein ungeheures Risiko ein, Senator?«,
    wollte ein anderer Journalist wissen.
    »Aber natürlich«, räumte Harry ein. »Doch wie der Kandidat
    bereits sagte, wenn er nicht Manns genug ist, sich Mrs Hunter zu
    stellen, wie kann die Öffentlichkeit dann erwarten, dass er die
    sehr viel größere Herausforderung meistert, das Volk zu
    repräsentieren?«
    Fletcher konnte sich nicht erinnern, so etwas gesagt zu haben,
    auch wenn er mit dem Inhalt dieser Worte konform ging.
    Als nach dem Ende der Pressekonferenz auch der letzte
    Journalist gegangen war, fragte Fletcher: »Haben Sie mir nicht
    erzählt, Barbara Hunter sei eine schlechte Rednerin und brauche
    ewig für die Beantwortung von Fragen?«
    »Ja, genau das habe ich gesagt«, gab Harry zu.
    »Warum haben Sie dann den Journalisten erzählt, dass …«
    »Das hat alles mit Erwartungshaltungen zu tun, mein Junge.
    Jetzt denken sie, du wärst ihr nicht gewachsen«, erwiderte
    Harry. »Sie glauben, sie würde mit dir den Boden wischen.
    Wenn du dich jetzt auch nur halbwegs tapfer schlägst, werden
    sie dich zum Gewinner erklären.«
    » Hallo, ich bin Fletcher Davenport … «, rotierte es ständig in
    Fletchers Kopf, wie ein Gassenhauer, den er einfach nicht
    abschalten konnte.

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    NAT WAR BEGEISTERT, als Tom den Kopf zur Tür
    hereinstreckte und fragte: »Kann ich heute Abend einen Gast
    zum Essen mitbringen?«
    »Natürlich. Geschäftlich oder privat?« Nat sah von seinem
    Schreibtisch auf.
    Tom zögerte. »Ich hatte gehofft, es könnte beides sein.«
    »Weiblich?«, fragte Nat, schon mehr interessiert.
    »Entschieden weiblich.«
    »Name?«
    »Julia Kirkbridge.«
    »Und wie …«
    »Ende der Inquisition. Das kannst du sie heute Abend alles
    selbst fragen, denn sie kann sich prima um sich selbst
    kümmern.«
    »Danke für die Warnung«, sagte Su Ling, als Nat ihr wenige
    Augenblicke nach seinem Eintreffen von dem zusätzlichen Gast
    erzählte.
    »Ich hätte anrufen sollen, nicht wahr?«, sagte er.
    »Das hätte mein Leben etwas einfacher gemacht, aber
    vermutlich hast du gerade Millionen gescheffelt.«
    »Etwas in der Art.«
    »Was wissen wir von ihr?«, erkundigte sich Su Ling.
    »Nichts«, erwiderte Nat. »Du kennst doch Tom – wenn es um
    sein Privatleben geht, ist er verschlossener als ein Schweizer
    Banksafe, aber da er bereit ist, sie uns vorzustellen, besteht noch
    Hoffnung.«

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    »Was ist aus diesem umwerfenden Rotschopf namens Maggie
    geworden? Ich hatte eigentlich gedacht, dass …«
    »Verschwunden, wie all die anderen. Erinnerst du dich, dass er
    jemals eine Frau mehr als einmal zu uns zum Essen mitgebracht
    hätte?«
    Su Ling dachte über diese Frage einen Augenblick nach, dann
    gab sie zu: »Jetzt, wo du es erwähnst, kann ich mich nicht daran
    erinnern. Vermutlich liegt es an meinen Kochkünsten.«
    »Nein, es liegt nicht an deinen Kochkünsten, aber ich fürchte,
    es ist schon deine Schuld.«
    »Meine Schuld?«, fragte Su Ling.
    »Ja, deine. Der arme Mann ist seit Jahren vernarrt in dich. Jede
    Frau, mit der er ausgeht, wird zu uns geschleppt, damit er sie mit
    dir vergleichen kann …«
    »Nein, nicht schon wieder diese alte Kamelle«, bat Su Ling.
    »Es ist keine alte Kamelle, kleine Blume. Genau da liegt das
    Problem.«
    »Aber er

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