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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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der von der Stadt Land
    erwirbt, das mit über einer Million veranschlagt ist, seinen
    Namen angeben muss und sich nicht hinter einer Firma, Bank
    oder Anwaltskanzlei verstecken darf, damit wir immer genau
    wissen, mit wem wir es zu tun haben. Es wurde auch verlangt,
    dass die gesamte Summe bei Vertragsunterzeichnung bezahlt
    wird, um sicherzugehen, dass man es mit einem liquiden Käufer
    zu tun hat. Auf diese Weise gab es keine Verzögerungen mehr.«
    »Heutzutage halten das alle für eine gute Praxis. Mehrere
    andere Bundesstaaten haben dein Gesetz sogar übernommen.«
    »Möglicherweise ist es nur eine harmlose Anfrage.«
    »Du hattest offensichtlich noch nie mit Ralph Elliot zu tun«,
    entgegnete Fletcher. »Das Wörtchen harmlos gehört nicht zu
    seinem Vokabular. In der Vergangenheit hat er sich seine Feinde
    immer sorgsam ausgesucht. Sobald er ein paar Mal an der

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    Gates-Bibliothek vorbeigefahren ist, kommt er vielleicht zu dem
    Schluss, dass er mit dir lieber nicht die Klingen kreuzen sollte.
    Aber sei gewarnt: Er plant etwas.«
    »Hat dir übrigens jemand von Jimmy und Joanna erzählt?«,
    erkundigte sich Harry.
    »Nein«, sagte Fletcher.
    »Dann sage ich auch nichts. Jimmy will es dir sicher zu einem
    passenden Zeitpunkt erzählen.«

    *

    »Ich gratuliere, Tom«, sagte Su Ling, kaum dass sie die Haustür
    geöffnet hatte. »Ich freue mich sehr für euch beide.«
    »Wie nett von dir«, bedankte sich Julia. Tom reichte seiner
    Gastgeberin einen Strauß Blumen.
    »Wann wollt ihr heiraten?«
    »Irgendwann im August«, antwortete Tom. »Wir haben uns
    noch keinen Termin ausgesucht, falls du und Luke wieder nach
    Disneyland fahren wollt oder Nat zu nächtlichen Übungen der
    Reserve eingezogen wird.«
    »Nein, Disneyland gehört der Vergangenheit an«, entgegnete
    Su Ling. »Ist es zu glauben? Luke spricht jetzt von Rom,
    Venedig und sogar von Arles – und Nat muss erst im Oktober
    wieder nach Fort Benning.«
    »Warum Arles?«, wollte Tom wissen.
    »Da hat van Gogh gegen Ende seines Lebens gemalt«,
    erläuterte Julia, als Nat den Raum betrat.
    »Julia, wie schön, dass du hier bist. Luke braucht deinen Rat in
    einem moralischen Dilemma.«

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    »Ein moralisches Dilemma? Ich dachte, damit fängt man erst
    nach der Pubertät an.«
    »Nein, hier geht es um etwas viel Ernsteres als Sex und ich bin
    ihm die Antwort schuldig geblieben.«
    »Wie lautet die Frage?«
    »Ist es möglich, ein Meisterwerk von Christus und der
    Jungfrau Maria zu malen, wenn man ein Mörder ist?«
    »Das hat der katholischen Kirche anscheinend nie
    Kopfzerbrechen bereitet«, meinte Julia. »Mehrere von
    Caravaggios schönsten Arbeiten hängen im Vatikan, aber ich
    gehe nach oben und rede mal mit ihm.«
    »Caravaggio, natürlich. Bleib nicht zu lange«, fügte Su Ling
    hinzu.
    »Ich habe dir so viele Fragen zu stellen.«
    »Ich bin sicher, Tom kann die meisten davon beantworten«,
    meinte Julia.
    »Nein, ich will deine Version hören«, rief Su Ling, während
    Julia die Treppe hochstieg.
    »Hast du Julia schon vor Ralph Elliot gewarnt?«, fragte Nat.
    »Ja«, erwiderte Tom. »Sie sieht da keine Probleme. Warum
    sollte Elliot auch auf die Idee kommen, dass es zwei Julia
    Kirkbridges gab? Vergiss nicht, die Erste war nur wenige Tage
    bei uns und man hat seitdem nie wieder von ihr gehört,
    wohingegen Julia jetzt schon zwei Jahre hier ist. Alle kennen
    sie.«
    »Aber es ist nicht ihre Unterschrift auf dem Originalscheck.«
    »Warum sollte das ein Problem sein?«, fragte Tom.
    »Als die Bank die 3,6 Millionen Dollar bezahlt hatte, verlangte
    der Stadtrat den Scheck zurück.«
    »Dann steckt er jetzt in irgendeiner Akte. Selbst wenn Elliot
    auf ihn stoßen sollte, warum sollte er Verdacht schöpfen?«

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    »Weil er wie ein Krimineller denkt. Keiner von uns denkt wie
    er.«
    Nat schwieg. »Zur Hölle damit, bevor Su Ling und Julia
    zurückkommen, wollte ich dich fragen, ob ich es mit einem
    neuen Vorstandsmitglied zu tun bekomme? Oder hat Julia
    beschlossen, sich in Hartford niederzulassen und Teller zu
    spülen?«
    »Weder noch«, erwiderte Tom. »Sie hat beschlossen, das
    Übernahmeangebot von diesem Trump anzunehmen, der es
    schon seit einiger Zeit auf ihre Firma abgesehen hat.«
    »Hat sie einen guten Preis erzielt?«
    »Ich dachte, das wird ein entspannter Abend, an dem wir
    feiern …?«
    »Hat sie einen guten Preis erzielt?«, wiederholte Nat.
    »Fünfzehn Millionen in bar und weitere fünfzehn Millionen in
    Trump-Aktien.«
    »Das

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